Ein Kuss für die Ewigkeit: Roman (German Edition)
hat hin und wieder meine Brüste geküsst, aber nie so intensiv, wie ich gerne wollte oder wie du es machst.« Sie wusste zwar nicht, wieso sie das auf einmal so freimütig ausplauderte, aber vor Grant kannte sie anscheinend keine Tabus. »Er hat nie meine Kniekehlen mit seiner Zunge gekitzelt oder beim Liebesakt Zärtlichkeiten geflüstert. Kuscheln war auch nicht drin. Er konnte mich nicht befriedigen und hat es mir angekreidet, statt den Fehler erst einmal bei sich zu suchen. Bei dir habe ich sexuelle Erfüllung gefunden. Immer wieder, die ganze Nacht.«
Er fasste ihre Hand, führte sie an seine Lippen und küsste zärtlich ihre Fingerspitzen. »Danke, dass du so aufrichtig zu mir bist, Shelley. Grundgütiger, ich habe mir verzweifelt gewünscht, dass du dich zu mir bekennst. Nach deiner überwältigenden Reaktion schien es mir auch so. Ich hoffte es jedenfalls inständig. In dieser Hinsicht bin ich ungeheuer egoistisch. Wenn ich schon nicht der Erste sein durfte, dann will ich eben der Beste sein.«
Sanft zeichnete sie mit ihrem Finger den vollen
Schwung seiner Lippen nach. »Als er mir die Unschuld nahm, war das lediglich schmerzhaft für mich, ein Akt ohne Liebe oder Zärtlichkeit. Die letzte Nacht dagegen war …« Ihre Augen glitten über die Wände der winzigen Küche, während sie fieberhaft nach einer treffenden Beschreibung suchte. »… meine Metamorphose zur Frau.«
Aus seinem Blick sprach tiefe Zuneigung. »Ich liebe dich.«
»Ich liebe dich«, wiederholte sie leise seine Worte. Und dann lauter, befreiter, nachdem sie zehn Jahre lang in ihrem Herzen eingeschlossen gewesen waren.
Er zog sie an sich und vergrub das Gesicht in ihren Brüsten. Sie umschlang seinen Kopf und presste ihn an sich. Für einen langen Augenblick verharrten sie so, ergötzten sich an dem Bekenntnis ihrer gegenseitigen Liebe. Als er den Kopf hob, blitzten seine Augen übermütig. »Ähm … dieses ganze Gerede von Zärtlichkeiten, Kuscheln und so hat mich… äh…« Ungestüm löste er den Gürtel des Bademantels von ihrer schlanken Taille. Worauf das Kleidungsstück auseinanderklaffte und ihm einen freizügigen Blick auf ihre Nacktheit bot.
Seine Hände glitten unter den Frotteestoff und streichelten die Innenseiten ihrer Schenkel. Wieder senkte er den Kopf, umkreiste mit der Zunge ihren Nabel. Tauchte in die sanfte Mulde ein und hauchte: »Und? Hast du Lust?« Shelley, die vor Begehren erbebte, ließ sich von seinen heißen, feuchten Lippen gern verzaubern. Seine Hände umschlossen ihren Po, kneteten, massierten.
»Ich muss dir etwas gestehen«, murmelte sie. »Ich hab schon vor dir daran gedacht.«
»Da wär ich mir an deiner Stelle nicht so sicher.«
»Lass uns nach oben gehen.«
»Lass uns hierbleiben.«
Er fackelte nicht lange. Bevor sie begriff, was er mit ihr vorhatte, zog er sie kurzerhand auf seinen Schoß. »Grant«, hauchte sie ziemlich perplex. »Ich hab noch nie …«
Er zwinkerte ihr verschlagen zu, zufrieden mit seinem Überraschungscoup. Dann knotete er grinsend seine Schlafanzughose auf.
»Du warst immer schon… äh, Shelley … eine ausgezeichnete Schülerin, mit einer… ja, so ist es gut… schnellen Auffassungsgabe«, stöhnte er, als sie ein ungewöhnliches Talent für diese neue Stellung bewies. Sie umschloss ihn mit ihrem heißen Tau und bewegte sich rhythmisch.
»Und du bist … ein ausnehmend guter … Lehrer.«
Sie konnte sich einfach nicht auf das öde, uninteressante betriebswirtschaftliche Fachbuch konzentrieren. Eine geschlagene Stunde lang hatte sie versucht, sich den Inhalt einzutrichtern, aber sie war mit den Gedanken woanders. Ihre Augen schweiften ständig hinüber zu dem Mann, der mit ihr im Zimmer saß und ebenfalls in seine Lektüre vertieft schien.
Es war unbeschreiblich, wie sehr sie ihn liebte. Grants Liebesspiel und ihre Reaktion darauf erstaunten sie immer wieder. Daryl hatte sich als Mediziner zwar theoretisch bestens ausgekannt mit der menschlichen Sexualität, aber keinen Schimmer gehabt von Romantik und erfüllenden Liebespraktiken. Er hätte die Frau nicht wiedererkannt, die unter ihm lustlos
und steif wie ein Brett gelegen hatte, den Sex mit Grant jedoch ausgiebig genoss. Wenn er wüsste, was für eine Niete er im Bett war, wäre er bestimmt schwer geknickt. Die Vorstellung erfüllte Shelley mit einer perversen Genugtuung.
»Du starrst die ganze Zeit auf eine Seite.« Grants leise Anmerkung holte sie aus ihren Träumereien. Sie sah von ihrem Buch auf
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