Ein Kuss von dir
ein Donnerschlag das Haus.
Eleanor schlug die Augen auf. Sie starrte an die Decke des dunklen Schlafzimmers. Sie lauschte dem Regen, der an die Fenster prasselte, zwinkerte, als ein Blitz sie blendete. Und erinnerte sich wieder …
Sie war gestern Abend betrunken gewesen. Manche Leute erinnerten sich an gar nichts mehr, wenn sie getrunken hatten. Aber dieses Glück hatte sie nicht.
Sie schlug die Hände vors Gesicht und krümmte sich vor Verlegenheit.
Sie erinnerte sich … an alles.
O Gott, sie erinnerte sich an jeden peinlichen, wunderbaren Augenblick.
Mr. Knight hatte Dinge mit ihr getan, die sie sich nie hätte ausmalen können. Nur, weil sie sich geweigert hatte, Dickie Driscoll zu folgen und so die letzte Chance vertan hatte, Mr. Knight zu entfliehen. Und nur, weil sie vor Schuldgefühlen verging, weil sie sich entschlossen hatte, das Schicksal entscheiden zu lassen, ob sie Mr. Knight heiraten sollte, hatte sie Zuflucht im Alkohol gesucht. Und genau wie jede Frau, die sie je getroffen hatte, sie gewarnt hätte, was Männer in solchen Fällen taten, hatte Mr. Knight die Situation ausgenutzt.
Aber nur, weil sie Zuflucht im Alkohol gesucht hatte, hätte Mr. Knight ihre Trunkenheit nicht ausnutzen dürfen, um sie zu verführen.
Wenn sie ihm nur nicht von diesem Harem erzählt hätte … Sie ächzte vor Verdruss. Was war sie doch für eine Idiotin! Jetzt wusste Mr. Knight, dass sie Handlungen mitbekommen hatte, die die meisten Engländerinnen sich nicht hätten vorstellen können … und er hatte ihr die erste Lektion in Sachen Leidenschaft erteilt.
Sie zog sich die Decke über den Kopf, als könne sie so die Erinnerung an letzte Nacht aussperren.
Aber mit dem Kopf unter der Decke konnte sie die Kontur ihres nackten Körpers erkennen, und das erinnerte sie daran, wie sie letzte Nacht ins Bett gekommen war, und das erinnerte sie daran …
Die Haremsdamen hatten gesagt, dass es schiere Ekstase sei, wenn ein Mann die inneren Schamlippen berühre. Sie hatten ihr nicht gesagt, wie schockierend ein einzelner Finger sein konnte, wenn er hineinglitt. Wie brandmarkend. Sogar jetzt in ihrem Schlafzimmer in den zerwühlten Laken liegend, konnte sie seine Berührung noch in sich spüren. Sie drückte die Finger an die Schläfen, als könne sie sich die Erinnerung aus dem Kopf pressen.
Gleichzeitig zog sie die Fersen an und die Knie hoch und hob das Laken, als wäre er jetzt hier, und sie müsse ihm Platz machen zwischen ihren Beinen. Denn egal, wie entsetzt sie darüber war, was sie letzte Nacht getan hatte, egal, wie oft sie sich gesagt hatte, dass er ihren beschwipsten Zustand ausgenutzt hatte … sie wollte ihn. Er war alles, woran sie noch denken konnte.
Und er hatte sie bereits mit seiner Sündhaftigkeit erfüllt, denn ihre Finger glitten unter die Decke über den Bauch und in das Haar zwischen ihren Beinen. Ihre Hand zögerte, zitterte, aber ihre Willensstärke hatte keine Chance gegen die Macht der Erinnerung. Ihre Finger glitten zu ihrem Schlitz hinunter, und sie berührte sich sachte selbst. Alles schien, wie es war, doch alles war anders.
Nichts, was die Haremsdamen ihr berichtet hatten, hatte sie auf das unerhörte Gefühl vorbereiten können, seine Zunge an der zartesten Haut zwischen ihren Beinen zu fühlen. Sie hatte geglaubt, vor Vergnügen in Ohnmacht fallen zu müssen. Der dunkle, enge Platz auf der Fensterbank war aus ihrem Bewusstsein geschwunden. Alle ihre Sinne hatten sich auf ihre Schenkel und die Tiefen dazwischen konzentriert.
Sogar jetzt noch ließ die Erinnerung an seine Aufmerksamkeiten ihre Finger feucht werden und ihre intimsten Falten schwellen.
Der bloße Gedanke an seinen Mund, seine Lippen, seine Zunge … die Art, wie er sie einzusetzen wusste, wie er kunstvoll die Leidenschaft erweckte, wo zuvor nur Skepsis existiert hatte. Schritt für Schritt wurde aus verschwenderischem Vergnügen unerträgliche Lust. Ihre Haut, ihre ganze Haut, rötete sich vor Begehren. Die Nippel wurden hart und rieben gegen das Unterkleid. Tief in ihr spannte sich alles, als hätte ihr Körper nur auf diesen einen entscheidenden Augenblick gewartet.
Als er zärtlich an ihrer sensibelsten Knospe saugte, stöhnte sie gequält auf. Ekstatisch. Sie hob sich ihm entgegen, zuckte unter seinem Mund. Als hätte er gewusst, was geschehen würde, saugte er weiter und zog sie von einem Gipfel der Ekstase auf den nächsten. Und als sie zu einem Ende kommen wollte, überwältigt und vor Erschöpfung zitternd, glitt
Weitere Kostenlose Bücher