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Ein Kuss und Schluss

Ein Kuss und Schluss

Titel: Ein Kuss und Schluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Graves
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den Mund, als wollte sie etwas sagen. Dann schloss sie ihn wieder, und ihr Gesicht verwandelte sich in eine Maske des Zorns. Sie schlug mit beiden Händen gegen seine Brust und stieß ihn zurück.
    »Du Scheißkerl!«
    Er stolperte rückwärts, sie zog ihr Sweatshirt herunter und stapfte an ihm vorbei. Gleichzeitig versetzte sie ihm einen Hieb mit dem Ellbogen. Wütend lief sie mehrere Schritte die Straße entlang, dann wirbelte sie herum.
    »Glaubst du wirklich, dass ich dich nur deshalb wollte? Weil ich nicht im Gefängnis landen will?«
    »Ja, verdammt!«, sagte er, als er seinen Gürtel schloss und ihr folgte. »Du kannst jetzt aufgeben, Schätzchen. Es funktioniert nicht. Ich kenne viele Bullen, die sich mit viel weniger als dem willigen Körper einer Frau kaufen lassen. Pech für dich, dass ich nicht dazugehöre.«
    »Entschuldige bitte«, sagte Renee, »aber ich glaube nicht, dass ich die einzige Person war, die Anteil daran hatte!«
    »Aber du warst die Einzige, die dadurch etwas hätte gewinnen können.«
    »Also wolltest du mich gar nicht wirklich. Ist das richtig?«
    Er antwortete mit einem gleichgültigen Schulterzucken.
    Ihr Blick wanderte an ihm herab und verharrte in seiner Leistengegend. »Tut mir Leid, John, aber dein eingebauter Lügendetektor sagt etwas ganz anderes.«
    Ihm war sichtlich unbehaglich zumute. Jetzt hatte sie ihn.
    »Okay, Renee. Ich gebe zu, dass an dir eine Menge dran ist, das einen Mann interessiert, trotz der Tatsache, dass du eine flüchtige Verbrecherin bist.«
    »Also war es hauptsächlich eine körperliche Sache.«
    Oh, ja. Sein Körper hatte eine Menge damit zu tun. Und seine Dummheit. Daniels hatte Recht. Seine Objektivität war zum Teufel gegangen, und er hatte wahrscheinlich einen Monat statt nur einer Woche Urlaub nötig - ganz allein in der Wildnis, wo es keine kriminellen Frauen gab, die ihn in Versuchung führen konnten. Er hatte mit dem Schwanz statt mit dem Kopf gedacht, und das war etwas sehr, sehr Gefährliches.
    »Eher eine Sache der Neugier«, sagte John. »Du hast mir alle möglichen interessanten Dinge versprochen, um Leandro zu entkommen, also wollte ich mal sehen, wie weit du in deiner Angst vor dem Knast gehen würdest. Um die Wahrheit zu sagen - es war viel weiter, als ich gedacht hatte.«
    »Ich habe dir gesagt, dass das nicht der Grund war!«
    »Nun, dann solltest du mir vielleicht den wahren Grund nennen. Denn aus meiner Perspektive sieht es einfach nur nach sexueller Erpressung aus.«
    Sie hatte kampflustig die Fäuste in die Hüften gestemmt und das Kinn vorgestreckt, aber das wütende Funkeln ihrer Augen hatte ein wenig nachgelassen. Sie blinzelte ein paarmal, und zu seiner Überraschung sah er, dass Tränen unter ihren Lidern schimmerten.
    »Okay! Du willst also den wahren Grund wissen? Ich werde es dir sagen. Weil ich dort, wo ich demnächst sein werde, für die nächsten, sagen wir mal, zehn Jahre oder so keine Gelegenheit mehr erhalten werde, Sex mit einem Mann zu haben. Und da es gar nicht so unangenehm war, von dir geküsst zu werden ... und überhaupt... obwohl du Polizist bist, dachte ich mir, warum eigentlich nicht?«
    Sie spielt schon wieder mit dir. Mit Tränen und allen Mitteln. Fall nicht darauf herein!
    »Etwa so wie die letzte Zigarette, bevor das Erschießungskommando antritt?«
    »Nun, dieser drastische Vergleich gefällt mir zwar nicht, aber im Prinzip hast du Recht.«
    »Ich verstehe.« Wieder zuckte er mit den Schultern. »Wenn ich ehrlich bin, hat es sogar einige Vorteile, dich zu küssen. Wenn dein hübscher kleiner Mund beschäftigt ist, kannst du mir wenigstens keine Lügen erzählen.«
    »Ich habe dir die Wahrheit gesagt! Über alles!«
    »Willst du mich auf den Arm nehmen? Über deine Lippen ist kein wahres Wort gekommen, seit wir uns begegnet sind! Du hast mich angelogen, mein Auto geklaut, auf mein Auto geschossen ...«
    »Du bist ein großes, dummes Arschloch! Stimmt es, dass man dich tatsächlich dafür bezahlt , dass du Verbrechen aufklärst?« Ihre Worte hallten durch den Wald, und das Echo verdoppelte die Wirkung ihrer Anklage. »Könntest du vielleicht mal dein Gehirn einschalten und nachdenken? Wenn ich wirklich auf die Frau geschossen hätte, hätte ich nicht auf deinen Wagen, sondern auf dich gezielt!«
    John starrte sie nur benommen an.
    »Jetzt lass uns von hier verschwinden«, sagte sie und wischte sich schniefend die Augen trocken. »Ich habe diesen blöden Wald satt, und ich würde lieber so schnell wie

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