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Ein Kuss für die Ewigkeit

Ein Kuss für die Ewigkeit

Titel: Ein Kuss für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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aufbrachen, erfuhr ich von einem reisenden Händler, dass Lady Adelaide d’Averette vor Kurzem geheiratet hat. Ich erkundigte mich bei Gilbert danach, der mir erklärte, es sei ihm gleichgültig, wer wen geheiratet und wer bei der Hochzeit was getragen hätte.“
    Lachend rückte Wimarc ein Stück näher heran. „In dem Punkt kann ich Eure Neugier stillen. Lady Adelaide hat tatsächlich unlängst geheiratet. Ihr Ehemann ist Lord Armand de Boisbaston, ein absolut königstreuer Mann.“
    Lizette schlang die Hände ineinander und versuchte, Ruhe zu bewahren. Adelaide war verheiratet. Richtig verheiratet. Mit einem Mann, der dem König treu war. Ein Mann, dem weder sie noch Gillian je begegnet waren. Und das, nachdem Adelaide immer wieder von Ehre und Pflicht gesprochen und betont hatte, wie wichtig es sei, zu seinem Wort zu stehen! Adelaide tat immer so, als würde Lizette diejenige sein, die ihre Versprechen nicht hielt, aber nun war es sie selber, die Wortbruch begangen hatte.
    „Womöglich war Euer Ehemann nicht daran interessiert, Euch von Lady Adelaide zu erzählen, weil er selber sie hatte heiraten wollen“, meinte Wimarc und rückte noch ein wenig näher. „Zweifellos trauert er diesem Verlust nicht mehr hinterher, dennoch glaube ich, dass Lord Gilbert nicht richtig zu schätzen weiß, was er an Euch hat. Dabei seid Ihr eine so wunderbare, begehrenswerte Frau.“
    Plötzlich stand sie auf und nestelte scheinbar verunsichert an ihrem Ärmel. „Verzeiht, Mylord, aber ich sollte nachschauen, ob Ellie mit dem Kleid fertig ist.“
    „Wir sehen uns später“, erwiderte Wimarc freundlich und erhob sich ebenfalls. Während er sich verbeugte, eilte Lady Helewyse wie ein aufgescheuchtes Kaninchen davon.
    Nur noch ein paar Tage, dachte er überheblich und zufrieden. Nur noch ein paar Tage, dann würde sie genauso schnell zu ihm gelaufen kommen. Geradewegs in seine Arme.
    Lizette durchquerte den Saal und hastete über den mit Streu ausgelegten Steinboden, ohne von den neugierigen, lüsternen Blicken der wenigen Männer Notiz zu nehmen, die bereits auf das Abendessen warteten.
    Ein paar von Wimarcs Hunden sprangen auf, als sie an ihnen vorbeilief, legten sich dann aber gleich wieder in die Nähe des Kamins. Sie gehörten zu den größten Hunden, die Lizette je gesehen hatte, und etliche von ihnen trugen mit Stacheln verzierte Halsbänder.
    Sie raffte ihre Röcke zusammen und war ein wenig außer Atem, da sie wieder ein zu enges Kleid trug. Über die Treppe gelangte sie zur Tür ihres Schlafgemaches, wo sie kurz zögerte, da Finn womöglich schlief.
    Es wäre eine Erleichterung, wenn er tatsächlich schlief. Dann musste sie nicht mit ihm reden, denn eigentlich wollte sie allein sein und für eine Weile nicht so tun müssen, als sei sie die Ehefrau von Lord Gilbert.
    Als sie die Tür öffnete, sah sie, dass das Bett leer war.
    Vielleicht war er in der Burg unterwegs, um mehr über mögliche Fluchtwege in Erfahrung zu bringen. Sie machte die Tür ganz auf und trat ein.
    Nein, er war nicht unterwegs. Er stand am Fenster.
    Und küsste Ellie. Er küsste die Dienerin, die sich fest an seinen Körper schmiegte.
    Er küsste Ellie so, wie er sie auf dem Burghof geküsst hatte.
    Wut und Schmerz kochten in ihr hoch. Wie töricht war sie doch gewesen! Und wie selbstsüchtig verhielt er sich!
    Sie stürmte auf die beiden los und riss Ellie von ihm weg. „Verschwinde!“, schrie sie die verblüffte Dienerin an. „Sofort raus hier!“
    „Meine Liebe“, begann Finn und spreizte die Hände zu einer beschwichtigenden Geste, obwohl sein Gesicht verdutzte Ahnungslosigkeit erkennen ließ.
    „Und du auch! Du verlogener Ehebrecher! Du räudiger Hund!“
    Finn rührte sich nicht von der Stelle, während Ellie die Flucht ergriff.
    Bei Gott, sie musste sich wie ein eifersüchtiges Fischweib anhören!, dachte Lizette aufgewühlt. Dabei war sie gar nicht eifersüchtig. Sie konnte auf einen Dieb und ein Dienstmädchen gar nicht eifersüchtig sein!
    Sie sollte es nicht sein, schließlich war er gar nicht ihr Ehemann. Wenn er eine andere Frau küssen wollte, wenn sie ihm gar nicht so wichtig war, wie sie geglaubt hatte, und wenn er sie auf dem Burghof und hier im Gemach nur geküsst hatte, um ihre Tarnung aufrechtzuerhalten, dann sollte es eben so sein.
    Bestürzt über ihren Wutausbruch wandte sie den Blick von Finn ab und schaute zum Wandteppich. Es ärgerte sie über alle Maßen, dass vielleicht sogar jetzt jemand hinter dieser Mauer stand

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