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Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Titel: Ein Kuss fur die Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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der Stadt bezeichnet.« Sie zeigte zur Decke. »Schau, das
prächtige Rot, wie Blut, und das Blattgold. Und wenn die Klänge des Orchesters
den Raum erfüllen und die Menschen und die Vampire in ihren besten Sachen
gekleidet sind ... Es ist einfach unbeschreiblich, an einem Sommerabend hier zu
sein, auch wenn man nur auf den billigsten Plätzen sitzt und von weit hinten
zusieht.«
    Vampire
redeten ständig von Blut, das verwunderte mich also nicht. Was mir aber komisch
vorkam, war, dass Ylenia auf einmal ganz verträumt und abwesend war, weswegen
wir ewig dastanden und alles anstarrten – und das lange nachdem ich schon
wieder bereit war zu gehen. Es war ein ganz netter, schicker Ort, aber ich
hatte langsam echt keinen Bock mehr, weil, obwohl ich meine neue »Freundin«
nicht hassen wollte, tat ich es trotzdem, und ich wollte einfach zurück in
Jess' Schloss. Außer über kommunistische Geschichte erfuhr ich nichts von
Ylenia.
    Vielleicht
hatte die Cosmo ausnahmsweise mal nicht recht. Vielleicht machte
es einfach nur Kopf- und Herzschmerzen zu versuchen, sich mit einer Feindin
anzufreunden.
    Ich wollte
sie gerade am Arm antippen, weil, sie schien total weggetreten zu sein, als sie
auf einmal auf ein paar Sitze in der oberen Etage zeigte – die Logenplätze, wo
die reichen Leute im Theater sitzen – und sehr leise, aber in einem Ton, dass
sich mir die Nackenhaare aufstellten, sagte: »Da habe ich zum ersten Mal Lucius
gesehen ... und Raniero.«
    Warum hatte
ich jemals an der Cosmo gezweifelt?

Kapitel 75
    Antanasia
    Ich
stand vor dem
großen Spiegel, der an der Wand meines Ankleidezimmers hing – aber ich sah die
blasse junge Frau darin nicht an.
    Stattdessen
griff ich hinter die obere rechte Ecke des schweren Holzrahmens und tastete
nach dem versteckten Mechanismus.
    Lucius
hatte mir die Geheimtür gezeigt, als wir gerade frisch verheiratet waren, und
er hatte mich kürzlich noch einmal darauf hingewiesen, für den Fall, dass ich
in Gefahr geraten sollte. »Du weißt, wohin du gehen kannst.« Aber ich
hatte nicht gewusst, was er damit meinte. Ich hatte die Tür total vergessen,
bis Raniero mir die Karte gezeichnet hatte – inklusive dem Netz von Tunneln
hinter der Wand, von dem Lucius gesprochen hatte.
    »Selbstverständlich
haben wir ein ausgefeiltes Fluchtsystem hinter den Mauern verborgen«, hatte er gesagt und meine Hand zu
dem Riegel geführt. »Wir sind Vampire und Verrat scheint etwas zu sein, das
tief in uns verwurzelt ist. « Unsere Blicke trafen sich im Spiegel und er
lächelte. »Nicht, dass ich vor Gefahr davonlaufen würde!«
    Wir waren
gerade erst ein paar Tage verheiratet gewesen und alles war so perfekt, dass
sogar Lucius' Hinweis auf die vielen Gefahren, die hier überall lauerten, mich
nicht davon abhalten konnte, die ganze Zeit zu lächeln. Solange wir beide
alleine waren, unsere Hände sich berührten und ich den kräftigen Körper meines
Mannes an meinem Rücken spürte, war alles gut. »Und ich? Werde ich jemals
davonlaufen?«
    Im
Gegensatz zu mir war sich Lucius sogar in unseren glückseligen ersten Tagen der
zahlreichen Bedrohungen, denen wir ausgesetzt waren, nur allzu bewusst. Er
hielt mitten in der Bewegung inne, während er sich seine Antwort gründlich
überlegte.
    »Ich
weiß es nicht. In der Theorie fliehen Prinzessinnen nicht. Aber wenn du jemals
wirklich in Gefahr sein solltest, kann ich mir nicht vorstellen, dass ich nicht
alles daransetzen würde, dich in Sicherheit zu bringen.« Er machte eine Pause und sah mich
zärtlich an. Dann fügte er hinzu: »Und sollten wir jemals das Glück haben,
Kinder zusammen zu haben, würde ich wollen, dass du sie beschützt, während ich
zurückbleiben würde. Genau wie unsere Eltern uns auf Kosten ihres eigenen
Lebens beschützt haben.«
    Ich fühlte
mich immer noch viel zu jung, um ans Kinderkriegen zu denken, aber Lucius
dachte viel an Familie, und als er zum zweiten Mal in unserem kurzen Eheleben
erwähnte, dass wir vielleicht tatsächlich Kinder zusammen haben könnten ...
    In dem
Moment hatten mich die Gefühle für meinen frischgebackenen Ehemann, von dem ich
wusste, dass er ein wundervoller Vater sein würde, vollkommen überwältigt und
ich hatte mich zu ihm umgedreht und ihn geküsst ... und das musste der Grund
dafür sein, warum meine Finger immer noch nicht den Mechanismus hinter dem
Spiegel gefunden hatten. So weit waren wir nie gekommen.
    »Na los«,
murmelte ich. Ich wurde langsam ungeduldig und schob meine Finger noch

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