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Ein Kuss für die Ewigkeit: Roman (German Edition)

Ein Kuss für die Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Ein Kuss für die Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Zähnen hervor.
    Er lachte noch lauter. »Ich hab doch keine Tomaten auf den Augen.«
    »Du Ärmster«, gab sie süffisant zurück. »Du kannst wirklich nichts dafür, wenn dir sämtliche Studentinnen auf dem Campus nachstellen, nicht?«
    Schlagartig verhärteten sich seine Züge. »Das musst du gerade sagen. Ich hab genau gesehen, wie dich dieser Typ anschmachtet, der in der Vorlesung neben dir sitzt.« Seine Miene entspannte sich kaum merklich. »Vermutlich muss ich dir auch noch dankbar sein, dass er deswegen wach bleibt und nicht die ganze Stunde verpennt.« Er schlenderte auf sie zu. Kaum Zentimeter von ihr entfernt, blieb er stehen. Sie legte den Kopf in den Nacken und fokussierte ihn. »Im Übrigen ist das durchaus nachvollziehbar. Ich finde nämlich auch keinen Schlaf, weil meine Fantasien ständig um dich kreisen.«
    Ihr Mund war schlagartig trocken. Sie senkte den Blick und stand hastig vom Sofa auf. »Ich muss jetzt
gehen«, meinte sie matt. Sie umrundete ihn und stieß sich in ihrer Eile die Hüfte am Tisch.
    Merkwürdigerweise hielt er sie nicht auf, sondern verfolgte sie wie ein lauernder Jäger, während sie durch den Raum lief, Handtasche, Mantel und ein mitgebrachtes Buch einsammelte.
    »Shelley?«
    »Ja?« Sie wirbelte zu ihm herum, noch ehe er die zweite Silbe ihres Namens über die Lippen gebracht hatte.
    Seine Augen streiften ihr Gesicht, verweilten unendlich lange auf ihren Lippen. »Ach, nichts«, seufzte er. »Kannst du ausnahmsweise auch am Freitag? Ich muss nämlich am Donnerstagabend zu einer Fachschaftssitzung.«
    »Ja.«
    »Gut, bis dann.«
     
    »Regnet es etwa?«
    Grant erhob sich aus seinem weichen Polstersessel, ging zum Fenster und zog den Lamellenvorhang ein Stück zurück. »Ja, tatsächlich. Wie aus Eimern.«
    »Es war ganz schön kühl, als ich heute Abend herkam.«
    Sie hätte sich fast verspätet. Am Nachmittag war sie mit einigen ihrer Kommilitoninnen bei der Studentinnenvereinigung zum Tee eingeladen gewesen. Nachher hatte sie noch beim Aufräumen geholfen. Und da die Zeit drängte, war sie zu Fuß zu Grants Apartment gelaufen. Das ging schneller, als das Auto vom Parkplatz zu holen.
    Völlig außer Atem hatte sie bei ihm geklingelt. Da
sich keine Gelegenheit zum Umziehen geboten hatte, war sie in grauer Georgettebluse und einem schmal geschnittenen, nachtblauen Hosenanzug bei ihm aufgekreuzt. »Hat jemand geheiratet?«, hatte er sie an der Tür gnadenlos aufgezogen. Er trug wie üblich eine ausgefranste Jeans, vermutlich sein Lieblingsoutfit zu Hause, und einen ockerfarbenen Pullover mit V-Ausschnitt.
    Stundenlang hatten sie schweigend gearbeitet. Jetzt, nachdem sie den Stapel Klausuren fast komplett durchgesehen hatte, hob Shelley den Kopf. Hörte, wie der Regen zwei Stockwerke höher monoton auf das Dach prasselte.
    »Was hältst du von einem schönen Kaminfeuer? Dir ist bestimmt kühl, nachdem du eine geschlagene Stunde lang mit untergeschlagenen Beinen hier gesessen hast.«
    Das war eine eindeutige Erinnerung an ihre kalten Füße, die er ihr an jenem Nachmittag in der Bibliothek gewärmt hatte. Ihre Blicke trafen sich für einen kurzen Augenblick, bevor sie sehnsüchtig zum Kamin schaute. »Mach dir keine Mühe. Wir haben nur noch ein paar Arbeiten zu bewerten, und dann muss ich sowieso gehen.«
    »Es macht mir überhaupt keine Mühe«, gab er zurück. Er kniete bereits vor dem Kamin und schichtete fachmännisch Feuerholz auf.
    Während er das Holz anzündete, las Shelley zwei weitere Klausuren und machte Notizen am Rand. Sie konzentrierte sich eben auf eine unleserliche Passage, als plötzlich die Deckenbeleuchtung verlosch. Bis auf die brennenden Scheite im Kamin war der Raum plötzlich in Dunkel getaucht.
    Sie hob den Kopf und stellte fest, dass Grant gerade die Hand vom Lichtschalter nahm. Der flackernde Feuerschein ließ ihn noch größer und stattlicher, noch maskuliner als sonst wirken. Diffuse Schatten geisterten über sein kantiges Gesicht. Machten es Shelley unmöglich, seine Miene zu deuten. Als er sich jedoch geschmeidig wie ein Panter näherte, schwante ihr, was er im Schilde führte.
    Sie schob ihre Beine aus dem tiefen Sessel und stellte die Füße in Startposition auf den Boden, so als wollte sie jeden Augenblick losrennen. »Ich muss noch eine Arbeit durchsehen«, sagte sie fahrig.
    »Das kann warten. Ich nicht. Ich hab zehn Jahre lang gewartet.«
    Er stand vor dem bequemen Polstersessel, in dem sie den ganzen Abend verbracht hatte. Die tanzenden

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