Ein Koenigreich fuer die Liebe
leidenschaftliche Affäre miteinander. Natürlich fragten sich alle, ob Damiano nun Fiona heiraten würde. Und wieder wartete Sofia ab und betete. Dabei redete sie sich ein, dass es völlig albern sei. Selbst wenn er Lady Fiona nicht heiratete, würde er nicht sie zur Frau nehmen.
Dann passierte jedoch etwas Seltsames. Einige Monate später wurde Sofia zusammen mit ihren Eltern zum Abendessen in den Palazzo Verde eingeladen. Damiano war ihr gegenüber während des ganzen Abends ungewöhnlich aufmerksam, so dass sie kaum einen Bissen hinunterbrachte, und nach dem Essen ging er mit ihr auf die Terrasse. „Es wäre schön, wenn wir uns besser kennenlernen könnten”, sagte er dort im Mondschein zu ihr. „Was hältst du davon, Sofia?”
Sie war fast genauso verlegen wie damals als Dreizehnjährige und errötete zutiefst. „Ja, das wäre schön”, erwiderte sie schließlich und senkte den Blick, da sie ihm nicht in die Augen sehen konnte.
Von dem Abend an machte Damiano ihr den Hof. Er ging mit ihr essen und unternahm oft etwas mit ihr. Man munkelte schon, dass sie seine Auserwählte sein würde, doch sie glaubte es nicht, weil sie wusste, dass er sie nicht liebte. Daher war sie völlig verblüfft, als er ihr drei Monate später einen Heiratsantrag machte.
Auf ihre entsetzte Miene hin lächelte er und berührte sanft ihre Wange.
„Mir ist klar, dass ich ziemlich viel von dir verlange”, räumte er ein. „Die Herzogin hat eine sehr wichtige, verantwortungsvolle Stellung inne. Aber meine Mutter wird dich dabei nach Kräften unterstützen, und ich glaube, dass du der Aufgabe gewachsen bist. Du hast den größten Teil deines Lebens in der Nähe des Palasts verbracht. Du weißt, wie es läuft.”
Er schaute ihr tief in die Augen. „Ich würde mich sehr freuen, wenn du dich bereit erklärst, meine Frau zu werden.”
Als Sofia seinen Blick erwiderte, musste sie nach Fassung ringen. Es hatte eher wie ein Stellenangebot geklungen als wie ein Heiratsantrag. Damiano hatte mit keiner Silbe erwähnt, was er für sie empfand oder wie er sich ihre Beziehung vorstellte. Dennoch spielte es für sie keine Rolle. Sie wusste bereits, dass er sie nicht liebte. Aber sie liebte ihn. Und ihr war klar, dass sie niemals einen anderen Mann heiraten würde. Also atmete sie einmal tief durch, bevor sie antwortete: „Ja, ich werde dich heiraten.”
Ich werde ihn dazu bringen, mich zu lieben, schwor sie sich dann. Irgendwann wird er mich genauso lieben wie ich ihn.
Die Trauung fand in der prächtigen gotischen Kathedrale von Rino statt, sobald die Trauerzeit vorüber war. Es war ein glanzvolles Ereignis. Sofia, die zu dem Zeitpunkt zwanzig war, trug ein traumhaftes Brautkleid und ein Diadem, das bereits ihrer Ururgrossmutter gehört hatte. Sie sah hinreißend aus und strahlte vor Glück. An diesem Tag glaubte sie, die glücklichste Frau auf der ganzen Welt zu sein.
Die Flitterwochen hatten sie auf Sizilien verbracht, in einem Schloss in den Bergen, das einem Verwandten von Damiano gehörte. Sofia erinnerte sich noch genau daran, wie aufgeregt und ängstlich zugleich sie gewesen war, als Damiano und sie aufgebrochen waren.
Natürlich war sie noch Jungfrau gewesen. Schließlich hatte er sie unter anderem aus diesem Grund geheiratet. Und bis zu ihrer Hochzeitsnacht, die sie in dem großen Schlafzimmer mit dem breiten Himmelbett verbrachten, hatte er sie immer nur geküsst.
Sofia stand wie erstarrt da, und das Herz schlug ihr bis zum, Hals. Sie sehnte sich nach ihm, aber sie war furchtbar nervös. Ständig fragte sie sich, ob sie alles falsch machen und ihn enttäuschen würde, ob es weh tun würde und ob Damiano sie überhaupt wollte.
„Komm her.”
Er stand auf der Schwelle zum Balkon, und sein Haar glänzte im Mondlicht. Lächelnd streckte er ihr die Hand entgegen.
Mit weichen Knien ging sie auf ihn zu. Doch dann nahm er ihre Hand und küsste sie. Als er ihr anschließend den anderen Arm um die Taille legte und sie an sich zog, verspürte Sofia plötzlich ein brennendes Verlangen, das ihren ganzen Körper erfasste.
„Hab keine Angst, Sofia. Es gibt nichts, wovor du dich fürchten musst.” Damiano ließ ihre Hand los und umfasste ihr Kinn, bevor er langsam den Kopf neigte, um sie zu küssen.
„Ich möchte, dass du es genießt. Es soll ein ganz besonderes Erlebnis werden.”
Sofia schaute ihm in die Augen und glaubte, sich darin zu verlieren. Ich liebe ihn über alles, dachte sie und lächelte nervös.
„Das ist schon
Weitere Kostenlose Bücher