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Ein königlicher Verführer

Ein königlicher Verführer

Titel: Ein königlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SANDRA MARTON
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letzter Sekunde durch und sprang förmlich auf den Bahnsteig. Gar kein leichtes Unterfangen mit nur einem Absatz!
    Hinter ihr schlossen sich die Türen, und der Zug fuhr ab.
    Die formlose Masse Mensch rollte wie eine Lawine auf die Treppen zu, und Maria ließ sich einfach mitreißen. Unzählige Stufen mit einem flachen und einem hochhackigen Schuh zu erklimmen, war ein interessantes Experiment, auf das sie allerdings gern verzichtet hätte.
    Warum mussten Schuhe derart hohe Absätze haben? Und vor allem, warum musste sie sich diese Mordwerkzeuge überhaupt kaufen? Nur weil Männer dachten, dass sie gut aussahen? Nun, das taten sie wirklich. Aber in ihrem Leben gab es keinen Mann, und so, wie es schien, würde dieser Zustand wohl auch noch eine Zeit anhalten. Besonders nach dem Desaster in Aristo vor knapp zwei Monaten!
    Der Prinz! Prinz der Finsternis, wie sie ihn heimlich nannte.
    Allein die Erinnerung an diesen Namen ließ wieder heiße Wut in ihrem Innern aufflackern. Verdammt! Warum musste sie nur immer wieder an ihn und jene schreckliche Nacht denken?
    Sie hasste sich für das, was damals passiert war, und wahrscheinlich würde sie das ihr ganzes Leben lang tun. Doch noch viel mehr hasste sie ihn und …
    Nein, nein! Das war destruktiv und brachte sie keinen Schritt weiter.
    Aristo, und die Chance auf den Job, den sie sich so sehr gewünscht und seinetwegen verloren hatte, lagen endgültig hinter ihr. Sie musste sich auf die Gegenwart konzentrieren. Und darauf, Läden wie die L’Orangerie davon zu überzeugen, ihren Designer-Schmuck zu kaufen.
    Deshalb, und nur deshalb, hatte sie sich heute auf die gefährlichen High Heels gewagt und diese horrende Summe für den Friseur ausgegeben, anstatt sie in Golddraht für die neuen Ohrringe zu investieren, die sie in einer der letzten Nächte entworfen hatte. So setzte sie all ihre Hoffnungen auf das heutige Gespräch mit dem Besitzer der L’Orangerie. Und was hatte es ihr gebracht?
    Gar nichts, gestand Maria sich frustriert ein und humpelte den Bürgersteig entlang, während sich der Eisregen in dichtes Schneegestöber verwandelte. Das hässliche Wetter und die Tatsache, dass es ein Freitagnachmittag war, hatte die Menschen dazu getrieben, ihre Büros früher als normal zu verlassen, trotzdem war immer noch ein reger Betrieb auf den Straßen. Aber dies war eben Manhattan.
    Und weil dies hier Manhattan war, interessierte sich auch niemand für sie oder ihren Laufstil. Trotzdem kam Maria sich ziemlich lächerlich vor.
    Immer noch besser, als wenn es vor ihrem Meeting in der L’Orangerie passiert wäre, versuchte sie sich zu trösten. Obwohl … das hätte auch nichts geändert. Der Chef-Einkäufer war wenigstens so höflich gewesen, es bei der Lunch-Einladung zu belassen. Allerdings auch professionell und aufrichtig genug, ihr schon vorher zu sagen, dass er ihre Schmuck-Kollektion nicht nehmen würde.
    „Ich mag Ihre Arbeit, Miss Santos“, hatte er ihr versichert. „Sehr sogar, aber Ihr Name sagt meinen Kunden so gar nichts. Vielleicht, wenn Sie erst etwas mehr Referenzen …?“
    Mehr Referenzen? Maria schnaubte empört, während sie sich mit gesenktem Kopf um die nächste Ecke kämpfte. Wie viele brauchte sie denn noch, um endlich ernst genommen und anerkannt zu werden? Nach dem Gewinn des Caligari-Preises hatte sie schon an Tiffany, Harry Winston und Barney’s verkauft! Und genau das hatte sie ihrem Lunch-Partner auch mitgeteilt. Und der sagte, er wisse das, doch im Vergleich zu Paloma Picasso oder Elsa Peretti sei ihr Name in gewissen Kreisen eben doch nicht so geläufig, n’est-ce pas ?
    An diesem Punkt musste sie sich geschlagen geben.
    Gut, vielleicht hatte sie nicht die Menge an Kostbarkeiten in ihrem Musterkoffer, und ihre Kunden buchten nicht gleich ganze Anzeigenseiten in der New York Times und teuren Hochglanzmagazinen. Was aber noch lange nicht hieß, dass sie keinen Namen hatte!
    Nur musste sie einen Weg finden, ihre Entwürfe an die richtige Adresse zu verkaufen. Außerdem waren die Schmuckstücke, die sie designed hatte, auf jeden Fall beeindruckender und echter, als der aufgesetzte französische Akzent ihres Verhandlungspartners, der seine Brooklyner Herkunft nicht wirklich übertünchen konnte. Fast hätte Maria ihm das auch gesagt. Glücklicherweise hatte sich ihre Vernunft eingeschaltet und ihr geraten, etwas von ihrem Caesar’s Salad zu kosten und zu schweigen.
    Sie konnte es sich nicht leisten, einen Schmuckeinkäufer seines Formates zu

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