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Ein koestliches Spiel

Titel: Ein koestliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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warum?
    Berüchtigte Schürzenjäger würden doch nicht einen kleinen Flirt und ein paar Neckereien mit ihrer Tante besprechen ... oder doch? Und was hatte sie gemeint, als sie erklärte: Kein Wunder, dass ihr beide, du und Edward, keine Chance hattet. Schwestern! Himmel, wird das einen Aufruhr unter den Klatschtanten geben!
    Prudence fiel nur eines ein: Es war eine Anspielung darauf, dass Gideons und Edwards Vater Schwestern geheiratet hatten.
    Jetzt schlang Lady Augusta je einen Arm um die Zwillinge und führte sie durch den Salon. „Und ihr zwei Hübschen - welche von euch ist welche? Nein, lasst mich raten - du musst Faith sein, denn du hast mein Piano keine Sekunde aus den Augen gelassen, seit du eingetreten bist. Deine Schwester hat mir verraten, wie sehr du Musik liebst, und du musst unbedingt so oft spielen, wie du es dir wünschst, meine Liebe.“ Sie wandte sich an Hope. „Und du bist Hope, nicht wahr? Die Chaiselongue ist für euch beide, damit ich euch studieren kann und lerne, euch auseinanderzuhalten. Was für ein herrliches Doppeldebüt ihr sein werdet!“ Die Zwillinge, leicht verwundert und amüsiert, ließen es geschehen, dass die energische kleine Dame ihnen Plätze zuwies.
    Nachdem alle schließlich saßen, ließ sich Lady Augusta atemlos auf den nächsten Stuhl sinken und blickte strahlend lächelnd in die Runde. „Edward hat mir nur knapp das Allerwichtigste über euch erzählt - ich werde nachher noch einmal mit euch Mädchen sprechen und alles erfahren. Aber Gideon“, sie stampfte mit ihrem kleinen Fuß auf, „wie oft muss ich dich denn noch fragen? Wie hast du dir den Arm verletzt?“
    Gideon lachte leise. „Wenn du eine Pause gemacht hättest, um Luft zu holen, teuerste Tante, hätte ich vielleicht die Chance gehabt, es zu erzählen!“ Er hielt eine Hand hoch, um sie am Antworten zu hindern, und fuhr rasch fort: „Ich wurde bei einem Zwischenfall mit einem Straßenräuber angeschossen, eine bloße Fleischwunde. Sieh nicht so entsetzt aus, Tantchen, es ist nichts Schlimmes geschehen.“
    Lady Augusta verdrehte die Augen. „Männer! Haben keine Ahnung, wie man eine Geschichte richtig erzählt. Miss Merridew, ich verlasse mich auf Sie, dass Sie mir alle Details nachher mitteilen. Soweit ich es verstehe, waren Sie dabei, als die Schurken Sie überfielen.“
    „Oh ja, das war sie allerdings“, bemerkte Lord Carradice. „Genau genommen wäre es ohne sie nur ein halb so interessantes Abenteuer gewesen.“
    Lady Augusta beugte sich interessiert vor. „Erzähl doch.“ Prudence kniff die Augen zusammen und sandte Lord Carradice eine stumme Warnung. Sie waren übereingekommen, dass es für alle besser wäre, wenn die Wahrheit ein Geheimnis zwischen ihnen bliebe. Wenn irgendjemand herausfand, dass sie es gewesen war, die Lord Carradice angeschossen hatte, und nicht der Räuber, würde sie Mittelpunkt von Klatsch und Gerüchten werden. Und obwohl Prudence keinen Deut darum gab, was die Leute über sie sagten, wollte sie doch nicht unnötig Aufmerksamkeit auf sich und ihre Schwestern ziehen; schließlich versteckten sie sich.
    Lord Carradice beantwortete ihren zwingenden Blick mit einem Ausdruck reiner Unschuld. „Oh, ein Gentleman erzählt doch nichts herum, Tante Gussie.“
    „Unsinn, Gideon! Wir sind Familie“, erwiderte sie empört. „Außerdem hat Erklären nichts mit Herumerzählen zu tun, besonders wenn deine Tante wissen will, wie du zu deiner Verwundung gekommen bist. Das ist schlicht deine Pflicht und Schuldigkeit als Neffe!“
    Sie war eine sehr energische Dame, stellte Prudence fest. Wieder schaute sie zu Lord Carradice, zwang ihn durch Gedankenkraft, zu schweigen. Sie traute ihm keinen Zoll weit, denn in seinen Augen stand wieder dieses übermütige Funkeln.
    Er öffnete den Mund, blickte offenkundig verunsichert zu Prudence, beugte sich vor und sagte: „Nein, es tut mir leid, teure Tante, aber in der Tat wäre es nicht ritterlich.“ Und nach einem weiteren Blick zu Prudence fügte er hinzu: „Außerdem ist es noch nicht einmal interessant. Das sind Kreischen und Ohnmachtsanfälle nie.“
    Prudence schnappte nach Luft. Der Schuft! Sie als albernes Frauenzimmer hinzustellen, das in Ohnmacht fiel, war genauso schlimm wie die Wahrheit. Schlimmer noch. Sie starrte ihn empört an.
    Hastig fuhr Lord Carradice fort: „Wie auch immer, nachher hat sie selbstlos ihre Unterröcke geopfert, um den Blutfluss aufzuhalten, wofür ich ihr in alle Ewigkeit dankbar sein werde.“
    Lady

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