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Ein Königreich für die Leidenschaft

Ein Königreich für die Leidenschaft

Titel: Ein Königreich für die Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIFER LEWIS
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hatte er genug Zeit gehabt, darüber nachzudenken, was er wirklich wollte, und festgestellt, dass das Leben als König von Rahiri doch nichts für ihn war.
    Das tat weh …
    Lani legte sich die Hand auf den Bauch, wie um gegen die Leere anzukämpfen, die sich in ihr ausbreitete. Immerhin hatte sie noch das Baby, auf das sie sich freuen konnte. Außerdem hatte AJ recht: Der Kronrat konnte das Land auch ohne Hilfe eines Königs oder einer Königin regieren. Das hatten sie schließlich auch während der Regierungszeit von Vanu gemacht, dem das Wohlergehen seines Volkes immer vollkommen gleichgültig gewesen war. Rahiri würde keine Probleme haben.
    Und ich?
    Wie grausam, vom Glück kosten zu können und es dann so schnell wieder verlieren zu müssen. Anfangs war sie AJ gegenüber misstrauisch gewesen und hatte gehofft, dass er die Insel möglichst bald wieder verlassen würde. Doch dann hatte sie ihn näher kennengelernt – wie nah! – und sich gewünscht, dass er bliebe. Er schien sich ernsthaft darauf gefreut zu haben, Vanus Kind mit ihr zusammen aufzuziehen, und sie war schließlich davon überzeugt gewesen, dass alles gut gehen und sie endlich glücklich werden würde.
    Doch diese Hoffnung hatte sich nicht erfüllt.
    Leise seufzend hob sie einen Kieselstein auf und warf ihn ins Wasser. Die wenigen Tage mit AJ hatten alles verändert, selbst ihre Träume. War sie vorher damit zufrieden gewesen, in ruhigem Gleichmaß ihre Tage zu verbringen, dankbar dafür, dass sie nicht mehr der grausamen Behandlung des Mannes ausgesetzt war, den sie verachtet hatte, so wollte sie jetzt mehr. Sie sehnte sich nach Zuneigung, nach Liebe und gegenseitigem Verständnis, ganz zu schweigen von sexueller Leidenschaft, die sie durch AJ kennengelernt hatte.
    Aber offensichtlich wollte AJ all das nicht mit ihr teilen. Er hatte sich entschieden, nach Los Angeles zurückzukehren und dort sein freies Leben wieder aufzunehmen. Die Verantwortung für ein Land oder auch für eine Frau empfand er wohl als eine Last. Eine tiefe Traurigkeit überkam sie.
    Sie fühlte sich entsetzlich allein. Zwar würden ständig eine Menge Leute um sie sein, und sie konnte mit der Unterstützung ihrer Schwiegermutter und des Kronrats rechnen, aber tief im Inneren empfand sie eine Einsamkeit, die sie niemals zuvor als so drückend empfunden hatte. Schon jetzt vermisste sie AJ über alle Maßen.
    „Wir müssen ihn aufhalten!“ Priia war vollkommen aufgelöst und stürzte auf Lani zu. „Ich habe ihm gesagt, dass er bleiben muss. Dass er Rahiri unmöglich verlassen kann!“
    Lani drehte sich zu ihr um und lächelte traurig. „Ich fürchte, wir können da gar nichts tun.“
    Priia ließ sich neben ihr auf die Bank fallen und rang nach Luft. „Aber er ist auf dem Weg zum Flugplatz! Er darf uns nicht verlassen. Wir brauchen ihn!“
    „Ich weiß“, sagte Lani leise und legte ihrer Schwiegermutter den Arm um die Schultern. „Aber er will weg, und wir müssen ihn gehen lassen.“
    „Nein, nein, nein! Ich werde den Flugplatz anrufen und anweisen, dem Flugzeug keine Starterlaubnis zu geben.“
    Langsam schüttelte Lani den Kopf. „Das hat keinen Sinn. Du kannst ihn nicht gewaltsam zurückhalten. Es ist seine Entscheidung.“
    „Aber er hat doch gesagt, dass er bleiben will. Während des Banketts. Das haben wir alle gehört.“ Priia standen die Tränen in den Augen.
    Weil du ihn unter Druck gesetzt hast . Lani lagen diese Worte auf der Zunge, doch sie konnte sie nicht aussprechen. Aber genau aus diesem Grund hatte es keinen Sinn, zu versuchen, AJ zurückzuhalten. Das hatte letzten Endes schon das erste Mal nicht geklappt. Er verließ die Insel, und sie waren in derselben Situation wie zu Anfang.
    Was vielleicht so schlimm dann auch nicht war.
    „Es wird alles gut werden“, versuchte Lani ihre Schwiegermutter zu trösten. „Da ist doch immer noch das Baby. Die Thronfolge ist gesichert.“
    „Das Baby, ja, das Baby!“ Unter Tränen lächelte Priia Lani an. „Und jetzt können wir dem Volk doch auch sagen, dass es Vanus Kind ist, oder?“
    „Ja, warum nicht.“
    Hastig trocknete Priia sich die Augen. „Ein Segen, dass dieses Kind als Vermächtnis von Vanu existiert. Und bis es erwachsen ist, kannst du das Land regieren. Es ist schon lange her, dass Rahiri eine Königin hatte.“ Sie schwieg und starrte in die Ferne. Doch dann räusperte sie sich und wandte sich wieder Lani zu. „Du hast recht, mein Kind. Wir werden unser Schicksal annehmen und das Beste

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