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Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Titel: Ein Kuss fur die Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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Buch um und war erstaunt, dass mir so viele
Wörter daraus bekannt vorkamen. Ich hatte bisher nicht mehr getan, als mir
einzelne Sätze zu merken, wenn ich Lucius und andere reden hörte, aber als ich
die Wörter jetzt ausgeschrieben sah, begriff ich, dass viele von ihnen ihre
Wurzeln in der lateinischen Sprache hatten. Meine Mutter hatte mit mir Latein
gepaukt, um mich auf den Zulassungstest für die Uni vorzubereiten, den ich
dann aber nie gemacht hatte, weil ich stattdessen nach Rumänien gegangen war,
um Vampirkönigin zu werden.
    Trotzdem,
meine Mütter schienen einen siebten Sinn gehabt zu haben für Dinge, die ich
mal brauchen würde. Ich musste Rumänisch lernen.
    War ich
bisher vielleicht nicht nur feige gewesen, sondern auch ein bisschen ... faul?
    »Scuzati-ma?«
    Genau die
Worte, die ich gerade in »Dialog 3: Höfliche Ausdrücke« las, erklangen hinter
mir und ich sah zu der Bedienung auf, die mir normalerweise den Tee brachte.
Jetzt präsentierte sie mir aber etwas ganz anderes auf ihrem Silbertablett.
    »Aceasta
este ...?« Ich
versuchte, sie zu fragen, was sie mir brachte. »Das ist ...?«
    »De
Lordul Raniero Lovatu.«
    Sie sagte
tatsächlich: »Von Lord Raniero.« Ich hatte schon bei meiner Hochzeit gehört,
dass er so genannt wurde und hatte lachen müssen, weil ich es für übertrieben
höfliches Benehmen gehalten hatte. Jetzt lachte ich nicht mehr.
    Während ich
die Blätter, die wie eine Schriftrolle zusammengebunden waren, von dem Tablett
nahm, warf ich einen Blick auf mein Arbeitsbuch, um mich an die richtigen
Worte zu erinnern. »Va multumesc. Vielen Dank.«
    Die
Bedienung verneigte sich und verschwand. Kaum dass sie zur Tür hinaus war,
schob ich meinen Teller beiseite, rollte das Gummiband von den Blättern und
strich sie glatt. Und als ich die Zeichnungen vor mir sah, wusste ich, dass
Raniero die Wahrheit gesagt hatte: Er kannte sich sehr gut mit Karten
aus.
    Er hatte
sogar daran gedacht, einen detaillierten Plan von etwas beizufügen, das sich in
der Burg versteckte. Ich hatte ganz vergessen, dass es da war, aber ich wollte
noch am Abend desselben Tages beginnen, es zu benutzen.

Kapitel 73
    Mindy
    Ich
fragte mich
tatsächlich schon, ob ich Ylenia Dragomir vielleicht deswegen nicht mochte,
weil sie tausend Dinge mit Jess gemeinsam hatte, wie zum Beispiel, dass sie in
Rumänien lebte und anscheinend total schlau war und außerdem ein Vampir, und
es daher nicht unwahrscheinlich war, dass sie im Laufe der nächsten zweihundert
Jahre oder so – wenn ich schon längst nicht mehr sein würde – zu besten
Freundinnen wurden und Jess sich wahrscheinlich noch nicht mal mehr an mich
erinnern würde. Kann auch sein, dass ich Ylenia nicht mochte, weil sie so etwas
wie eine Vergangenheit mit Raniero hatte.
    Ich dachte
wirklich schon, dass mit mir etwas nicht stimmte, als wir mit diesem
Auto in Bukarest herumfuhren, das so klein war, dass ich jedes Mal, wenn wir
an einem langweiligen Museum oder Park anhielten, erwartete, dass gleich
Clowns aus dem Kofferraum springen würden wie in dieser Nummer im Fernsehen.
    Dieses Auto – mit dem Dorin Jess wohl vom Flughafen abgeholt hatte, als sie ganz neu nach
Rumänien kam, was ganz sicher der Moment gewesen sein musste, an dem sie
anfing, sich nicht wie eine Prinzessin zu fühlen – war echt eine
Katastrophe, aber Ylenia ... Ich musste zugeben, dass sie eigentlich ganz nett
war.
    Bis wir an
einem Gebäude hielten, das aussah wie das Weiße Haus, auf das jemand eine
riesige Hochzeitstorte gesetzt hatte, und sie mit ihrem Reiseführer-Gelaber anfing.
Es war ein langweiliges Gebäude, in dem langweilige Dinge passierten, aber als
wir wieder losfuhren, hatte ich trotzdem etwas sehr Interessantes erfahren.
    Ich hatte
einen Blick auf die wahre Ylenia Dragomir werfen können – und ich war in
dem Auto definitiv nicht die Einzige, die eifersüchtig war.

Kapitel 74
    Mindy
    Das
Bukarester Athenäum
war nicht der Ort, an dem der Präsident von Rumänien lebte, sondern ein großes
Theater. Ich folgte Ylenia und ein paar anderen Touristen, die bekloppt genug
waren, Bukarest im Winter zu besuchen, in den Hauptteil, wo die ganzen Sitze
waren.
    »Das ist
wirklich schön«, sagte ich und verrenkte mir fast den Hals, weil es einfach
überall was zu sehen gab. »Irgendwie, wow.«
    »Ja, es ist
wirklich ›wow‹.« Ylenia sah sich ebenfalls staunend um, als wäre sie noch
nie vorher da gewesen, obwohl ich wusste, dass das nicht stimmte. »Es wird als
das schönste Gebäude

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