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Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Titel: Ein Kuss fur die Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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leicht zu knacken war. Es sah aus wie aus dem achtzehnten
Jahrhundert oder so.
    Egal,
nachdem ich eine Weile mit der Feile im Schloss herumgestochert hatte, öffnete
sich die Tür und eine Sekunde später stand ich im Zimmer. Es war dunkel und
ich konnte mich zuerst nicht bewegen, denn dieser Raum ... roch nach Ronnie.
Nach Surfer-Ronnie, der irgendwie immer wie der Strand gerochen hatte, auch
als er in Pennsylvania gelebt hatte. Seine Haut und seine Haare dufteten immer
nach Kokosnuss und Salzwasser und ... Sonne. Es war total bescheuert, aber die
Kreatur der Nacht, die ich liebte, hatte früher wirklich nach Sonne gerochen.
    Ich wusste,
dass ich mich benahm wie eine Stalkerin, aber ich ging auf sein Bett zu, um
mein Gesicht in seinem Kissen zu vergraben. Nur für eine Sekunde.
    So weit kam
es aber gar nicht erst. Ich stolperte über irgendetwas und als Nächstes saß
ich auf meinem Hintern und biss die Zähne zusammen, um einen Aufschrei zu unterdrücken,
weil ich mich an irgendetwas gestoßen hatte. Ich hatte nicht die leiseste
Ahnung, was zum Teufel da gerade passiert war, also tastete ich um mich herum – es fühlte sich an, als säße ich mitten in einem Haufen Staub.
    Ich
schnüffelte und es roch irgendwie nach ... Holz.
    Der Boden
in Ronnies Zimmer roch wie die Holzwerkstatt an der Woodrow Wilson Highschool.
    Ich tastete
noch etwas weiter auf dem Boden herum, bis meine Finger einen scharfen
Gegenstand ausmachten. Einen ganzen Haufen scharfer Gegenstände.
    Ich
versuchte, sie im Dunkeln zu zählen. Eins, zwei, drei, vier, fünf ...
    Mir wurde
irgendwie flau im Magen und ich gab es auf. Ich nahm einen der scharfen
Gegenstände in die Hand und sagte zu niemand Bestimmtem ...
    »Raniero
Vladescu Lovatu – warum zur Hölle schnitzt du diese ganzen Pflöcke?«
    Und
warum hat dich jemand teuflisch genannt?

Kapitel 77
    Antanasia
    Soweit ich es beurteilen konnte, waren die
Tunnel so, wie Raniero sie aufgezeichnet hatte, was mich einigermaßen
beruhigte. Trotzdem fühlte ich mich ziemlich unbehaglich, als ich dem Weg immer
tiefer in das Herz von etwas folgte, was sich anfühlte wie eines dieser
Labyrinthe aus den antiken Sagen. Ein paarmal stolperte ich über den unebenen
Boden und ich versuchte, mir meinen mathematischen Verstand zunutze zu machen,
indem ich die kleinen Abzweigungen vom Hauptweg zählte.
    Ich musste
die dreizehnte Abzweigung nach links nehmen. Die würde mich an mein Ziel
bringen.
    »Hab keine
Angst«, sagte ich laut, als das Licht meiner Taschenlampe flackerte, als wäre
die Batterie fast alle. »Hab keine Angst.«
    Das würde
mein neues Mantra werden. Zur Not würde ich es laut vor mich hersingen.
    Aber sosehr
ich mich auch bemühte, es war fast unmöglich, nicht nervös zu werden, als die
Decke immer niedriger und das Licht der Taschenlampe immer schummriger wurde.
Ich musste schon über einen Kilometer vorgedrungen sein und ich hatte das
Gefühl, ich würde direkt in den Berg hinabsteigen.
    Ist das
möglich? Nein, natürlich nicht ...
    Gerade als
die Taschenlampe zum letzten Mal aufflackerte, bevor sie erlosch und mich in
völliger Dunkelheit zurückließ,
fand ich die dreizehnte Abzweigung. Der Weg war eng wie ein Grab, sodass meine
Schultern die Wände berührten, aber ich erlaubte mir nicht das kleinste Zögern,
sondern zwängte mich tapfer in die Dunkelheit. Sieben Schritte später spürte
ich das, wovor ich mich wirklich gefürchtet hatte.
    Ich befand
mich in einer Sackgasse.
    Panisch
begann ich, die Wand vor mir abzutasten. Zu meiner großen Erleichterung spürte
ich nicht Stein, sondern Holz unter meinen Fingern. Klammes, aber glattes
Holz.
    Möglicherweise
gab es einen versteckten Mechanismus für die Tür, aber ich musste sofort hier
raus, also stemmte ich mich dagegen – und fiel fast vornüber, denn die Tür ließ
sich problemlos öffnen.
    Wahrscheinlich
weil Raniero sie von der anderen Seite für mich entriegelt hatte und bereits
auf mich wartete – mit einer Auswahl frisch geschnitzter Pflöcke.

Kapitel 78
    Antanasia
    Die camera
de miza – der Raum der Pflöcke – bereitete Raniero anscheinend
das gleiche Unbehagen wie mir gerade zuvor der enge Durchgang. Er ging nervös
auf und ab, während ich die zwei Kerzen anzündete, denn er hatte im Dunkeln auf
mich gewartet, und als das Licht aufflackerte, sah er sich misstrauisch um ...
wobei er es vermied, seinen eigenen Pflock, der hinter Glas eingeschlossen war,
auch nur anzusehen.
    »Das war
wohl keine gute Idee, uns hier zu

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