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Ein Komet fält vom Himmel

Ein Komet fält vom Himmel

Titel: Ein Komet fält vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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lang … Lil, grins mich nicht an! Ich schwöre es dir: Schon Weihnachten wirst du den Kometen mit dem bloßen Auge sehen können. Dann ist es zu spät.«
    »Wozu zu spät?«
    »Wir haben noch eine kleine Chance, Lil.«
    »Bei 190 Grad Lufttemperatur, wie aus den Aufzeichnungen von Mortonson hervorgeht?«
    »Davor kann man sich verkriechen. Es gibt einen Platz, der am wenigsten gefährdet ist.« Herp Masters stellte die Kaffeetasse weg. »Lil, hör mich an: Auch wenn es ein Chaos gibt, könnte man trotzdem einige Millionen Menschen überleben lassen …«
    Peter Pohle hatte seine Berechnungen abgeschlossen. Wie alle, die über die unabwendbare Katastrophe Bescheid wußten, hatte er den Eid abgelegt, so lange zu schweigen, bis die Regierungen bekanntgeben würden, daß die Menschheit und die Erde am Ende ihrer Existenz angelangt waren.
    Aber er telefonierte mit Gustafsen und Cobernet in Paris. Cobernet war als einziger davon überzeugt, daß alles Blödsinn sei. Er hatte andere Werte ausgerechnet. Nach seinen Zahlen jagte der Komet Kohatek in 175 bis 200 Millionen Kilometern Entfernung an der Erde vorbei und verschwand für die nächsten 12 Millionen Jahre wieder im Weltraum.
    »Was dann in 12 Millionen Jahren passiert, lieber Kollege«, sagte Cobernet sarkastisch, »tut mir nicht mehr weh, zumal ich nicht an eine Wiedergeburt glaube. Dieser 5. Januar wird uns zwar ein tolles Schauspiel bieten, aber ein Tag wie jeder andere sein. Nur für uns nicht, wir werden warme Hintern vor Begeisterung bekommen. Mortonson und Sotow müssen sich verrechnet haben.«
    Gustafsen in der Sternwarte Akerström war weniger zuversichtlich. »Ich sage nichts«, meinte er zu Peter Pohle. »Der Komet hat gestern wieder einen Schwenker gemacht. Es ist makaber, aber es sieht aus, als hätten wir es mit einem besoffenen Stern zu tun. Kohatek läßt sich im Augenblick überhaupt nicht exakt berechnen …«
    »Ich weiß.« Peter Pohle dachte an seine junge Frau und die beiden Kinder, Zwillinge, sieben Jahre alt, blondgelockte Mädchen, Engelsköpfchen. »Es ist alles möglich.«
    Am Abend, nach dem Essen – das Fernsehen hatte gerade die Tagesschau gebracht mit Meldungen, die für Pohle gegenüber dem, was er wußte, lächerlich banal klangen –, sagte er zu seiner Frau:
    »Erika, ich habe heute beim Reisebüro für dich und die Kinder einen Flug nach Australien gebucht.«
    Erika Pohle, die gerade das Geschirr abräumte, starrte ihren Mann ungläubig an. Ihr hübsches, rundes Gesicht mit den kupferbraunen Locken zeigte völlige Verständnislosigkeit.
    »Was hast du eben gesagt, Peter?« fragte sie.
    »Du fliegst am Freitag nach Australien …«
    »Bist du verrückt? Was soll ich in Australien?« Sie stellte das Tablett mit dem Geschirr wieder ab. »Sag mal, was ist eigentlich los? Seit Tagen läufst du herum, als hättest du eine Gehirnerschütterung.«
    Das war ein guter Vergleich. Erika Pohle, vor ihrer Ehe ausgebildete Krankenschwester, hatte einen Blick für so etwas. Peters trübe Augen, die wie abwesend blicken konnten, waren ihr schon seit Tagen aufgefallen.
    »Fühlst du dich nicht wohl, Peter?« fragte sie besorgt.
    »Mir geht es blendend, Erika.« Peter Pohle griff nach dem Glas Bier, aber als er es trinken wollte, zitterte seine Hand. »Australien ist ein schönes, großes Land …«
    »Peter, ich hole einen Arzt …«
    »Australien wird das sicherste Land auf der Erde sein.« Peter Pohle sah seine Frau aus gequälten Augen an. »Erika … frag mich nicht. Bitte … tu zum ersten Mal in deinem Leben etwas, ohne davon überzeugt zu sein, daß es Sinn hat. Flieg mit den Kindern am Freitag nach Australien. Ich habe für euch in Ost-Australien, in dem Ort Hamshire, ein kleines Haus gemietet.«
    »In Hamshire …« Erika starrte ihren Mann an. Angst lag in ihrem Blick, Angst, daß Peter plötzlich irre geworden sei. »Warum Hamshire? Wie kommst du an dieses Hamshire …«
    »Durch das Reisebüro. In Hamshire ist eine Schaffarm, die auch Zimmer vermietet. Ein Blitzgespräch, und ich hatte in der Nähe ein Haus für euch …«
    »Natürlich.« Erika lehnte sich an die Wand. Ihre Beine sanken ein, sie mußte sich stützen. »So einfach nach Australien, am Freitag … so wie man in den Supermarkt einkaufen fährt. Peter –«
    »Bitte, frag mich nicht!« schrie er gequält. »Wie soll ich dir alles erklären, ohne es zu erklären?! Flieg mit den Kindern nach Australien!«
    »Und du?«
    »Ich muß bleiben.«
    »Dann bleibe ich

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