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Ein Koenigreich fuer die Liebe

Ein Koenigreich fuer die Liebe

Titel: Ein Koenigreich fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Howard
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dass sie ein schlechtes Gewissen hatte, stand sie auf, um die Unterhaltung zu beenden. „Ich glaube, ich nehme erst einmal ein Bad”, erklärte sie. Auf dem Weg zu ihrem Ankleidezimmer blieb sie jedoch stehen und fragte sich, ob es nicht zu offensichtlich war, dass sie vor ihm floh. Daher warf sie einen Blick auf die Papiere, die vor ihm auf dem Schreibtisch lagen.
    „Was ist das?” fragte sie.
    Damiano betrachtete sie noch eine Weile aufmerksam, bevor er sich wieder seinen Papieren widmete. „Das ist die Rede, die ich heute abend halten soll. Ich habe noch einmal einen Blick darauf geworfen und wollte gleich Carlo hereinrufen, um sie ihm vorzutragen.”
    Carlo war sein Assistent, der ihn überallhin begleitete.
    Sofia hatte ganz vergessen, dass Damiano während des Essens an diesem Abend eine Rede halten sollte. Es sollte in der Guildhall stattfinden, und abgesehen von Königin Elizabeth und Prinz Philip würden unter den Gästen hauptsächlich Wirtschaftsbosse und hochrangige Geschäftsleute sein.
    Sie schaute ihm über die Schulter. „Kann ich einen Blick hineinwerfen?”
    „Klar.” Er lächelte ein wenig überrascht, als er ihr die Unterlagen reichte. „Allerdings wirst du wohl nicht allzuviel davon verstehen.”
    Und wie kommt er darauf? überlegte sie, als sie die Papiere entgegennahm. Hielt er sie für so dumm und unreif, dass sie nicht einmal seine verdammte Rede verstand? Wieder wurde sie wütend. Wann würde er endlich aufhören, sie wie ein Kind zu behandeln?
    Als sie jedoch den Text las, wurde ihr klar, dass er recht hatte. Es war wirklich schwer zu verstehen.
    Sofia sah Damiano an. „Das hier sind nur Überschriften und Stichworte. Wo steht der eigentliche Text für die Rede?”
    „Den habe ich im Kopf”, erwiderte er lächelnd. „Zumindest hoffe ich es. Diese Notizen sind nur eine Gedächtnisstütze für mich.”
    „Machst du das immer so? Ich meine, schreibst du nicht den ganzen Text vor?”
    In den letzten Jahren hatte sie ihn viele Reden halten hören. Doch obwohl sie wusste, dass er dabei selten auf seine Unterlagen blickte, hatte sie bisher angenommen, seine Reden wären ausformuliert. Als er nun nickte und sagte: „Ja, das mache ich immer so”, ärgerte sie sich darüber, nicht einmal das von ihm gewusst zu haben. Aber wie hätte sie es auch ahnen sollen, wenn er sie so aus seinem Leben ausschloss?
    „Also gut, halte die Rede vor mir”, erklärte sie dann, als sie ihm die Unterlagen zurückgab. „Ich kann sie mir anstelle von Carlo anhören.” Sie setzte sich wieder in den Sessel und wartete darauf, dass er anfing.
    Einen Moment sah es so aus, als würde Damiano nein sagen. Er warf die Unterlagen auf den Schreibtisch und betrachtete Sofia eingehend. Doch schließlich zuckte er die Schultern.
    „Warum eigentlich nicht? Lass uns mal sehen, wie du es verstehst.” Dann stand er auf, schob die Hände in die Taschen seines Morgenmantels und begann, auf und ab zu gehen.
    „Eure Majestät, Eure Königliche Hoheit, verehrte Lords, Ladies und Gentlemen …”
    Sofia lauschte seinen Ausführungen, bei denen er nicht einmal einen Blick auf seine Unterlagen warf, und betrachtete ihn dabei wie gebannt. Sein muskulöser Körper hatte sie schon immer fasziniert. Allerdings versuchte sie, sich vor allem auf den Inhalt seiner Rede zu konzentrie ren. Da sie sich freiwillig als Zuhörerin zur Verfügung gestellt hatte, musste sie ihre Aufgabe auch ordentlich machen.
    Als Damiano fertig war, blieb er stehen und sah sie an. „Und?” fragte er.
    Sie klatschte kurz Beifall. „Ich finde sie sehr gut.” Tatsächlich fand sie die Rede hervorragend, denn sie war flüssig, informativ und an einigen Stellen sehr witzig, nicht zu lang, aber auch nicht zu kurz und professionell vorgetragen.
    „Es gibt allerdings einige Dinge, die du noch verbessern könntest”, schlug Sofia ein wenig misstrauisch vor, weil sie nicht sicher war, wie er reagieren würde. Schließlich hielt er sie für dumm und unreif.
    Er betrachtete sie weiterhin, die Hände in den Taschen seines Morgenmantels. „Und was wäre das im einzelnen?”
    „Na ja, wenn du auf das neue Zentrum für Kunsthandwerk in Rino zu sprechen kommst, könntest du es noch genauer ausführen. Du könntest zum Beispiel erklären, wie das Projekt entstanden ist.”
    Damiano zog eine Augenbraue hoch. Ob er sie nun in der Luft zerreißen würde? Doch er tat nichts dergleichen, sondern sagte: „Komisch, daran habe ich auch schon gedacht. Ich glaube, du hast

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