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Ein königlicher Verführer

Ein königlicher Verführer

Titel: Ein königlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SANDRA MARTON
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beleidigen. Die Welt, in die Maria sich unbedingt Eintritt verschaffen wollte, war sehr klein und lebte sozusagen von Klatsch und Tratsch.
    Außerdem hatte der Mann ja recht.
    Bei ihren bisherigen Verkäufen hatten stets auch Glück und Zufall Pate gestanden. Wer weiß, ob das so bleiben würde und sie überhaupt je wieder ein Stück veräußern konnte. Den Aristo-Auftrag in den Sand gesetzt zu haben war jedenfalls ein enormer Rückschlag!
    Was wäre das für eine Referenz, hätte sie ihrer Visitenkarte eine dezente Zeile hinzufügen können, die besagte … unter an derem tätig für Ihre Majestäten, König Aegeus und Königin Tia von Aristo …
    Doch diese Chance hatte sie vertan.
    Oder, besser gesagt, die hatte ihr ein Mann genommen, der sie zunächst verführt und dann wie eine Zwanzig-Dollar-Hure aus seinem Bett vertrieben hatte!
    „Hör sofort auf damit!“, schimpfte sie laut mit sich selbst. Was hatte es für einen Sinn, immer wieder nach hinten zu schauen?
    Als Maria endlich vor ihrem Haus stand, stieß sie einen tiefen Seufzer aus. Natürlich war es nicht ihr Haus, sondern das Gebäude, in dem sie lebte und arbeitete. Sie hatte hier ein Loft gemietet, das ihr wenig Komfort zum Wohnen, aber viel Platz zum Arbeiten bot. Wenn sie überhaupt weiterarbeiten konnte!
    Tatsache war, dass ihr die Schulden langsam über den Kopf wuchsen. Die Miete war unglaublich hoch, und die Materialkosten für ihre Designerstücke nicht weniger. Dazu beschäftigte sie noch einen Angestellten, Joaquin, den sie wöchentlich auszahlte.
    Und ein passendes Geschenk für eine Königin zu entwerfen, hatte nicht nur Stunden über Stunden gekostet, sondern an Material bereits in der Entwurfsphase einen Batzen Geld verschlungen.
    Maria hatte lange überlegt und dann alles auf eine Karte gesetzt. Sie nahm einen Kredit auf, um Miete, Rechnungen und alles andere bezahlen zu können, schob alle laufenden Projekte zur Seite und konzentrierte sich nur auf das Schmuckstück für den Wettbewerb, an dem nur die Besten der Besten teilnahmen.
    Alles umsonst!
    Dabei war sie eine der Finalistinnen gewesen. Die letzten sechs wurden nach Aristo eingeladen, wo der Gewinner in einer feierlichen Zeremonie bekannt gegeben werden sollte. Und dann verspielte sie die einmalige Chance auf die Lorbeeren in einer einzigen Nacht! Nur wenige Stunden waren es gewesen, in denen all ihre Träume und Hoffnungen ausgelöscht wurden, und sie bis aufs Blut gedemütigt zurückblieb.
    Doch wenn Maria sich gegenüber ehrlich war, trug nicht der Mann, der sie verführte, sondern ganz allein sie die Schuld daran. Zur Hölle mit Liebesgeflüster im Kerzenschein! Prinz Alexandros hatte ihr nur bewiesen, was sie instinktiv schon lange wusste. Alles, was Männer von Frauen wollten, war Sex. Und dass ausgerechnet sie diese kalte Wahrheit vergessen und einem Moment der Schwäche nachgegeben hatte, war unverzeihlich.
    Sobald ein Mann dich erst mal in seinem Bett hat, bist du für ihn nicht länger interessant. Sein Eroberertrieb ist gestillt, ebenso wie seine körperliche Begierde, dachte Maria nicht zum ersten Mal.
    Und wenn dann auch noch etwas Unvorhergesehenes passierte, wie in diesem Fall der Umstand, dass er ein Prinz und sie eine Finalistin im Wettbewerb um das Geburtstagsgeschenk seine Mutter war, dann avancierte plötzlich sie zur heimtückischen Verführerin, während er sich in der Rolle des unschuldigen Opfers sah!
    Marias Vater hatte ihrer Mutter die Schuld gegeben, und Prinz Alexandros ihr …
    „Verdammte Schuhe!“, schimpfte Maria, klimperte die aufsteigenden Tränen weg, bückte sich und nahm ihren verunglückten Schuh und seinen Gefährten einfach in die Hand, ehe sie auf Nylonstrümpfen versuchte, die letzten Meter des vereisten und inzwischen überschneiten Gehwegs zu bewältigen.
    Als sie endlich die Haustür erreichte, wurde die von innen aufgerissen, und Maria wäre fast mit Joaquin zusammengestoßen. Er strahlte sie an, wurde aber schlagartig ernst, als sein Blick auf ihre bloßen Füße fiel.
    „Maria? ¿Quál es la materia? ¿Por qué está usted descalzo en este tiempo?“
    Maria zwang sich zu einem Lächeln. „Alles in Ordnung, Joaquin. Ich habe nur einen Absatz verloren, das ist alles“, versuchte sie ihn zu beruhigen und trat an ihm vorbei ins Haus. „Ich dachte, du wärst schon längst weg.“
    Hinter ihr fiel die Tür ins Schloss. Ohne sich umzuschauen, marschierte sie die Treppe hoch, Joaquin folgte ihr dicht auf den Fersen. Es gab zwar auch

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