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Ein koestliches Spiel

Titel: Ein koestliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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Court zurückkehrt.“
    „Niemals!“, erklärte Prudence mit zusammengebissenen Zähnen.
    Er schob sein Kinn vor und betrachtete sie einen Moment lang nachdenklich. In versöhnlicherem Ton sagte er dann: „Gut, ich nehme an, du hast deine Gründe. Aber wirst du bitte wenigstens davon Abstand nehmen, in Bath an gesellschaftlichen Ereignissen teilzunehmen?“ Noch leiser fügte er hinzu: „Es kann nicht gut sein, wenn du mit dieser Frau gesehen wirst.“
    „Ich versichere dir, Lady Augusta ist in höchstem Maße res...“ „Wir wollen nicht weiter darüber streiten“, unterbrach er sie. „Versprich mir einfach, im Moment nicht auszugehen - und deine Schwestern auch. Wirst du diese kleine Einschränkung um meinetwillen auf dich nehmen? Wenn du schon entschlossen bist, mich nach all dieser Zeit sitzen zu lassen, ist das das Mindeste, was du für mich tun kannst.“
    Prudence betrachtete ihn, während sie über seine Bitte nachdachte. Eine Woche lang nicht zu Bällen oder Gesellschaften gehen, das war nicht viel verlangt. Und wenn sein Stolz tatsächlich gelitten hatte unter ihrer Lösung der Verlobung, dann mochte es ihm helfen. „Na gut, ich bin einverstanden.“
    „Versprichst du es? Keine öffentlichen Auftritte in der nächsten Woche?“
    Sie nickte wieder und Phillip atmete erleichtert auf.
    „Gut. In dem Fall werde ich mich nun verabschieden.“ Er machte eine knappe Verbeugung in Richtung von Lady Augusta. „Guten Tag, Madam.“ Dann erlaubte er dem wartenden Butler, ihn aus dem Zimmer zu geleiten.
    Lady Augusta schaute ihm aus schmalen Augen nach. Sobald sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, erklärte sie: „Dieser Mann hat etwas zu verbergen, glaub mir, meine Liebe. Er hat eigene Gründe für seinen Wunsch, dass ihr euch nicht in der Stadt zeigt - und sie haben nichts damit zu tun, dass er sitzen gelassen wurde, oder mit meiner angeblichen Vergangenheit als Balletttänzerin.“
    Prudence nahm den Ring, den Phillip liegen gelassen hatte. Sie war versucht, ihn aus dem Fenster zu werfen, aber es war nun einmal der traditionelle Verlobungsring der Otterburys. Im Augenblick war sie zwar wütend auf Phillip, aber sie hatte keinen Streit mit den Frauen seiner Familie. Mrs. Otterbury war einmal sehr freundlich zu Prudence und ihren Schwestern gewesen. Sie hängte den Ring wieder an die Kette und erklärte, als sie Lady Augustas Blick auffing: „Ich werde ihn ihm das nächste Mal geben, wenn ich ihn sehe. Ich habe ihn jetzt vier Jahre lang bei mir getragen; ein paar Tage mehr zählen da kaum.“
    Der Mittwoch dämmerte schön und warm herauf. Prudence wachte früh auf, nachdem sie in der Nacht schlecht geschlafen hatte. Sie lag im Bett und beobachtete die winzigen Staubteilchen in der Luft, die im Sonnenlicht glitzerten. Das erste Merridew-Mädchen würde heute heiraten. Ob Mama und Papa das wussten?
    „Prue, bist du wach?“ Charity öffnete die Schlafzimmertür langsam. Sie war barfuß und im Nachthemd. „Ich bin zu aufgeregt, um zu schlafen. Kann ich zu dir kommen?“
    „Natürlich, Liebes.“
    Mit einem Satz war Charity bei ihr auf dem Bett und kuschelte sich zu ihr unter die Decken. Überschwänglich umarmte sie ihre Schwester. „Ich dachte, ich würde nervös sein, aber ich kann es einfach nicht erwarten. Und trotzdem bin ich auch ein bisschen traurig. Heute sind wir zum letzten Mal so Schwestern, wie wir es immer waren. Ich werde eine verheiratete Frau sein ... Prue, kannst du das glauben?“
    Prudence lachte. „Nicht nur eine verheiratete Frau, sondern auch Duchess.“
    Charity verzog das Gesicht. „Da bin ich mir nicht so sicher“, gestand sie. „Ich fühle mich nicht wie eine angehende Duchess.“ „Aber wegen des Dukes bist du dir sicher, oder?“
    „Oh ja“, seufzte Charity hingerissen. „Er ist so wundervoll, Prue. So stark und gut und ... er ist so ein lieber, sanfter, netter Mann.“ Sie musste plötzlich Tränen wegblinzeln, die ihr in den langen Wimpern hingen. „Ich kann es gar nicht glauben, Prue, dass so ein Mann mich liebt. Ich hätte nie gedacht... habe nie geglaubt, dass ich jemals so glücklich sein könnte.“ Sie drückte ihre Schwester. „Danke, liebste Prue, danke. Wärest du nicht mit deiner Unerschrockenheit und deiner Kühnheit gewesen, ich wüsste nicht, was aus uns geworden wäre. Und jetzt sind wir hier, die Sonne scheint, und ich bin so verliebt und glücklicher, als ich es je für möglich gehalten hätte. Du hast das getan, Prue. Du hast mich

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