Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein königlicher Verführer

Ein königlicher Verführer

Titel: Ein königlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SANDRA MARTON
Vom Netzwerk:
okay, die waren sehr hoch und gewölbt, allerdings mit einem Wirrwarr an Rohren, Leitungen und irgendwelchen Absauganlagen versehen.
    Und Möbel? Fehlanzeige, wenn man von einer Reihe alter Werktische absah, einigen offenen Regalen, jeder Menge Kisten, einem Paravant, der sonst was verbarg, und ganz hinten, am weitesten entfernt vom Eingang und direkt neben einer Tür, die vermutlich zu einem Bad führte … Marias Bett!
    Ein akkurat gemachtes, aufgeräumt wirkendes Bett. Ein Doppelbett!
    Alex presste die Lippen zum schmalen Strich zusammen.
    Sein Bett, oder bedachte man die Anzahl seiner Wohnsitze, seine Betten, waren alle King Size . Eine Notwendigkeit für einen Junggesellen, hatten seine Brüder ihm erklärt. Ausreichend großzügig, um einem Mann und einer Frau in heißen Liebesstunden eine komfortable Lustwiese zu bieten.
    Aber ein Doppelbett mochte auch seine Vorteile haben. So bekamen Marias Liebhaber möglicherweise eher ihre dringend benötigte Ruhe zwischen den einzelnen Liebesintermezzi. Anders als er, wenn er an die Nacht vor zwei Monaten zurückdachte.
    Da war sie, als er befriedigt und erschöpft auf der Seite lag, dicht an ihn herangerückt, hatte ihren warmen Rücken fest an seine Brust geschmiegt, sodass ihre seidigen braunen Locken seine Nase kitzelten.
    Natürlich war in solch einer Situation an Schlaf nicht einmal mehr zu denken gewesen!
    Himmel!
    Abrupt wandte er sich um und schaute weiter zu, wie Maria packte und packte …
    Warum hatte diese Frau nur so eine Macht über ihn? Das gefiel ihm nicht. Es war ungewohnt und … ja, beängstigend. „Verdammt, das reicht!“, platzte Alex plötzlich unbeherrscht heraus.
    „Wie bitte?“
    „Du hast genug eingepackt, um gleich nach Aristo auswandern zu können!“, warf er ihr vor. „Hast du vergessen, dass mein Land keine Wüste und kein Urwald ist? Wir haben durchaus Läden, in denen du kaufen kannst, was dir noch fehlen sollte.“
    Das war die Untertreibung des Jahrhunderts, dachte Maria. In Ellos gab es fast ausschließlich Luxusläden, die der Fifth Avenue alle Ehre gemacht hätten. Unglücklicherweise waren allerdings auch die Preise auf dem gleichen Niveau. Vor Abschluss ihrer Auftragsarbeit würde sie derartige Shopping-Tempel kaum betreten können. Ein neues Outfit, und sie wäre für den Rest ihres Lebens verschuldet.
    Als Alex zu ihr herüberkam und einfach den Koffer zuklappte, holte sie empört Luft. „Was soll das? Ich bin noch nicht fertig!“
    „Und ob! Du könntest jetzt schon den halben Hofstaat einkleiden.“
    Maria kochte innerlich. Nach einem kleinen Disput mit sich selbst verzichtete sie klugerweise darauf, sich mit Alex auf einen Ringkampf einzulassen, den sie ohnehin nicht gewinnen konnte. Sie wagte einen kleinen Blick aus den Augenwinkeln.
    Die schwarze Lederjacke schien seinen athletischen Körperbau nur noch zu betonen, und die geschmeidigen, zielgerichteten Bewegungen erinnerten sie an …
    Abrupt wandte Maria sich ab, zog eine abgewetzte Segeltuchtasche aus einem der Regale und begann stumm, ihr Werkzeug einzuräumen.
    „Und was soll das werden?“
    „Na, was denkst du?“, fragte sie bissig zurück. „Wie soll ich ohne mein Werkzeug arbeiten können? Wir werden uns ja wohl kaum Tag und Nacht der zweiten Passage dieses verdammten Vertrages widmen können, oder?“
    Das war unter der Gürtellinie. Und weit unter ihrem Niveau!
    Offensichtlich holte allein des Prinzen Gegenwart das Schlimmste aus ihr heraus. Die einzige sichtbare Reaktion auf ihren Ausfall zeigte sich in Alex’ Gesichtsfarbe, die noch um einige Nuancen dunkler geworden war. Und in dem gefährlichen Funkeln seiner wundervollen dunklen Augen.
    „Ich habe versprochen, dir in Aristo ein komplettes Atelier einzurichten.“
    „Ich brauche meine gewohnten Werkzeuge, von denen ich genau weiß, wie ich sie einsetzen muss, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Aber da du noch nie dein Geld mit eigener Hände Arbeit verdienen musstest, wirst du es ohnehin nicht verstehen. Also nimm einfach mein Wort dafür.“
    Sein Blick verdüsterte sich noch mehr. Was war er eigentlich in ihren Augen? Ein königlicher Dilettant? Automatisch dachte er an die Reaktion seines Vaters, als er zum ersten Mal mit seiner Idee auf ihn zukam, modernes, wirtschaftliches Know-how und Wachstum in seiner Heimat zu etablieren und auszubauen.
    „Was könntest du nach Aristo bringen, was dort nicht längst vorhanden ist“, hatte König Aegeus mit seinem gewohnt imperialistischen Charme

Weitere Kostenlose Bücher