Ein koestliches Spiel
verärgert ein. „Charity, meine Liebe, wovon reden die beiden?“ Charity wurde rot, sah Prudence entschuldigend an und sagte leise: „Edward zeigte mir gerade die Sehenswürdigkeiten, als wir hörten, der Bischof sei in Bath. Er dachte, wir sollten die günstige Gelegenheit nutzen und um eine Genehmigung vorsprechen. Ohne dass wir den ganzen Weg nach Wells fahren müssen.“
Stille folgte auf diese Worte, die von Graces Frage unterbrochen wurde: „Eine Genehmigung? Wofür?“
„Eine Genehmigung, um zu heiraten, ohne darauf zu warten, bis das Aufgebot verlesen ist“, antwortete Prudence mit zitternder Stimme. „Oh Charity - du wirst heiraten! “
Die Hölle brach los. Fünf weibliche Wesen - Lady Augusta eingeschlossen - sprangen auf und umarmten Charity, überschütteten sie mit Fragen und verwunderten Ausrufen. Tee und Scones erkalteten vergessen.
Gideon schlenderte zu seinem Cousin, der an den Rand der aufgeregten Frauen- und Mädchenschar gedrängt worden war. „Meinen Glückwunsch, Cousin. Sie wird dich sehr glücklich machen.“
Edward lächelte breit und nickte. „Ich hätte nie für möglich gehalten, dass ich einmal so froh sein könnte, den Knoten zu knüpfen, Gideon - wenn man bedenkt, wie wir uns geschworen haben, genau das zu vermeiden. Aber mit Charity ist es anders. Ich kann mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen. Sie ... sie ist perfekt, nicht wahr?“
„Für dich auf jeden Fall“, erwiderte Gideon. „Du siehst unglaublich glücklich aus, das muss ich zugeben.“ Er betrachtete seinen Cousin nachdenklich und fügte hinzu: „Ich nehme nicht an, ihr habt es schon getan, oder?“
Prudence vernahm die leise Frage. „Was? Was haben Sie gesagt? Es schon getan?“ Sie starrte Edward einen Augenblick an und drehte sich dann zu Charity um. „Sag nicht, ihr seid schon verheiratet, Charity - oder doch?“
Edward streckte den Arm aus und zog Charity an sich. „Nein, aber nur, weil wir es nicht versucht haben.“
Prudence schaute ihn an. „Was?“
Edward zuckte die Schultern. „Ich hätte den alten Burschen dazu überreden können, es gleich an Ort und Stelle zu tun, da bin ich sicher - schließlich hat es seine Vorteile, ein Duke zu sein.“ Er lächelte Charity an, die sich glücklich an ihn schmiegte. „Aber meine Braut wollte lieber warten.“
„Natürlich wollte sie das, du dummer Junge“, rief Tante Gussie. „Sie möchte keine überstürzte Hochzeit in irgendeiner Ecke. Sie möchte neue Kleider kaufen und Einladungen verschicken und ein Hochzeitskleid bestellen, und dann ist da noch das Hochzeitsfrühstück ..."
„Oh nein“, unterbrach sie Charity sanft. „Das alles ist mir egal. Ich hätte sehr gerne gleich geheiratet. Eine kleine Feier im engsten Familienkreis ist genau das, was Edward und mir vorschwebt. Und ich habe schon genug hübsche neue Sachen, Großonkel Oswalds Großzügigkeit sei Dank.“
„Was hat dich dann davon abgehalten, Kind?“
„Wenn ich heirate“, sagte Charity schlicht, „möchte ich meine Schwestern bei mir haben. Wir haben alle so lange auf diesen Tag gewartet...“ Sie wurde rot und fügte leiser hinzu: „Ich hätte nur nie gedacht, dass es ein so glücklicher Anlass sein würde.“ Gideon beobachtete, wie sich Prudences wunderschöne graue Augen mit glitzernden Tränen füllten. „Du bist glücklich, Charity, nicht wahr?“, flüsterte sie.
Charitys Augen flossen über. „Oh ja, Prue, ich bin glücklich. So sehr! “ Sie wischte sich die Augen. „Ich hätte mir nie träumen lassen, jemals so zu fühlen.“ Sie lehnte sich in die Arme des Dukes. „Genau, wie du es versprochen hast.“
Prudences Gesicht verzog sich. „Oh Charity ...“
Gideon reichte ihr ein Taschentuch, das sie blindlings umklammerte. Er nahm es ihr wieder ab und begann, ihre Tränen zu trocknen, ihren Versuchen ihn abzuwehren keine Beachtung schenkend. „Machen Sie keinen Aufstand“, sagte er leise. „Alle Augen ruhen auf der Braut. Niemand schaut auf Sie.“
„Doch, Sie tun es“, erwiderte sie mit schwankender Stimme. „Ja, aber ich kann nicht anders. Sie könnten mich nie davon abhalten, Sie anzusehen. Und Sie sind schön, wenn Sie weinen.“
Aus irgendeinem Grund erzeugte das eine neue Tränenflut, und Gideon machte sich daran, auch diese zu trocknen.
Tante Gussie runzelte die Stirn und wandte sich an die jüngeren Mädchen. „Wir bekommen aus ihnen noch eine Weile lang nichts Vernünftiges heraus, daher kommt und setzt euch hier drüben hin, nah
Weitere Kostenlose Bücher