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Ein Kuss für die Ewigkeit

Ein Kuss für die Ewigkeit

Titel: Ein Kuss für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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machten aus ihr kaum mehr als eine leere Hülle, die ihren Töchtern nichts mehr geben konnte.“
    „Ausgenommen eine Abneigung gegen die Ehe.“
    „Ja, das ausgenommen. Und in meinem Fall ein unbändiges Verlangen nach Freiheit. Freiheit, dorthin zu reisen, wohin ich möchte, und nie an einen Ort gefesselt zu sein.“
    „Und wenn Adelaide nicht verhindern kann, dass Ihr verlobt werdet?“
    „Wenn John seinen Willen durchsetzen sollte, indem er meine Familie bedroht, würde ich mich einverstanden erklären.“ Sie sah einen Moment lang zur Seite. „Zu lange Zeit habe ich nur an mich gedacht und bin undankbar gewesen, trotz allem, was Adelaide und Gillian für mich getan haben. Wenn also ihre Sicherheit in Gefahr ist, werde ich dem König gehorchen und heiraten. Jawohl“, bekräftigte sie. Heute Nacht würde sie ihm alles erzählen. Diese Nacht war ihre letzte gemeinsame Nacht, und sie würde ihm ihre wahren Gefühle preisgeben. „Aber ich werde nicht glücklich sein.“
    Er humpelte an ihr vorbei und lehnte sich gegen den Bettpfosten.
    „Sagt nicht so etwas. Und wenn das hier vorüber ist, gehen wir getrennte Wege, und Ihr werdet mich auf der Stelle vergessen. Ich bin nichts weiter als ein Dieb, der Sohn einer Hure, aber Ihr seid eine feine Dame.“
    Sie trat zu ihm und blickte ihn an. „Ihr seid der edelste, mutigste und scharfsinnigste Mann, dem ich je begegnet bin. Ich bin stolz darauf, dass ich Euch kennenlernen durfte, Fingal. Ich werde immer stolz darauf sein. Und wenn Ihr tatsächlich Sir Oliver de Leslille wärt, würde ich alles tun, um Euer Herz zu gewinnen.“
    Seine Brust hob und senkte sich deutlich sichtbar bei jedem seiner Atemzüge, während er Lizette anschaute. Schließlich legte er die Arme um sie und zog sie an sich. „Mylady, ich wünschte, ich wäre Sir Oliver! Oh, wie sehr wünschte ich das.“
    Sie war von Trauer erfüllt, zugleich verspürte sie aber auch Freude, weil sie ihm etwas bedeutete. Sie schmiegte sich an ihn und hielt sich zum womöglich letzten Mal in ihrem Leben an ihm fest.
    Die letzte Umarmung, die letzte Nacht.
    Sie hob den Kopf und küsste ihn auf den Mund.
    Der letzte Kuss.
    Voll ungestümer Leidenschaft erwiderte er diesen Kuss. Er streichelte ihre Wangen, während sie die Augen schloss und seine Nähe, seine Wärme und seine Berührungen genoss.
    Nur weil wir nicht heiraten werden, heißt das nicht, dass wir enthaltsam leben müssen.
    Sie selber hatte diese Worte gesprochen, als sie ihren Schwestern ihr Versprechen gab. Halb im Scherz hatte sie die Worte gesagt, um die angespannte Stimmung im Privatgemach ihres Vaters aufzuhellen, aber jetzt … hier … da sie die Arme um diesen Mann geschlungen hatte, da Verlangen, Begierde und Liebe sie durchfluteten …
    „Nimm mich, Finn“, flehte sie im Flüsterton. „Liebe mich bitte.“
    Er wich unschlüssig von ihr zurück, sein Gesicht war vor Verlangen gerötet, seine Augen funkelten vor Leidenschaft.
    Das Einzige, was in diesem Moment Lizettes Denken und Handeln bestimmte, war ihre Liebe und ihre Sehnsucht nach diesem unglaublichen Mann. Sie wollte ihm so nahe sein, wie es nur möglich war. Sie wollte ihm zeigen, wie wichtig er ihr war. So sehr wollte sie das, dass sie gewillt war, gegen alle Regeln und ungeschriebenen Gesetze zu verstoßen, damit sie das Bett mit ihm teilen konnte. Ja, sie wollte sogar riskieren, dass sie ein Kind von ihm bekam und Schmach und Schande über sich brachte. „Finn, liebe mich! Jetzt! Heute Nacht, bevor sich unsere Wege trennen!“
    So erregt er auch war, schüttelte er trotzdem den Kopf. „Nein. So gern ich es tun würde, haben wir dafür keine Zeit.“
    Er hielt ihre Hände fest und blickte ihr in die Augen. Er war ebenso enttäuscht wie sie. „Aber wenn wir die Zeit hätten, meine liebe Lizette, und wenn du mich dann so ansehen und mich noch einmal auffordern würdest, dich zu lieben, dann würde ich dich so verwöhnen, dass du wüsstest, wie viel du mir bedeutest.“
    Sie bedeutete ihm etwas, er begehrte sie, und dennoch hatte er recht. Sie hatten jetzt keine Zeit, sich zu lieben. Nicht jetzt und nicht hier. Und das hieß zugleich niemals.
    Von Bedauern, aber auch von Entschlossenheit erfüllt, löste sie sich aus seiner Umarmung, wischte ihre Tränen weg und führte ihn zur Tür.
    Auch wenn sie Finn nicht so lieben konnte, wie sie es sich wünschte, konnte sie ihm dennoch helfen, seinen Bruder zu retten und diesen schrecklichen Ort hinter sich zu lassen.

19. KAPITEL
    Auf

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