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Ein Kuss für die Ewigkeit

Ein Kuss für die Ewigkeit

Titel: Ein Kuss für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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gehört hatte. Sie hatte die Pfade verlassen, um den Lauten auf den Grund zu gehen … und dabei war sie auf Paare gestoßen, die sich leidenschaftlich umarmten und die viel mehr taten als sich lediglich zu küssen …
    Wie es wohl wäre, in Sir Olivers Armen zu liegen? Schließlich war sie keine Novizin, die darauf hoffte, Braut Christi zu werden, denn auch wenn sie geschworen hatte, niemals zu heiraten, kam das noch lange keinem Zölibatseid gleich.
    Aber es bedeutete auch nicht, dass sie bereit war, sich jedem beliebigen gut aussehenden Mann hinzugeben, der ihr über den Weg lief. Das wäre zu riskant, vor allem wenn sie anschließend ein Kind erwarten sollte. Wer konnte schon sagen, was König John machen würde, wenn er herausfand, welch geringen Wert eine Ehe in ihren Augen hatte!
    Trotz der damit verbundenen Gefahren fühlte sie sich diesmal sehr in Versuchung geführt. Außerdem machte der ritterliche Sir Oliver sie neugierig, dieser Mann, der wohl bei einem anderen Adligen oder einem reichen Händler zu Besuch sein musste, der in dieser Gegend ein Anwesen sein eigen nannte. Vielleicht konnte der Kutscher Dicken ihr weiterhelfen, hatte er doch schon früher diesen Teil des Landes bereist.
    Sie setzte sich auf und schlug die schwere Plane zur Seite, die den Kutschbock vom Rest des Wagens abtrennte. Dickens massiger Körper nahm fast den ganzen Bock in Beschlag, doch an ihm vorbei konnte sie immer noch Iain sehen, der in gerader Haltung und mit glänzendem Helm an der Spitze seines Trupps ritt, als sei er der König. Dabei las er ein Pergament, das er in der rechten Hand hielt.
    Seit er in Averette seinen Dienst verrichtete, hatte sie nicht ein einziges Mal erlebt, dass Iain Mac Kendren einen Brief oder eine Nachricht überbracht worden war. Es überraschte sie, dass er überhaupt lesen konnte.
    Vielleicht handelte es sich um eine Nachricht aus Averette – aber wenn er etwas von Gillian, ihrer anderen Schwester, gehört hätte, würde er ihr das doch sicherlich gesagt haben. Es konnte sich auch um eine Mitteilung von Adelaide handeln, jedoch war das noch unwahrscheinlicher. Womöglich war es etwas von privater Natur, allerdings konnte sie sich nicht vorstellen, was das sein sollte. Soweit sie wusste, hatte Iain keine Familie.
    Denkbar war auch, dass es sich um irgendeine Liste handelte – Waffen, Ausrüstung, die Namen der Männer. Ganz sicher konnte es nichts Wichtiges sein, sonst hätte er ihr das mitgeteilt. Sie verwarf ihre Überlegungen und wandte sich dem Kutscher zu. „Dicken?“
    Der hatte offenbar gedöst, da er mit einem Schnauben hochfuhr. „Mylady?“
    „Wisst Ihr, welche Adligen hier in der Umgebung Anwesen besitzen?“
    „Nein … ähm, nein, Mylady, das weiß ich nicht. Iain kennt sich damit vermutlich aus. Soll ich ihn herrufen?“
    „Nein, nein, schon gut. Ich werde ihn fragen, wenn wir im Gasthaus angekommen sind“, erwiderte Lizette.
    „Mylady?“
    Lizette schaute zu ihrer Dienerin, die sich den Schlaf aus den Augen rieb.
    „Was glaubt Ihr, wie lange es noch dauern wird, bis wir das Gasthaus erreicht haben werden?“
    „Ich habe keine Ahnung“, antwortete sie seufzend und fragte sich, ob sie Sir Oliver de Leslille je wiedersehen würde. „Nicht mehr lange, hoffe ich.“
    Sie wollte eben wieder die Plane loslassen, da bemerkte sie, wie sich ihnen auf dem vor ihnen liegenden Weg ein bewaffneter Trupp näherte.
    „Wer ist denn das?“, wunderte sich Dicken und sprach damit aus, was Lizette dachte.
    Vielleicht waren das Sir Oliver und der Rest seiner Jagdgesellschaft, überlegte sie freudig, bis sie den Mann an der Spitze der Gruppe erkannte. Das war eindeutig nicht der gut aussehende, breitschultrige Sir Oliver. „Aber das ist ja Lindall!“
    Der kleine, stämmige Kerl war Iains Stellvertreter und hätte sich in Averette aufhalten sollen, anstatt ihnen hier entgegenzureiten. War zu Hause irgendetwas vorgefallen?
    Keldra rückte zu ihr und spähte ebenfalls durch den schmalen Spalt nach draußen. „Was macht er denn hier?“, fragte sie genauso besorgt wie Lizette.
    „Wahrscheinlich wurde er hergeschickt, um uns ebenfalls zu begleiten“, erwiderte Lizette, um die junge Frau zu beruhigen und auch ihre eigenen Ängste zu zerstreuen.
    Doch ihre Ängste ließen sich nicht vertreiben, denn sie kannte keinen der Männer, die mit ihm unterwegs waren, und schlimmer noch: Keiner von ihnen sah nach einem Soldaten von Averette aus. In ihrer uneinheitlichen Bekleidung, die zum Teil aus

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