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Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Titel: Ein Kuss fur die Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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der Ältesten überzeugen
können, dass es Lucius' Recht war, zumindest das Blut zu bekommen, das er
brauchen würde, um ihm ein Schicksal zu ersparen, von dem es hieß, dass es
schlimmer sei als die Vernichtung.
    Ich hatte
mich gerade von Flaviu zu einer Entscheidung drängen – austricksen – lassen,
die ich nie wieder rückgängig machen konnte. Jetzt werde ich noch weniger
Zeit haben, den wahren Mörder zu finden, denn Lucius braucht Blut. Vielleicht
muss ich seine Verhandlung schon ansetzen, noch ehe wir den nötigen Beweis
haben, der ihn entlastet. Und wenn ich ihn nicht sehen kann, wird er mir auch
nicht helfen können.
    Vollkommen
frustriert sagte ich: »Die Versammlung ist vertagt.« Und obwohl ich eigentlich
als Erste hätte gehen müssen, konnte ich meine Beine nicht dazu bewegen, also
verstieß ich gegen die Regeln und sagte: »Ihr seid entlassen.«
    Es war das
Autoritärste, was ich jemals zu den Ältesten gesagt hatte, aber sicherlich
wussten alle, dass ich das nur gesagt hatte, weil ich alleine sein wollte,
damit ich endlich mein Gesicht in die Hände legen und weinen konnte.
    Dorin
unternahm einen kläglichen Versuch, mich zu trösten, indem er mir die Schulter
tätschelte und sagte: »Antanasia ... es tut mir leid.«
    Aber ich
schüttelte seine Hand ab. »Geh einfach, bitte.«
    Etwa eine
Stunde später saß ich immer noch mit hängendem Kopf da, als ich plötzlich eine
viel stärkere Hand auf meiner Schulter spürte. Die Hand fühlte sich so kraftvoll
und beruhigend an, dass ich noch nicht einmal zusammenschreckte, obwohl ich
niemanden in den Raum kommen
gehört hatte, und für den Bruchteil einer Sekunde dachte ich, dass Lucius
irgendwie zurückgekommen wäre. Dass die ganze Sache mit der Verhaftung ein
Fehler oder ein schlechter Witz gewesen sei.
    Aber als
ich auf die Hand auf meiner Schulter blickte, sah ich nicht Lucius' glänzenden
Ehering, sondern ein Durcheinander aus schwarzer Tinte. Und gerade in dem
Moment, als der Vampir leise sagte: »Antanasia ... wir sollten reden, ja?«,
entdeckte ich das versteckte Symbol, das ich schon vorher unbewusst bemerkt
hatte, versteckt zwischen all den anderen Tattoos. Es war das gleiche kyrillische
»B«, das ich im Tagebuch meiner Mutter gesehen hatte, neben dem rumänischen
Wort »blestamata«.
    Ein Symbol,
das für Vampire vorbehalten war, die verdammt waren.

Kapitel 46
    Antanasia
    Lucius'
Arbeitszimmer war
ganz in der Nähe des Versammlungsraumes, also ging ich mit Raniero dorthin, um
zu reden.
    Ich setzte
mich auf Lucius' Stuhl und rückte näher an den Tisch heran. Dabei stieß ich
versehentlich gegen die Tischkante und sein Laptop sprang an. Lucius hatte wohl
vergessen, ihn auszuschalten, und sich auch nicht aus seinem E-Mail-Account
ausgeloggt. Da war eine ganze Reihe von Nachrichten ... die mich nichts
angingen, auch nicht, wenn wir verheiratet waren. »Möchtest du irgendetwas
trinken?«, fragte ich Raniero. »Hast du Hunger?«
    »Nein, grazie«, antwortete er zu meiner Erleichterung. Eine weitere Niederlage an diesem
Tag hätte ich auch nicht verkraftet, und wenn es dabei nur um eine gescheiterte
Teebestellung ging. »Du bist sehr müde«, bemerkte er. »Vielleicht möchtest du
heute Abend nicht reden?«
    »Ich bin
müde, aber ich werde im Leben nicht einschlafen können. Wir können genauso gut
reden.«
    »Es lief
heute nicht gut.« Das war eine Feststellung, keine Frage.
    »Hmh ...
ja, es lief nicht gut«, sagte ich. »Ich ...«
    Aber Raniero
hielt eine Hand hoch. »Du brauchst mir nicht zu sagen, was passiert ist. Ich
war im Vorzimmer und habe zugehört.«
    Ich wurde
rot, doch Raniero schüttelte den Kopf. »Du brauchst
dich deswegen nicht zu schämen. Dafür, dass du nicht unter Vampiren aufgewachsen
bist, bist du mit Flaviu sehr gut fertig geworden. Er ist ziemlich gerissen,
ja?«
    »Ja, das
ist er«, stimmte ich zu. »Aber ich habe vollkommen die Kontrolle verloren und
jetzt wird Lucius noch nicht einmal Blut bekommen.«
    »Si, das ist die herkömmliche Art, den
Beschuldigten zum Geständnis zu bringen«, erklärte Raniero. »Menschen würden es
Folter nennen, aber Vampire finden, es ist eine sehr vernünftige Methode.«
    Er sah mich
beruhigend an. »Aber Lucius ist stark, wie du weißt. Mach dir keine Sorgen. Und
es gab keine Alternative. Es ist Lucius' größter Wunsch, das Gesetz zu befolgen.
Er wird es für richtig halten, wie du gehandelt hast.«
    Ich kannte
Raniero nicht besonders gut und ich hatte gute Gründe, ihm nicht zu

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