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Ein Kuss von dir

Ein Kuss von dir

Titel: Ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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hält Lady Shapster an der Verbindung zu Ihnen fest? Sie muss Sie doch hassen.«
    »Sie verachtet jeden, aber sie will ihre angemessene Position in der Gesellschaft «, sagte Eleanor betont und machte deutlich, dass sie Lady Shapster zitierte. »Ihr war, als sie Eleanor zur Heirat zwingen wollte, nicht klar, welches Verhältnis wir Cousinen zueinander haben. Und jetzt bereut sie ihre Vorgehensweise, weil sie aus ihrer Verwandtschaft mit dem Duke of Magnus Kapital schlagen möchte und sie etwas aus der Tatsache machen möchte, dass ihr Ehemann der jüngere Bruder des Dukes ist.«
    »Sobald wir verheiratet sind, schaffen wir Ihrer Cousine eine Position in unserem Haushalt. Keine Angst, liebste Duchess. Ich werde Eleanor genauso lieben, wie Sie es tun.«
    Eleanor errötete. Mr. Knight schaffte es ständig, die richtigen Dinge zu sagen und in ihrem Herzen eine Glut zu entfachen. Er würde sie hassen, wenn er die Wahrheit herausfand. Aber sie würde sich von dieser trüben Aussicht nicht den heutigen Abend verderben lassen. Der Abend gehörte ihr. Sie tanzte mit ihm, und er erfüllte ihren Blick und drang in ihre Poren. Hin und wieder fing sie einen Hauch seines Dufts auf, wie einen kühlen Windhauch, wie würzige Zimtrinde … wie saubere weiße Laken.
    Sie durfte nicht an Vergnügen oder Betten denken, wenn sie in seiner Nähe war. Sonst führte das noch zu … Vergnügen und ins Bett.
    Aber das war ohnehin unmöglich, denn auf der gegenüberliegenden Seite beendete Lady Shapster gerade ihr Gespräch mit Horatia und wies mit anklagender Geste auf die Tanzfläche.
    Der Augenblick, den Eleanor den ganzen Abend über gefürchtet hatte, war gekommen.
    Zu ihrer Verblüffung warf Horatia den Kopf zurück und brach in Gelächter aus. Eine ihrer Freundinnen beugte sich zu ihr und fragte sie etwas. Und als Horatia antwortete, schaute die Freundin zwischen Lady Shapster und Eleanor hin und her und fing gleichfalls zu lachen an. Einer nach dem anderen hörten die Leute sich die Geschichte an, kicherten und starrten Lady Shapster an, als sei sie verrückt.
    Lady Shapster hatte ihren Verdacht kundgetan und sich den Spott der Gesellschaft zugezogen.
    Das Rouge auf Lady Shapsters Wangen leuchtete rot wie glühende Kohle. Sie warf den Kopf in den Nacken und rauschte davon. Eleanor war zwischen Triumphgefühl und Panik gefangen, denn sie hatte gewonnen und musste andererseits die Zukunft fürchten, da Lady Shapster niemals vergaß und niemals vergab. Irgendwann, irgendwie würde sie Rache nehmen.
    Aber vielleicht sollte Eleanor es heute Abend machen wie Madeline – und für den Augenblick leben. Heute Abend würde sie ihre Angst vergessen und sich wie jede junge Lady gebärden, die auf ihrem ersten Ball ihren ersten Tanz tanzte, und zwar mit dem attraktivsten Mann im Saal.
    Sie erheischte in einem der Spiegel einen Blick auf die Tanzenden und bewunderte eine junge Lady, die sich mit Anmut bewegte, ein fabelhaftes Kleid anhatte und ihr Haar atemberaubend und raffiniert trug. Als Eleanor sie ansah, fing die junge Lady an, Eleanors Bewegungen nachzuahmen. Sie hatte Eleanors Kleider an. Und Eleanor begriff … dass sie selbst diese hinreißende Frau war.
    Sie war diejenige, die wie ein Traum tanzte. Der Haarschnitt hatte ihr Gesicht verändert. Sie wirkte jünger, fröhlicher, unerhört modisch. Sie sah nicht so sehr wie Madeline aus, sondern mehr wie … Eleanor. So wie Eleanor hätte aussehen können, wäre ihre Stiefmutter nie in ihr Leben getreten.
    Eleanor lachte über sich selbst. Wie dumm, sich einzubilden, dass ein simpler Haarschnitt sie verwandeln könnte. Aber sie stellte fest, wie trügerisch Aussehen doch war.
    Wie verängstigt sie innerlich auch war, keiner konnte hinter die elegante Fassade sehen.
    Niemand außer Mr. Knight. Er nahm zur Promenade ihre Hand und sah ihr in die Augen. Er hatte eine Art zu tanzen, die fast war wie … Liebe machen. An seiner Seite fühlte sie sich wie die beste Tänzerin der Welt. Sie tanzten miteinander, und als die Musik verstummte, konnte sie sich das Lächeln nicht verkneifen.
    Sie war glücklich. Heute Abend und in dieser Stunde war sie glücklich.
    Oben an der Treppe schlug der Majordomus seinen Stock auf den Boden und rief: »Seine Königliche Hoheit, George, der Prince of Wales.«
    Der ganze Ballsaal blickte auf und sah oben eine mächtige Männergestalt stehen, die huldvoll lächelte. Das hellbraune Haar wellte sich in seine Stirn, und sein Bauch wogte, als er die Treppe herunterkam. Er

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