Ein Kuss zum Dessert (German Edition)
hauchte seinen Namen.
„Sag mir, dass du mich willst“, verlangte er. „Nur mich.“
„Ich will dich.“ Sie konnte an nichts anderes mehr denken, in diesem Augenblick war sie bereit, ihm alles zu geben. „Nur dich.“
Sie vereinigten sich mit ungestümer Leidenschaft, und gemeinsam erreichten sie den Höhepunkt der Erfüllung.
Später lag June unter ihm und glaubte, nie wieder genug Kraft zu haben, um sich zu bewegen. Sogar das Atmen strengte sie an. Doch all das machte nichts. Und jetzt erst wurde ihr bewusst, dass der Boden unter ihr hart war. Seufzend schloss sie die Augen. Es würde ihr dennoch nicht schwerfallen, hier einzuschlafen.
Blake stützte sich auf seine Arme. Sie wirkte plötzlich so zerbrechlich. Er war nicht gerade sanft mit ihr umgegangen, und dennoch schien sie voller Feuer gewesen zu sein, als sie sich lieb ten.
Er beobachtete sie, während sie mit geschlossenen Augen unter ihm lag. Dann öffnete June die Augen und sah ihn an. Ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Blake strahlte, dann küsste er sie.
„Und was gibt es zum Nachtisch?“
9. KAPITEL
J une brauchte unbedingt ein Telefon in ihrem Büro. Eigentlich zog sie es vor, ungestört arbeiten zu können, und Telefone hatten nun einmal die unangenehme Eigenschaft zu stören. Die endgültige Speisekarte war beinahe fertig. Jetzt musste sie sich darum kümmern, wo sie am besten die Zutaten für ihre Speisen einkaufte. Das war ein Job, den sie gern jemand anderem übertragen hätte, aber sie verließ sich lieber auf ihre eigenen Fähigkeiten und Eingebungen. Und wenn man einen Lieferanten für die besten Austern oder das beste Okra suchte, brauchte man beides.
Die Küche war genau so geworden, wie sie es sich vorgestellt hatte. Das Personal war hervorragend ausgebildet. Die beiden neuen Köche für die Nachspeisen waren besser, als sie es zu hoffen gewagt hatte. Julio und Georgia hatten aus Hawaii eine Postkarte geschickt, die die anderen an die Tür des Kühlschrankes geklebt hatten. Nur im ersten Augenblick hatte June den Wunsch verspürt, mit Pfeilen danach zu werfen.
Mit den Änderungen im Speisesaal beschäftigte sie sich kaum. Es war das Essen – ihr Essen, was dem Restaurant den letzten Pfiff geben würde, der noch fehlte.
Schon bald würde sie die neuen Speisekarten drucken lassen können. Sie musste nur noch einige Preise überarbeiten und dann Angebote von den Druckereien einholen. Doch jetzt brauchte sie zunächst einmal ein Telefon.
Sie stand auf und ging in die Küche. Im gleichen Augenblick betrat Monique die Küche von der anderen Seite. Alle Arbeit ruhte plötz lich.
Es belustigte June, dass ihre Mutter so auf andere Menschenwirkte. Sie sah Max, der, mit einem Löffel in der Hand, von dem die Sauce auf den Boden tropfte, ihre Mutter mit offenem Mund anstarrte. Und natürlich verstand Monique es, ihren Auftritt zu inszenieren, ja, man konnte sagen, sie war für solche Auftritte geschaffen.
Sie lächelte – beinahe zögernd –, als sie einen weiteren Schritt in die Küche machte. Ihre Augen waren grauer als die ihrer Tochter, und auch wenn sie um etliches älter war, blickten sie unschuldiger. June wusste noch immer nicht, ob das Absicht von ihrer Mutter war oder ganz natürlich.
„Vielleicht könnte mir jemand helfen?“
Sechs Männer traten vor, Max hatte die Sauce von seinem Löffel beinahe auf Moniques Schulter getropft. June entschied, dass es an der Zeit war, Ordnung zu schaffen. Sie bahnte sich einen Weg durch all die Menschen, die Monique umstanden. „Mutter!“
„Ah, June, dich habe ich gesucht.“ Noch als sie die Hand ihrer Tochter nahm, lächelte sie die Gruppe der Männer um sie herum betörend an. „Wie faszinierend. Ich glaube, ich bin noch nie zuvor in einer Hotelküche gewesen. Sie ist so – so riesig, oui?“
„Bitte, Mrs. Dubois – Madame.“ Max griff nach Moniques Hand. „Ich würde mich geehrt fühlen, wenn ich Ihnen alles zeigen dürfte. Vielleicht möchten Sie die Suppe kosten?“
„Wie nett.“ Ihr Lächeln hätte einen Eisberg zum Schmelzen gebracht. „Natürlich möchte ich gern sehen, wo meine Tochter arbeitet.“
„Ihre Toch ter?“
Offensichtlich hatte Max nur himmlische Geigen gehört, seit Monique die Küche betreten hatte. „Meine Mutter“, stellte JuneMonique jetzt vor. „Monique Dubois. Und das ist Max, der das Küchenpersonal unter sich hat.“
Mutter?, dachte Max benommen. Aber natürlich, die Ähnlichkeit zwischen den beiden war nicht zu
Weitere Kostenlose Bücher