Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein koestliches Spiel

Titel: Ein koestliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
Vom Netzwerk:
an den Kamin, und während die Herren euren Schwestern die Tränen trocknen, schmieden wir Pläne für unsere Kleider. Mach dir keine Sorgen wegen der Tränen, Grace - alle Leute weinen auf Hochzeiten. Es ist eine Art Tradition.“ Sie lächelte sie alle an. „Ich bin sehr froh, dass ihr gekommen seid, mich zu besuchen. Mir war todlangweilig, wisst ihr. Bath war früher einmal außerordentlich mondän, ehe ich dieses Land verließ, aber heutzutage ist die Stadt voller Leute, von denen ich nie gehört habe: unelegant, steinalt oder neureich, und wisst ihr, was das Schlimmste daran ist?“
    Die Mädchen schüttelten die Köpfe.
    „Nie geschieht etwas!“ Lady Augusta lehnte sich zurück und betrachtete sie zufrieden. „Wenigstens war das so, ehe die Merridew-Mädchen eintrafen.“ Sie hob ihre Stimme und erkundigte sich: „Edward, wann soll die Hochzeit sein?“
    „Wir haben die Kirche für nächsten Mittwoch reserviert“, antwortete er leicht abgelenkt, da er immer noch mit seiner Braut beschäftigt war.
    „Mittwoch! Das ist ja kaum eine Woche!“ Lady Augusta sprang auf. „Kommt, Mädchen, es gibt viel zu tun. Eine Feier im engsten Familienkreis ist eine Sache, aber es muss keine schäbige Angelegenheit werden. Eure Schwester mag denken, dass sie genug hübsche Kleider hat, aber sie wird eine Duchess werden. Und ihr werdet Schwägerinnen eines Dukes, und wenn das nicht die beste Ausrede für eine Einkaufstour ist, weiß ich nicht, was sonst!“ Sie segelte aus dem Raum, die Zwillinge und Grace vor sich herschiebend.
    Gideon schaute zu seinem Cousin und Charity. „Ich glaube, wir sollten den beiden ein paar Minuten Ungestörtheit gönnen, oder?“, murmelte er Prudence zu.
    Prudence, die sich noch nicht ganz beruhigt hatte, nickte und gestattete ihm, sie aus dem Zimmer zu führen. Er brachte sie in einen kleinen, aufs Reizendste in Blau und Gold eingerichteten Salon. Ehe sie wusste, wie ihr geschah, saß sie auf einem Sofa, gehalten in einer festen, ungeheuer angenehm männlichen Umarmung.
    „Oh nein, das sollte ich nicht“, erklärte sie beunruhigt.
    „Sch!“ Er drückte sie fest an seine Brust. „Lassen Sie sich einfach nur einen Moment lang von mir halten. Nur zum Trost. Niemand ist da, der es sehen könnte, und ich verspreche Ihnen, ich werde die personifizierte Schicklichkeit sein.“
    Prudence musste trotz der Tränen lachen. „Ich glaube nicht, dass die Anstandswächter viel von Ihrer Vorstellung von Schicklichkeit halten würden.“ Mit ihm allein zu sein, war schon unschicklich, davon, wie er sie hielt, ganz zu schweigen. Aber das kümmerte sie nicht. Es war schön, so gehalten zu werden, auch wenn es nur kurz war. Einfach so zum Trost, sagte sie sich. Aus Freundschaft.
    „Erzählen Sie mir von dem Versprechen, das Charity eben erwähnt hat.“
    „Oh, es war einfach nur etwas, das ich ihnen gesagt habe, als es am schlimmsten war.“
    Mit seiner rechten Hand streichelte er die Innenseite ihres Armes, sandte wohlige Wellen durch ihren Körper. „Erzählen Sie es mir“, bat er noch einmal, leise.
    „Mama und Papa waren so glücklich und so verliebt“, begann sie. „Und wir lebten in Italien. Ich denke, weil sie zusammen weggelaufen waren, und sie - und wir - waren wunderbar glücklich ... bis sie starben ...“
    „Wie sind sie gestorben?“
    Sie holte tief und zitternd Luft. „Es war ein Fieber. Sie haben sich wohl in der Stadt angesteckt, wo sie zu einem Fest eingeladen waren und eine Woche geblieben sind. Papa starb noch in der Stadt, es ging sehr rasch. Und als Mama mit der furchtbaren Nachricht heimkehrte, war klar zu sehen, dass sie auch krank war, von dem Augenblick ihrer Ankunft an.“ Sie zitterte bei der Erinnerung. „Die Diener erkannten die Krankheit und liefen weg. Ich überraschte Concetta, unser Kindermädchen, wie sie durch die Hintertür fortschleichen wollte. Sie sagte mir, warum alle anderen gegangen waren.“
    Er legte seinen Arm fester um sie, und sie erlaubte sich, sich an ihn zu lehnen - einfach zum Trost. Dann fuhr sie fort: „Ich konnte sie überreden, das Baby und die Kinder mitzunehmen, um sie in Sicherheit zu bringen.“
    „Und Sie, selbst noch ein Kind, blieben zurück, um Ihre Mutter zu pflegen.“
    Sie nickte. Ihr Gesicht verzog sich, während sie flüsterte: „Aber sie ist trotzdem gestorben ... “
    Er drückte sie fest an sich, und sie vergoss wieder ein paar Tränen.
    „Erzählen Sie mir von dem Versprechen“, bat er nach einer Weile.
    „Als sie

Weitere Kostenlose Bücher