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Ein koestliches Spiel

Titel: Ein koestliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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Phillip vor ein paar Tagen gesagt hatte, begannen auf einmal, Sinn zu ergeben. Es sah so aus, als hätte dein Großvater sein gesamtes Vermögen verloren. Sie runzelte die Stirn, versuchte sich an seine exakten Worte zu entsinnen. Zu der Zeit hatte sie an andere Sachen gedacht.
    Die Handelsgesellschaft ging beinahe bankrott, und wir haben uns alle eine Zeit lang große Sorgen gemacht. Phillip hatte in dieser Zeit der Sorge aufgehört, ihr zu schreiben, seiner langjährigen Verlobten, der Erbin, deren Großvater sein gesamtes Vermögen verloren hatte.
    Und er hatte sich nach einer anderen Erbin umgesehen und sie gefunden. Was hatte er über seine Gastgeber gesagt? Seine Schwiegereltern, kein Zweifel. Überaus wohlsituiert und mit den besten Verbindungen. Ihr Mund verzog sich zu einem ironischen Lächeln. Nicht zu vergessen, mit einem Duke verwandt. Ein viel besseres Geschäft als Prudence mit dem bankrotten Großvater. Der auch nur ein Baron war.
    Natürlich - Geld. Das war Phillips Motiv. Wie dumm von ihm, zu lügen, zu tun, als sei es anders. Er hätte seine Frau nicht ewig vor ihr verstecken können. Sicherlich wäre es doch einfacher und leichter gewesen, Prudence zu sagen, dass er verheiratet war. Das Ganze war ein Rätsel.
    Und eine Erleichterung. Sie musste sich nicht mehr schuldig fühlen, ihm den Laufpass gegeben zu haben. Sie war eine andere Person geworden - und nicht nur wegen der viereinhalb Jahre.
    Gideon hatte sie verändert.
    Er hatte ihr alle Phillip Otterburys dieser Welt ein für alle Mal verleidet. Gideon hatte sie gelehrt, was ein Kuss sein konnte. Er hatte ihr gezeigt, dass Liebe Freude bedeutete und dass Leben außer aus ernsten Dingen auch aus Lachen bestand.
    Sie wollte ihn. Gideon. Und am Morgen würde sie mit ihm sprechen und ihm sagen, wie es in ihrem Herzen aussah.
    Sie war so tief in Gedanken versunken, dass sie das Klappern der Hufe nicht hörte und auch nicht das Rattern von Rädern auf dem Kopfsteinpflaster hinter sich, und wenn doch, so dachte sie sich nichts weiter dabei. Nicht, bis es zu spät war.
    Gideon mischte sich unter die Gäste, brütend und mit gerunzelter Stirn und so die Theorie Lügen strafend, dass ein Frauenheld charmant sei. Es ging ihm völlig gegen den Strich, sie gehen zu lassen mit nur einem Lakai als Begleitung.
    Er wollte mit ihr zusammen sein. Verdammt, er musste mit ihr zusammen sein. Er wollte sie in seine Arme schließen, ihre Sorgen wegküssen, ihr Gefühl, betrogen worden zu sein. Sie würde jetzt zu Hause sein, seine kleine Liebste, im Bett liegen und sich zweifellos die Augen ausweinen wegen des feigen, treulosen, unwürdigen Wiesels und seiner dämlichen, schwangeren Frau.
    Prudence sollte zu so einer Zeit nicht allein sein. Gleichgültig, was sie zu brauchen glaubte. Aber sie war stur, seine Lady. Und er konnte sich schlecht über ihr unbezähmbares Streben nach Unabhängigkeit beschweren, wenn das doch genau einer ihrer Wesenszüge war, den er an ihr so liebte. Nur wollte er sich leider darüber beschweren. Genau jetzt wollte er nicht, dass sie stur oder unabhängig war oder tapfer oder so verdammt selbstständig; er wollte sie in seinen Armen halten, verflucht, wo sie hingehörte.
    Eine Dame in einem tief ausgeschnittenen Kleid aus bronzefarbener Seide schlenderte auf ihn zu, ein sinnlich einladendes Lächeln auf den Lippen. Gideon starrte sie finster an. Wie hatte er jemals diese Sorte leerer Affären für reizvoll halten können? Sie schwebte weiter auf ihn zu, jede Bewegung ihres üppig gerundeten Körpers eine Einladung, ihr Lächeln erotisch, wissend.
    Gideon entblößte seine Zähne, und sie blieb jäh stehen, blinzelte und schlug dann eine andere Richtung ein.
    Hölle, er konnte nicht auf dieser verflixten Gesellschaft bleiben. Sir Oswald würde sich um seine Tante und die Zwillinge kümmern. Er würde einfach gehen und am Haus seiner Tante vorbeischlendern - um was zu tun? Zu Prudences leerem Fenster hinaufzustarren? Nun, auch das wäre besser, als hier zu sein, entschied er, und begann, sich auf den Weg zur Eingangshalle zu machen.
    Mit einem Mal hörte er Lärm und aufgeregte Stimmen von der Eingangstür. Er beschleunigte seine Schritte und kam gerade rechtzeitig, um einen Mann in Livree ins Haus stolpern zu sehen; Blut strömte ihm aus einer Wunde am Kopf. Eine Frau schrie. Eine andere wurde ohnmächtig. Rasch umringte den Verletzten eine Menschenmenge, unsicher einen Schritt Abstand haltend.
    „Holt ein Tuch, rasch“, rief Gideon,

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