Ein Koenigreich fuer die Liebe
wie sie, Sofia. Als er auf das Zentrum für Kunsthandwerk zu sprechen kam, stellte sie zufrieden fest, dass ihr Vorschlag, es weiter auszuführen, gut gewesen war. Im Geiste klopfte sie sich auf die Schulter.
Während Damiano sprach, ließ er den Blick ruhig über die Gäste schweifen. Das macht er wirklich gut, dachte Sofia. Er versteht es, seine Zuhörer zu fesseln. Im selben Moment sah er sie an, und ihr wurde klar, dass er nun zu der Passage kam, für die sie einen abschließenden Scherz vorgeschlagen hatte. Natürlich wollte er ihr zu verstehen geben, dass sie sich gründ lich geirrt hatte!
Doch sie sollte eine Überraschung erleben. Als alle Anwesenden plötzlich laut lachten, schaute er wieder in ihre Richtung und zwinkerte ihr verstohlen zu. Daraufhin machte ihr Herz einen Sprung. Du meine Güte, dachte sie, er hat meinen Vorschlag tatsächlich angenommen!
Als sie später zur Botschaft zurückfuhren, drehte Damiano sich zu Sofia um und lächelte.
„Na, wer sagt, dass ich deine Meinung nicht respektiere? Das kannst du mir jetzt nie wieder vorwerfen.”
„Ach nein?” erkundigte sie sich zweifelnd. „Woher soll ich wissen, dass es mein Vorschlag war, den du umgesetzt hast?”
Überrascht schaute er sie an. „Was meinst du damit? Es war doch deine Idee, die Passage mit einem Scherz abzuschließen.”
„Stimmt, aber als ich dir den Vorschlag gemacht habe, gefiel er dir nicht.” Sie betrachtete ihn aus zusammengekniffenen Augen. „Hast du die Rede auch Carlo vorgetragen?”
„Nein, habe ich nicht. Meine Güte, bist du misstrauisch! Ich habe nur darüber nachgedacht und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass du recht hast.” Nachdem er sie eine Weile angesehen hatte, nahm er ganz unerwartet ihre Hand in seine. „In Zukunft werde ich dir alle meine Reden vortragen. Du hast ein Talent, von dem ich bisher gar nichts gewusst hatte.”
Sofia lächelte betont lässig, während sie verzweifelt versuchte, das Prickeln zu ignorieren, das seine Berührung in ihr ausgelöst hatte. „Es freut mich, dass ich dir helfen konnte.” Damiano versucht mich einzulullen, dachte sie dabei, denn sie hatte wieder den verlangenden Ausdruck in seinen Augen bemerkt. Es war klar, dass er sie an diesem Abend verführen wollte. Ganz bewusst zog sie die Hand nicht zurück. Sollte er ruhig bis zuletzt glauben, dass seine Verführungstaktik bei ihr verfing. Sie würde ihm einen gehörigen Dämpfer aufsetzen.
Und nur aus dem Grund, so redete Sofia sich zumindest ein, ließ sie es zu, dass er während der ganzen Fahrt ihre Hand hielt.
„Hast du noch Lust auf einen Schlummertrunk, bevor wir uns hinlegen?”
Sofia und Damiano waren zurück in der Botschaft und betraten gerade das Wohnzimmer, in dem ebenso wie im Schlafzimmer Licht brannte. Lächelnd setzte Sofia sich auf die Lehne eines der Sessel. „Und was für ein Schlummertrunk schwebt dir vor?” erkundigte sie sich, während sie sich die Schuhe abstreifte.
Damiano zog seine Smokingjacke aus und warf sie auf den nächstbesten Stuhl. „Was du möchtest. Brandy. Heiße Schokolade.” Er warf ihr einen amüsierten Blick zu. „Brandy haben wir hier. Wenn du etwas Heißes trinken möchtest, müssen wir es uns kommen lassen.”
„Heiße Schokolade?” Sie rümpfte die Nase. Er hielt sie tatsächlich für ein Kind!
Normalerweise hätte sie sich darüber geärgert, doch an diesem Abend konnte sie nichts aus der Fassung bringen. Lässig lehnte sie sich zurück. „Ich nehme einen Brandy. Es ist ein wesentlich passenderes Getränk für die Herzogin von San Rinaldo.”
Damiano lächelte. „Ich bin ganz deiner Meinung. Ich nehme auch einen.” Nachdem er seine Fliege aufgebunden und den obersten Hemdknopf geöffnet hatte, ging er zu dem kleinen Tisch, auf dem eine Auswahl von Getränken stand.
Sofia beobachtete, wie er Brandy in zwei Cognacschwenker goss. Dabei bemerkte sie, dass er sie ebenfalls verstohlen betrachtete, und spürte seinen Blick auf ihrem Dekollete. Er durfte sie anschauen, aber nicht berühren. Er durfte sie begehren, aber er würde sie nicht bekommen. Sobald er einen Annäherungsversuch machte, würde sie ihm eins auf die Finger geben.
Bei der Vorstellung daran lief ihr ein angenehmer Schauer über den Rücken. Ihr attraktiver Ehemann würde einen gehörigen Schock erleben!
Nun kam Damiano auf sie zu und reichte ihr ein Glas. Sie nahm es entgegen und prostete ihm zu. „Auf diesen Abend und auf deine wundervolle Rede”, sagte sie und lächelte ihm zu, bevor
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