Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Kuss für die Ewigkeit

Ein Kuss für die Ewigkeit

Titel: Ein Kuss für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
Vom Netzwerk:
wehrte er ab und reichte ihr den triefnassen Schleier. „Wenn man einer so reizenden Dame zu Diensten sein kann, ist das einen leichten Schauer allemal wert.“
    „Ich … vielen Dank, Sir“, stammelte sie.
    Was war denn nur los mit ihr? Sie hatte sich noch nie so unbeholfen benommen. Bedauerlicherweise war sie nicht in der Lage, einen vernünftigen Satz auszusprechen oder einen klaren Gedanken zu fassen – bis auf den einen Gedanken, der sich darum drehte, dass sie niemals zuvor einem so atemberaubend gut aussehenden Mann begegnet war. „Ich bin Euch sehr dankbar“, brachte sie schließlich heraus, „dass Ihr diesen Schleier für mich gerettet habt. Ich habe viel dafür bezahlt – zu viel, würde meine Schwester jetzt sagen –, und es hätte mich sehr geärgert, ihn zu verlieren. Ein Glück, dass Ihr in der Nähe wart, obwohl Ihr von Eurer irischen Heimat weit entfernt seid.“
    Gott stehe ihr bei, jetzt plapperte sie wie ein Wasserfall.
    „Ja, Mylady, das bin ich“, bestätigte er mit einem amüsierten Funkeln in seinen Augen. „Und mit wem habe ich das Vergnügen?“
    „Ich bin Lizette.“ Du Närrin! „Ich wollte sagen, ich bin Lady Elizabeth. Aus Averette.“
    Mit einer Kopfbewegung deutete er über ihre Schulter. „Dann ist das dort wohl Euer Dienstmädchen, richtig? Ich darf aber doch annehmen, dass Ihr nicht allein mit ihr reist, oder?“
    „Ja. Nein. Das heißt, ja, das ist mein Dienstmädchen. Und natürlich habe ich eine Eskorte. Sie ist …“ Himmel, wie viele sind es noch gleich? „… fünfzig Mann stark. Die halten sich ganz in der Nähe auf.“
    „Ich bin erleichtert, das zu hören. In der Umgebung treiben sich Diebe herum, und Ihr würdet eine sehr verlockende Beute abgeben“, erklärte er und sah sie auf eine Weise an, dass sich ihre Kehle wie ausgedörrt anfühlte und ihr Herz schneller zu schlagen begann. So etwas war ihr noch nie widerfahren.
    „Davon habe ich gehört. Von den Dieben, meine ich. Nicht, dass ich eine … ich will nicht eitel klingen … oder andeuten, dass …“ Sie brach ab und verfluchte sich insgeheim, dass sie sich kein bisschen im Griff hatte.
    Sir Oliver lachte leise. „Nicht nur hübsch, sondern auch bescheiden. Das ist eine schöne Kombination.“
    Gnädige Maria, wenn er sie noch länger so anschaute, wurde sie am Ende noch ohnmächtig, oder sie redete irgendetwas Unüberlegtes daher.
    Wäre sie von ihm in der Kapelle in eine Ecke getrieben worden, wer weiß, wozu sie sich dann hätte verleiten lassen? Lizette schüttelte sich fast unmerklich, um diese Bilder aus ihrem Kopf zu verscheuchen.
    „Averette … das ist in Kent, richtig?“, fragte er.
    „Ja, ganz genau. Wart Ihr schon einmal dort?“
    Was für eine törichte Frage! Wenn er je in Averette gewesen wäre, hätte sie sich doch an ihn erinnert!
    „Nein, in Kent war ich noch nie. Aber am Hof bin ich Eurer Schwester begegnet.“
    Erschrecken und Enttäuschung ergriffen von Lizette Besitz. Wenn er am Hof gewesen und Adelaide begegnet war, dann würde er sie beide ihrem Aussehen nach vergleichen, und wenn Schönheit als Maßstab angelegt wurde, konnte niemand es mit Adelaide aufnehmen. Die Männer, die um Lizettes Hand anhielten, waren zuvor alle erst bei ihrer älteren Schwester gewesen – und von ihr abgewiesen worden.
    Sein Lächeln wurde breiter, was vermutlich damit zusammenhing, dass er an Adelaide dachte. „Ich habe sie gefragt, ob sie mit mir davonlaufen würde, doch das wollte sie nicht. Ihr müsst wissen, es gab einen anderen Mann, den sie besser leiden konnte.“
    Lizette bekam fast ein wenig Mitleid mit Sir Oliver. Vermutlich hatte er den Stich verspürt, unter dem man unweigerlich litt, wenn man von ihrer Schwester abgewiesen wurde – und dieser Stich konnte sehr verletzen.
    „Wie bedauerlich für Euch“, erwiderte sie, als ihr Selbstbewusstsein allmählich zurückkehrte, und lächelte ihn nun ihrerseits an. „Warum fragt Ihr stattdessen nicht mich ?“
    Es war eine ungeheuerliche Bemerkung, aber sicherlich würde er lachen und etwas Gescheites erwidern, so schlagfertig, wie Höflinge und gut aussehende Adlige üblicherweise waren.
    Doch zu ihrem Erstaunen wich der amüsierte Ausdruck von seinem Gesicht, und in einem sanften Tonfall, der ihr wie eine kühne, intime Liebkosung erschien, entgegnete er: „Würdet Ihr Ja sagen, sollte ich Euch die Frage stellen?“
    Das musste ein Scherz sein. So etwas konnte er unmöglich ernst meinen.
    Aber ihr Herz schlug so heftig, als

Weitere Kostenlose Bücher