Ein koestliches Spiel
Sachen zu ihr gesagt.
„Dich beschützen! “, höhnte Phillip. „Du weißt, was das bedeutet, nicht wahr? Zum Beschützer einer Frau zu werden, ist ein anderer Ausdruck dafür, sie zu seiner Mätresse zu machen.“
„Nein, das hat er nicht gemeint! Er möchte mich heiraten! “ „Das denkst du. Aber das ist nicht, was er gesagt hat, oder?“ Phillip schüttelte den Kopf. „Du bist so ein Unschuldslamm, Prudence. Wie, glaubst du, verführen Frauenhelden sonst anständige junge Mädchen? Indem sie ihnen den Eindruck vermitteln, sie böten ihnen die Ehe. Carradice ist zu gerissen, um etwas zu sagen, das ihn wegen Bruch des Eheversprechens vor Gericht bringen könnte. Wenn er nicht die Worte .Hochzeit' oder ,Ehe‘ benutzt hat, dann kannst du dich darauf verlassen, dass er es nicht ernst mit dir meint.“
„Das tut er aber“, widersprach Prudence. „Er meint es ernst, da bin ich mir ganz sicher. Du verstehst es nur einfach nicht.“ „Ich nehme an, du hast ihm erzählt von ... deiner kleinen Indiskretion.“
Er sprach von ihrem Baby. Prudence hielt den Kopf hoch. „Ja, das habe ich.“
Er nickte. „Dann ist alles klar. Er weiß, du bist gebrauchte Ware. Keine Notwendigkeit, dich wie ein unschuldiges junges Ding zu behandeln.“
„So ist es nicht!“ Prudences Stimme bebte vor Wut. „Du verstehst es nicht.“
„Oh, ich verstehe es sehr wohl. Warum die Kuh kaufen, wenn man die Milch umsonst bekommt?“
„Du bist vulgär und widerlich!“ Sie stürmte zum Fenster und starrte hinaus, um Fassung bemüht. Er war wirklich abscheulich. Aber seine Worte erschütterten sie mehr, als sie wahrhaben wollte. Sie spiegelten ihre eigenen Befürchtungen wegen Gideons Absichten wider.
Draußen begann es, neblig zu werden, feuchte Luft stieg aus dem Tal auf.
Die schonungslose Wahrheit war, dass Gideon die bewussten Worte nicht gesagt hatte. Er hatte sie nicht gefragt: „Willst du mich heiraten?“, sondern gesagt: „Komm, leb mit mir und lass dich lieben.“
Sie legte ihre heiße Wange an die kühle Fensterscheibe. Warum hatte er es so ausgedrückt? Warum hatte er nicht die althergebrachte Formulierung benutzt: „Ich liebe dich, willst du mich heiraten?“
Wie Säure zerfraßen die Fragen allmählich ihre frühere Zuversicht.
Sie drehte sich um. Phillip saß selbstgerecht und sichtlich mit sich zufrieden in seinem schicken Rock und übertriebenen Halstuch da. Ihre Selbstsicherheit, noch nie sonderlich ausgeprägt, sank. Hier war das lebende Beispiel für ihre Fähigkeit, Männer einzuschätzen. Es war niederschmetternd.
Alles, was sie tun konnte, war, ihrem Gefühl zu vertrauen. Sie liebte Gideon. Und er wollte sie, das wusste sie. Aber für welche Rolle?
Phillip hatte Zweifel in ihr gesät, die Wurzeln geschlagen hatten.
„Das kommt davon, wenn du vor deinem Großvater wegläufst. Du solltest unverzüglich dorthin zurückkehren, wo die Leute dich respektieren.“
„Die Leute hier respektieren mich mehr als irgendwo sonst. Ich werde niemals nach Dereham Court zurückkehren.“
„Der Mann will dich verführen! “
Prudence zuckte die Achseln. „Das glaube ich nicht.“ Sie hatte nicht die Absicht, ihn sehen zu lassen, dass seine Zweifel sie auch nur im Geringsten beeindruckt hatten.
Phillip, verärgert über ihre Weigerung, sich zur Rückkehr überreden zu lassen, ging mehrmals im Salon auf und ab. Auf seiner Stirn standen steile Falten, während er nachdachte.
„Du bist also entschlossen, mir den Laufpass zu geben - für einen Mann, der ein berüchtigter Schürzenjäger ist.“
„Ja. Es tut mir leid. Aber ich muss.“
„Du begreifst schon, dass es mich vollkommen lächerlich machen wird?“
„Ich wüsste nicht, warum, da unsere Verlobung bis auf wenige Eingeweihte ein Geheimnis war.“
Er machte eine Pause, dann schüttelte er den Kopf. „Ich habe meinen Stolz, Prudence. Außerdem müssen die Leute, bei denen ich zu Gast bin, ahnen, dass es eine Verbindung gibt, da ich deinethalben Erkundigungen eingeholt habe.“
„Dazu bestand keine Notwendigkeit.“
„Da bin ich anderer Meinung. Also, wie machen wir es möglichst wenig unangenehm für mich? Ich habe meinen Stolz zu berücksichtigen.“
„Ja, das hast du schon einmal ..."
„Und da du mich sitzen lässt, denke ich, es ist nur fair, wenn du meine Interessen voranstellst. Ich wünsche nicht, irgendwelche Unannehmlichkeiten zu erleben deswegen. Ich werde nur noch eine Woche in Bath bleiben. Wäre es zu viel verlangt, wenn ich dich
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