Ein Kuss und Schluss
Unterleib fest gegen ihren Bauch drückte. Gestern Nacht hatte sie es vielleicht nicht gewollt, aber jetzt wollte sie es, daran bestand kein Zweifel. Und er dachte nicht weiter darüber nach, warum sie es plötzlich wollte, weil... großer Gott!... weil auch er es wollte.
Er bekam den Saum ihres Sweatshirts zu fassen, schob eine Hand darunter und machte sich direkt an den Verschluss ihres BHs. Seit gestern hatte er etwa hundertmal daran gedacht, dass er nur eine Fingerdrehung von diesem winzigen Verschluss entfernt gewesen war, und jetzt musste er ihn nur festhalten und ganz leicht drehen, und dann hätte er ihn geöffnet. Einfach ... so.
Ihr BH sprang auf. Er schob ihn beiseite, dann legte er eine Hand auf ihre Brust und drückte sie. Renee unterbrach ihren Kuss mit einem erstickten Keuchen, dann lehnte sie den Hinterkopf gegen den Baumstamm, die Augen geschlossen, heftig atmend, die Fingerspitzen in seine Schultern gekrallt. Er vergeudete keine Zeit und schob das Sweatshirt ganz hoch, bis sich ihre Brüste frei in die kühle Herbstluft reckten. Er umkreiste sie mit beiden Händen, dann rieb er heiß und zärtlich mit den Daumenkuppen die harten Brustwarzen.
»John ... oh ... mein Gott...!«
Das kehlige Summen ihrer Worte traf ihn wie ein elektrischer Schlag. Am Klang ihrer Stimme erkannte er, dass sie ihn keineswegs auffordern wollte, auf die Bremse zu treten. Sie flehte ihn an, Vollgas zu geben und mit Höchstgeschwindigkeit weiterzurasen.
Er küsste ihren Hals, der weiß wie Elfenbein schimmerte, dann wandte er sich ihrem Ohrläppchen zu, das er mit der Zunge umkreiste. Währenddessen hörte er nicht auf, ihre Brüste zu streicheln. Er gab sich alle Mühe, sie verrückt zu machen, während gleichzeitig das Blut in seinen Adern kochte. Der Kiefernwald war auf merkwürdige Weise unwirklich geworden, und in seinem Kopf hatte sich eine dunstige Hitze ausgebreitet. Alles an dieser Frau ließ ihn vergessen, wer er war und was er eigentlich tun sollte, weil er in diesem Moment völlig davon überzeugt war, dass er Sex mit ihr haben sollte, obwohl er wusste, dass das unmöglich richtig sein konnte. Aber die Lust hatte jeden anderen Gedanken aus seinem Bewusstsein verdrängt. Er wollte sie hier und jetzt nehmen, entweder gleich hier am Baumstamm oder auf dem Waldboden oder an irgendeiner anderen Stelle.
Sie zwängte ihre Hände zwischen ihre Körper und griff nach seiner Gürtelschnalle. In wenigen Sekunden hatte sie sie geöffnet, dann machte sie sich an seinen Jeans zu schaffen. Es fühlte sich verdammt gut an. Wenn sie sie ihm nicht innerhalb der nächsten zehn Sekunden ausgezogen hatte, würde er es selbst tun. Und gleich danach wären ihre an der Reihe.
Doch als sie seinen Reißverschluss nach unten zog, dämmerte ihm allmählich, dass nur noch zwei bis drei Handgriffe nötig wären, bis er halbnackt mitten in einem Kiefernwald stand.
Ein halbnackter Polizist, der schon bald völlig nackt sein würde, und der kurz davor stand, eine Frau zu vögeln, die des bewaffneten Raubüberfalls angeklagt war.
Als sich diese Vorstellung mit voller Wucht in seinem Kopf ausbreitete, erstarrte er. Zum ersten Mal wurde ihm klar, dass sie tatsächlich gewillt war, diese Sache bis zum Ende durchzuziehen. Sie wollte, dass sie sich auszogen und in den Dreck legten, genau wie er vorgeschlagen hatte, wie er es sich vorgestellt hatte, wie er es begehrte. Und in diesem Moment setzte schlagartig sein Verstand wieder ein.
Von allen Frauen dieser Welt hatte er sich ausgerechnet jene ausgesucht, die mit hoher Wahrscheinlichkeit demnächst ins Gefängnis wanderte. Großer Gott! War er denn völlig von Sinnen?
Unvermittelt wich er zurück, legte die Hände auf ihre Schultern und hielt sie auf Armeslänge entfernt. Gleichzeitig kämpfte er darum, seinen keuchenden Atem zu beruhigen und seine tropische Körpertemperatur zu senken. Sie nahm die Hände von seinem Reißverschluss und sah ihn verwundert an. Ihr blondes Haar wehte in der Brise, ihre Wangen waren vor Leidenschaft gerötet. Irgendwie schaffte er es, die Worte herauszubringen - die einzigen Worte, die ihn aus einer Situation befreien konnten, in die er aus eigener Dummheit hineingeraten war.
»Nun«, sagte er so lässig, wie es ihm unter den gegebenen Umständen möglich war, »ich schätze, wir wissen jetzt, wie weit du gehen würdest, um dich vor dem Knast zu bewahren.«
Renee stand eine Weile erstarrt da, während seine Worte fast greifbar in der Luft hingen. Sie öffnete
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