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Ein koestliches Spiel

Titel: Ein koestliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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Stirn.
    Er fing sie und hielt ihre Hand an seine Wange. „Ich weiß immer noch nicht, was Ihr schreckliches Geheimnis ist, meine Liebe, aber es gibt nichts, was Sie mir erzählen könnten, das einen Unterschied machen würde. Sie haben ein behütetes Leben geführt ... “ Müde hob er eine Hand hoch. „Nein, widersprechen Sie mir nicht. Ich zweifle nicht daran, dass das, was Ihnen so skandalös und unverzeihlich erscheint, für einen Mann wie mich nicht so schlimm ist. Ich werde warten. Es wird für mich keinen Unterschied machen.“
    Er schloss die Augen, und Prudence wandte sich zum Gehen, doch seine Stimme ließ sie innehalten. „Ich werde auf Sie warten, bis ich alt und grau bin, wenn es sein muss. Aber am Ende werde ich Sie bekommen, meine Prudence. Und Sie werden mit ganzem Herzen zu mir kommen, das werden Sie schon sehen.“
    Prudence war sprachlos. Er würde auf sie warten, bis er alt und grau war? Der Ausdruck in seinen Augen ließ ihr Herz schneller klopfen. Sie hielt eine zitternde Hand in die Höhe, wie um ihn aufzuhalten, obwohl er sie gar nicht berührte und sich nicht bewegt hatte. „Aber Sie sind ein Schürzenjäger“, flüsterte sie.
    Er schaute ihr einen langen Moment in die Augen. „Ja, und wenn ein Schürzenjäger fällt, dann fällt er für immer und ewig.“ Er ließ ihr Zeit, bis sie das verdaut hatte, dann fügte er mit ernster Miene hinzu: „Außerdem sollten Sie mein Schürzenjägertum nicht so einfach abtun. Einen wie mich in der Nähe zu haben, kann sehr nützlich sein.“
    Sie runzelte verwundert die Stirn. „Nützlich?“ Das war ein merkwürdiges Wort dafür. „Was meinen Sie? Welchen Nutzen kann ein Schürzenjäger schon haben?“
    „Ich könnte Ihrer vom Wind verwehten Schürze hinterherjagen.“
    Sie brauchte ein paar Sekunden, bis sie den Witz verstanden hatte. Lachen und Tränen zitterten gleichzeitig auf ihren Lippen. Was sollte sie nur mit ihm tun? Wie konnte man nur einen so schlimmen, lustigen, albernen Mann lieben?
    Wie konnte man es nicht?
    Prudence verließ den Raum.

15. Kapitel
    Nachdem getan, was auch immer ihr nur einfiel, und ihr Vorrat an Lügen aufgebraucht, kam die Zeit näher, da sie ...
    John Dryden
    Die Stadt Bath erhob sich anmutig aus einem frühlingsgrünen Tal, und die Nachmittagssonne schien die auf Terrassen dicht an dicht wie die Sitzreihen in einem antiken Amphitheater erbauten Häuser zu vergolden.
    „Ich hatte keine Ahnung, dass Bath so schön ist, so herrlich!“, rief Prudence.
    Hope und Faith spähten aus dem Kutschenfenster auf der einen Seite, während Prudence und Grace aus dem auf der anderen Seite sahen. Lord Carradice beobachtete die jungen Damen nachsichtig und machte sie auf Sehenswürdigkeiten rechts und links der Straße aufmerksam. Er lehnte bequem in den Polstern, seinen Mantel trug er lässig über die Schulter drapiert, sodass sein Verband nicht zu sehen war.
    „Nein, wirklich nicht!“, stimmte ihr Grace zu. „Ich habe mich von dem Namen auch täuschen lassen. Bath!“, sagte sie abfällig. „Wer würde denken, dass sich hinter einem so langweiligen Namen ein so interessant aussehender Ort verbergen könnte.“
    „Ach, aber der Name hat doch seine eigene romantische Geschichte, Miss Grace“, erklärte Lord Carradice. „Wissen Sie, seit alter Zeit reisen Leute von weit her, um das Wasser aus der Heilquelle zu trinken und darin zu baden. Selbst die Römer wussten es schon zu schätzen und haben hier eine schöne Stadt errichtet. Können Sie sich vorstellen, Miss Grace, wie hier tapfere römische Zenturios gebadet haben, nach einem Kampf gegen die wilden Barbaren aus dem Norden?“
    „Oh ja. Sie mussten sich das Blut der Schlacht abwaschen!“ Grace nickte begeistert und erbebte wohlig.
    Lord Carradice lachte. „Blutrünstige kleine Hexe. Ich nehme doch an, dass sie sich das schon lange vorher abgewaschen hatten, ehe sie nach Bath kamen.“
    „Es ist ja fast so, als wären die Römer noch hier, so majestätisch und schön sind einige Häuser“, bemerkte Faith. Und wirklich gab es viele klassisch inspirierte Gebäude in der Stadt, sodass man Bath römischen Stil nicht absprechen konnte.
    Nachdem sich Lord Carradice genügend erholt hatte, um reisen zu können, hatten sie den Rest der Strecke in kurzen Etappen zurückgelegt und waren für eine Nacht in Hungerford eingekehrt, bevor sie am Morgen zum letzten Teil der Reise aufgebrochen waren. Prudence und Lord Carradice saßen bei den Mädchen in der Reisekutsche des

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