Ein Kuss für die Ewigkeit
die Schultern und räusperte sich. „Ich bin für dich verantwortlich, also mach keine Dummheiten, während ich unterwegs bin.“
„Wann habe ich je eine Dummheit gemacht?“ Wütend funkelte sie ihn an.
„Na, dann fang zumindest jetzt nicht damit an“, meinte er.
„Mach du auch keine Dummheiten.“
„Werde ich nicht machen.“
Sie blickten sich an, und plötzlich hob sie ihre Hand, um über seine Wange zu streichen. „Pass auf dich auf, Garreth.“
Eben wollte er etwas erwidern, als sie beide gleichzeitig hörten, dass sich ihnen ein Pferd näherte. Seine Wange kribbelte noch immer von ihrer Berührung, als Garreth sich schützend vor Keldra stellte. „Geh zur Hütte.“
Anstatt sich zu fügen, stieß sie einen Schrei aus und lief Pferd und Reiter entgegen. „Das ist Lady Elizabeth! Schnell, beeil dich! Ich glaube, sie ist verletzt!“
Lizette hob den Kopf und dankte Gott, dass er sie den richtigen Weg hatte einschlagen lassen. Da sie in der Dunkelheit losgeritten war, hatte sie nur hoffen können, dass sie nicht in die falsche Richtung unterwegs war.
Als Lizette erschöpft absaß, war Keldra bei ihr und legte einen Arm um sie, damit sie sie stützen konnte. Besorgt betrachtete sie die vom Ruß geschwärzte Kleidung und Lizettes schmutziges Gesicht. „Oh, Mylady, seid Ihr verletzt?“
Sie schüttelte den Kopf.
Garreth trat zu den beiden und griff nach dem Zaumzeug der Stute. „Wo ist Finn? Und Ryder?“
„Noch in der Burg“, krächzte Lizette, da sie viel Rauch eingeatmet hatte und zudem vor Durst und Ermüdung heiser war. „Wir wollten im Durcheinander des Feuers fliehen, aber sie wurden gefangen genommen.“
Keldra half ihr, sich auf einen Baumstamm zu setzen, dann reichte sie ihr einen Wasserschlauch. „Hier, trinkt, Mylady.“
Dankbar trank Lizette das Wasser, während Garreth neben ihr stand und besorgt an seinen Fingernägeln kaute. Keldra setzte sich zu ihr und beugte sich vor, um auch ja jedes Wort mitzubekommen.
„Wir begaben uns in den Wachraum und überwältigten den Wachmann“, berichtete Lizette. Dank des Wassers klang ihre Stimme nun wieder kräftiger. „Ich ließ Finn dort zurück, um im Stall ein Feuer zu entfachen, das die Wachposten ablenken sollte. Als ich darauf wartete, dass Finn mit Ryder aus dem Verlies kam, hörte ich Wimarcs Befehl, seine Männer sollten nach mir suchen. Damit war klar, dass er unsere Tarnung durchschaut hatte, und ich konnte es nicht wagen, noch länger zu bleiben. Ich nahm mir dieses Pferd und flüchtete aus der Burg.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe keine Ahnung, wie Wimarc uns auf die Schliche gekommen ist, auf jeden Fall weiß er, dass wir nicht Lord Gilbert und Lady Helewyse sind.“
Garreth machte eine finstere Miene. „Wenn Lord Wimarc feststellt, dass Ihr nicht mehr in der Burg seid, wird er Suchtrupps losschicken.“
„Ja“, stimmte sie erschöpft zu. „Und selbst wenn ihm noch nicht klar ist, wer ich in Wahrheit bin, wird er alles versuchen, um mich zu finden.“
Sie kämpfte gegen ihre Tränen an, da die ihr nicht weiterhalfen. Sie musste daran glauben, dass Finn und Ryder noch lebten. Wimarc würde es ganz sicher auskosten, die beiden leiden zu lassen, also war von einem schnellen Tod nicht auszugehen.
Ihr Blick fiel auf die Hütte, deren Tür nicht mehr von dem dicken Ast blockiert wurde.
Sie sah Garreth und Keldra erschrocken an und stand auf. „Lord Gilbert und seine Frau sind entwischt? Sie müssen sich auf den Weg zu Wimarc gemacht haben, um ihn …“
„Nein“, unterbrach Keldra sie.
„Sie wollten fliehen, aber wir haben sie dabei ertappt“, ergänzte Garreth.
„Und wo sind die beiden dann?“, fragte Lizette misstrauisch. „Wieso ist diese Tür nicht verbarrikadiert?“
„Wir haben sie gehen lassen“, sagte Keldra.
„Lord Gilbert ist kein Verschwörer, und er wird auch keiner sein“, beeilte sich Garreth zu sagen. „Er war auf Bitten des Earl of Pembroke nach Castle de Werre unterwegs, um zu ergründen, was Wimarc vorhat.“
Lizette war von der Neuigkeit nicht angetan. „Ihr habt Euch auf sein Wort verlassen?“
„Zuerst nicht“, widersprach Garreth, verschränkte die Arme und schaute zu Keldra, als erwarte er von ihr Unterstützung. „Wir haben ihn seinen Standpunkt ausführlich erklären lassen, ehe wir beide der Ansicht waren, dass wir ihm glauben können. Erst dann ließen wir die beiden gehen. Er sagte, er wird sich zum König begeben und mit einer Streitmacht gegen Castle de
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