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Ein Kuss unter dem Mistelzweig

Ein Kuss unter dem Mistelzweig

Titel: Ein Kuss unter dem Mistelzweig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Clements
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Das konnte auch noch gut bis morgen warten – egal, was es war.
    »Ich liebe dich, weißt du das?«, flüsterte sie, schmiegte sich an ihn und spürte die Wärme, die seine Brust ausstrahlte. Aiden küsste sie sanft auf den Mund. »Ich liebe dich auch, Rachel.«

K apitel 30
    Freitag, 22. Dezember
    Tante Clara und ihre Familie pflegten jedes Jahr eine liebgewonnene Tradition – das Weihnachts-Karaoke-Singen. Was auch einer der Gründe war, warum Laurie ihre Tante schon lange nicht mehr während der Weihnachtsfeiertage besucht hatte. Dieses Mal gab es jedoch kein Entkommen.
    Laurie übernachtete bei Clara, was bedeutete, dass sie sich ihren Regeln unterzuordnen hatte. Der zweiundzwanzigste Dezember war Karaokenacht – und alle Frauen aus Claras Schönheitssalon, Andreas Schulfreundinnen sowie die Nachbarn aus ihrer Straße waren dazu aufgerufen, sich zu Weihnachtshits aus den Achtzigerjahren in der benachbarten Karaokebar die Seele aus dem Leib zu singen. Der einzige Rettungsanker waren ein paar Séparées der Bar, die das Risiko minimierten, dass Laurie von jemandem entdeckt wurde, den sie kannte.
    Laurie empfand mit einem Schlag ein tiefes Bedauern, als sie daran dachte, dass zur gleichen Zeit mitten in London das Weihnachtsessen von Seamless stattfand. Danny sowie alle Kollegen und Kolleginnen würden im Nobu speisen, in Lauries absolutem Lieblingsrestaurant. Laurie hatte am Vortag kurz überlegt, ob sie Danny anrufen und herausfinden sollte, ob sie nicht doch vorbeikommen könnte – doch es hatte sich irgendwie nicht richtig angefühlt. Er hatte sie gezwungen, diese Auszeit zu nehmen, und da würde sie nicht auf Knien angekrochen kommen, nur um einmal feudal essen zu gehen.
    Nach dem Abendessen machten sich Andrea und sie zum Ausgehen fertig, während Clara noch Freundinnen anrief, um letzte Details zu klären. Sie hatte bereits ihre Nikolausmütze über die durch Lockenwickler entstandenen perfekten Locken gezogen und ihre glitzernden Ohrringe in Form von Weihnachtsbäumen angelegt, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt immer noch in ihrem Morgenmantel herumlief.
    »Muss ich denn wirklich …«, protestierte Laurie.
    »Ja, musst du!«, entgegnete Andrea in einem Tonfall, der keine Widerworte zuließ. »Das hier ist mein Leben, Laurie – ich muss jedes Jahr da durch. Und dieses eine einzige Mal kannst du dafür sorgen, dass es ein bisschen erträglicher für mich wird. Keine Chance, dass du dem entkommst.«
    Laurie rümpfte die Nase und fischte dann in der Handtasche nach ihrem Make-up.
    »Wenn du diesen Goldglitzer auf dich schmierst, wird Mum dich dafür ewig lieben.«
    Widerwillig strich Laurie ein wenig Goldglitzer auf ihre Schultern und Schlüsselbeine. Andrea nahm ihr den Glitzerpuder ab und verteilte ihn mit einem spitzbübischen Grinsen großzügig auf den Wangen ihrer Cousine.
    Tante Clara steckte den Kopf zur Schlafzimmertür herein. »Wow – ihr seht hübsch aus!«, rief sie begeistert.
    Laurie warf einen Blick auf ihr Spiegelbild. Sie sah tatsächlich aus wie eine Christbaumkugel. Na, wenn du den Feind schon nicht besiegen kannst, dann verbünde dich mit ihm, dachte sie.
    Nach ein paar Himbeer-Margaritas jedenfalls entwickelte sich Laurie zu einer echten Rampensau am Mikrofon. Ihre sinnliche Version von »Baby, It’s Cold Outside« löste wahre Beifallsstürme aus, und es ertönten anerkennende Pfiffe, die ohrenbetäubend waren. Von da an gab es für sie kein Halten mehr – Blondie, Tina Turner, Cheryl Cole, sie gab sie alle zum Besten.
    »Gib her!«, rief sie lachend und schnappte Andrea, die gefühlte fünf Minuten lang gezaudert hatte, was sie singen sollte, das Mikrofon aus der Hand.
    »Wir freuen uns alle, dass du so viel Spaß hast«, mischte sich Clara ein und hielt Laurie fest. »Aber jemandem das Mikro wegzuschnappen, zeugt nicht wirklich vom Geist der Weihnacht, oder, Liebes?«
    Am Ende des Abends hatte Laurie beinahe vergessen, dass Patrick Carter überhaupt existierte. Auf dem Heimweg im Taxi lehnte sie sich an Andreas Schulter an, damit sich nicht mehr alles drehte. In Skipley war es um mehr gegangen als nur um ihn – sie hatte es geschafft; sie hatte endlich gelernt, sich zu entspannen. Ihre Mini-Auszeit hatte funktioniert: Laurie hatte zu sich selbst gefunden.
    »Das war luuuuustig«, rief sie den drei Frauen im Taxi zu. »Wo wollen wir jetzt hin? In die Clubs? Lasst uns durch die Clubs ziehen! HEY !«
    Auf ihrem Handy blinkte eine Benachrichtigung auf, dass sie eine E -Mail

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