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Ein Kuss von dir

Ein Kuss von dir

Titel: Ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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sich im Geiste. Warum hatte sie Anspruch auf ihn erhoben? Es war, als markiere sie ihn als ihr Eigentum , wo doch nichts der Wahrheit ferner lag. Sie wollte ihn nicht. Madeline wollte ihn nicht. Er war mit Madeline verlobt. Warum vergaß Eleanor das ständig?
    »Mr. … Knight«, schnurrte Lady Shapster seinen Namen, während sie die Hand zum Kuss ausstreckte. »Gut zu wissen, dass Sie bald zur Familie gehören.«
    Warum, wollte Eleanor fragen. Warum wollte Lady Shapster ihn in der Familie haben? Sie lebte und atmete Adel. Sie war willens, sich ihren gesellschaftlichen Aufstieg mit Zähnen und Klauen zu erkämpfen. Warum hätte sie einen Bürgerlichen haben wollen, wo so viele Aristokraten die Verbindung als Verunreinigung empfanden?
    Als Mr. Knight sich über Lady Shapsters behandschuhte Finger beugte, wusste Eleanor, warum. Weil er so gut aussah, und mehr noch, weil ihn jene undefinierbare Aura umgab, die eine Frau wissen ließ, dass er sie zu befriedigen wusste.
    Und Lady Shapster liebte es, angebetet zu werden und eine schmeichlerische Aufmerksamkeit zu provozieren, die ihren Dünkel nährte.
    Eleanor hätte die beiden am liebsten auseinander gezerrt und sich mit ausgefahrenen Klauen zwischen ihnen aufgebaut.
    Mr. Knight ließ von Lady Shapster ab und trat einen Schritt zurück. »Wie bezaubernd, ein Mitglied der Familie meiner Verlobten zu treffen.« Er ergriff Eleanors Hand und küsste sie mit jener konzentrierten Aufmerksamkeit, die schmeichelte – und nervös machte. Er lächelte sie an und sagte, mehr zu ihr als zu Lady Shapster: »Ich hoffe, Lord Shapster und die ganze Familie de Lacy in Bälde kennen zu lernen.«
    Lady Shapsters geschwärzte Wimpern klapperten, und sie sprach nur zu ihm: »Und ich freue mich darauf, Sie bei einer anderen, viel privateren Gelegenheit zu sehen.«
    Eleanor zuckte zusammen, als hätte sie eine Ohrfeige bekommen.
    »Frech wie Oskar«, hörte sie Lady Codell-Finch murmeln.
    Lord Stradling hustete: »Schamlos!«
    Ach ja. Obwohl Lady Shapster eine geborene Adelige und eine anerkannte Schönheit war, wurde sie von nur wenigen gemocht, und nicht wenige verachteten sie.
    Lady Shapster hatte die Kommentare gehört und erstarrte, die nackten, glatten Schulten so gerade und blass, als wollten sie unter der Anstrengung bersten.
    Entrüstet sah sie Eleanor an – und zog die Augen zusammen. »Euer … Gnaden?« Sie suchte Eleanors Gesicht ab, als sähe sie es zum ersten Mal. »Sie … haben sich verändert.«
    Oh, gütiger Himmel. Oh, nein. Der Augenblick war gekommen. Lady Shapster hatte sie erkannt. Endlich sah sie hinter die Fassade aus eleganten Kleidern und modischem Haar.
    Eleanor vergaß jeden Wagemut. Sie vergaß Madelines Ratschlag. Und sie duckte sich.
    Aber Mr. Knight war immer noch da, hielt immer noch ihre Hand, stand immer noch zu nah bei ihr. Mit einer Stimme, die so leise war, dass sie den hinteren Rand der Menge nicht hätte erreichen dürfen, es aber dennoch tat, sagte er: »Ihre Gnaden wäre hoch erfreut, Sie alle zu begrüßen, aber einen nach dem anderen. Im Moment braucht sie frische Luft – und ich kann es kaum erwarten, mit ihr zu tanzen.«
    Das zustimmende Seufzen der Damen warf Eleanor fast um.
    Aber Lady Shapster seufzte nicht. Sie starrte Eleanor nach wie vor an, suchte ihr Gesicht ab, suchte die Bestätigung …
    Erfreut drehte Eleanor sich zu ihm um. »Ja, lassen Sie uns tanzen.«
    Die Tanzfläche war klein, überfüllt und weit entfernt. Er nahm sie am Arm und entführte sie der Menge ihrer Bewunderer. Als sie ein Stück entfernt waren, sagte er: »Sie können diese Frau nicht leiden.«
    Eleanor kämpfte darum, höflich zu bleiben. »Ich finde sie nicht wirklich angenehm.«
    »Sie können sie nicht leiden«, wiederholte er.
    Eleanor hätte so etwas nicht über die Lippen gebracht. Sie war dazu erzogen worden, allzeit freundlich zu sein. »Lady Shapster kann taktlos sein, und manchmal verletzt sie mit ihrer Unachtsamkeit die Gefühle ihrer Mitmenschen.«
    »Sie können sie nicht leiden«, insistierte er.
    »Also, gut! Ich kann sie nicht leiden.« Eleanor hielt den Atem an und wartete, dass der Blitz einschlug.
    Nichts passierte. Keiner hatte ihr Eingeständnis mitbekommen. Keiner, bis auf Mr. Knight, und der hatte sie zu dieser infamen Äußerung angestiftet. »Aber ich möchte nicht, dass Sie schlecht von ihr denken, nur weil ich sie nicht mag.«
    »Warum nicht?«, fragte er ungeduldig. »Sie sind bald meine Frau. Auf wen sonst sollte ich hören?«
    Sein

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