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Ein Königreich für einen Kuss!

Ein Königreich für einen Kuss!

Titel: Ein Königreich für einen Kuss! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIFER LEWIS
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wichtiger sind als Nicky und ich oder dass Ihre Wünsche bevorzugt berücksichtigt werden. Wir sind in einem freien demokratischen Land aufgewachsen, in dem alle Menschen gleich sind oder es zumindest sein sollten. Und in diesem Bewusstsein soll auch mein Kind aufwachsen.“
    Zu ihrer Überraschung lächelte er anerkennend. „Donnerwetter, was für ein Temperament! Das gefällt mir. Glauben Sie mir, ich werde Sie nicht zwingen zu bleiben. Aber ich garantiere Ihnen, dass Sie sich nach ein paar Wochen nicht mehr vorstellen können, woanders zu leben.“
    „Das werden wir ja sehen.“ Das goldene Kerzenlicht spiegelte sich in den Kristallgläsern und ließ die Steinmauern des prachtvollen Raumes sanft schimmern. Das alles blieb nicht ohne Wirkung auf Stella.
    Leider auch nicht der Mann, der ihr gegenübersaß. Lächelnd neigte Vasco den Kopf. „Kommen Sie, lassen Sie uns vor dem Dessert noch einen kleinen Spaziergang machen.“ Er stand auf, ging um den Tisch herum und reichte ihr die Hand. Zögernd folgte sie ihm über den jahrhundertealten Steinboden durch die schwere Holztür auf die Terrasse hinaus.
    Die Sonne war fast untergegangen, und die Berge in der Ferne umgab bereits abendlicher Nebel. Von menschlichen Siedlungen war kaum etwas zu sehen. Stella war fasziniert. „Erstaunlich eigentlich. Es sieht so aus, als habe sich seit dem Mittelalter kaum etwas verändert.“
    „Damals war die Gegend hier dichter bevölkert. Denn dies war das Zentrum für die Stoffherstellung und die Lederbearbeitung. Heutzutage leben nur noch halb so viele Menschen hier. Das weiß kaum einer in Europa, und wir wollen, dass es so bleibt.“ Zärtlich strich er ihr mit dem Daumen über den Handrücken, was Stella erschauern ließ.
    Schnell entzog sie ihm die Hand. „Wie sieht es mit Schulen aus? Welche Ausbildungsmöglichkeiten gibt es?“ Sie musste die Unterhaltung unbedingt wieder auf ein unverfängliches Thema lenken, denn seinen Verführungskünsten war sie nicht gewachsen, das spürte sie nur zu deutlich.
    „Es gibt nur eine Schule in der Stadt, aber die hat europaweit einen ausgezeichneten Ruf. Die Kinder lernen alle wichtigen europäischen Sprachen, jetzt sogar auch noch Chinesisch, und können mit ihrem Abschluss überall in der Welt studieren.“
    „Aber gehen Ihnen dadurch nicht viele gut ausgebildete Leute verloren, die dann in anderen Ländern bleiben und arbeiten?“
    „Ja, vorübergehend schon. Aber die überwiegende Mehrheit kommt zurück.“ Er machte eine weit ausholende Geste. „Wer will woanders leben, der hier aufgewachsen ist?“
    Stella folgte seinem Blick. Die Landschaft war tatsächlich sehr beeindruckend, und sie spürte, wie sie sie bereits in ihren Bann zog. Himmel, wo blieb ihr nüchterner Verstand? Sie räusperte sich. „Ich würde gern die Stadt sehen. Es gibt doch eine Stadt, oder?“
    „Ja.“ Er lächelte, und seine prachtvollen Zähne leuchteten weiß. „Wir nennen sie die City. Es wird mir ein Vergnügen sein, sie Ihnen morgen zu zeigen.“
    Als er sie wie selbstverständlich unterhakte, zuckte sie zusammen. An all diese vertraulichen Gesten würde sie sich wohl oder übel gewöhnen müssen, das gehörte hier dazu und war ein Akt der Höflichkeit.
    Und dennoch reagierte sie auf all das überaus empfindsam. Nur zu sehr war ihr bewusst, dass sie mit dem Ellbogen Vascos weiches Hemd berührte. Bis in die Zehenspitzen spürte sie die Wärme seiner Haut, und so war sie froh, als sie den Speisesaal erreichten und sie sich auf ihren Stuhl setzen konnte. Auf einen Wink von Vasco hin wurde der Nachtisch serviert, glasierte Birnen und hausgemachtes Eis. Stella lachte. „Du liebe Zeit, wenn das so weitergeht, passe ich schon nach einer Woche nicht mehr in meine Sachen.“
    „Und das wäre wirklich sehr schade. Denn das Kleid steht Ihnen ganz ausgezeichnet.“ Vielsagend lächelte er sie an.
    „Dann muss ich mich unbedingt mehr bewegen.“
    „Kein Problem. Wir können morgen Vormittag zusammen ausreiten.“
    „Reiten? Ich habe noch nie in meinem Leben auf einem Pferd gesessen.“
    „Das werden Sie leicht lernen. Wir können aber auch wandern.“
    Sie atmete erleichtert auf. „Das hört sich schon besser an. Aber Nicky kann noch nicht weit laufen.“
    „Nicky kann bei seinen neuen Tanten bleiben, während wir die Umgebung erkunden.“
    Das klang gut. „Ich bin früher viel in den Bergen gewandert. Aber seit ich Nicky habe, habe ich dazu keine Zeit mehr.“
    „Hier haben wir alle Zeit der

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