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Ein Kuss zum Dessert (German Edition)

Ein Kuss zum Dessert (German Edition)

Titel: Ein Kuss zum Dessert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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tun?“
    Nachdenklich fuhr sie sich mit der Zungenspitze über die Zähne, dann grinste sie. „Am liebsten möchte ich jetzt ins Kino gehen, in einen ganz schrecklichen Film, und pfundweise Popcorn mit zu viel Salz essen.“
    „Okay.“ Er gab ihr einen Klaps auf den Po. „Dann werden wir uns jetzt einen schrecklichen Film suchen.“
    „Du meinst, jetzt?“
    „Ja wohl.“
    „Aber es ist erst vier Uhr.“
    Er küsste sie und zog sie dann mit sich hoch. „So etwas nennt man ‚sich aus dem Staub machen‘. Ich werde es dir unterwegs erklären.“
    Mit June an seiner Seite fühlte Blake sich jung, unerhört jung und verantwortungslos, als sie jetzt in dem dunklen Kinosaal saßen, eine riesige Tüte mit Popcorn zwischen sich, während er ihre Hand hielt. Wenn er jetzt sein Leben Revue passieren ließ, so konnte er sich nicht erinnern, sich jemals so unbeschwert gefühlt zu haben. Das Multimillionen-Dollar-Unternehmen, das er zu führen hatte, erlaubte ihm solche Gefühle nicht. Auch wenn er in seiner Jugend davon hatte profitieren können, stets genug und nur das Beste von allem zu haben, so war doch auch immer der unausgesprochene Druck da gewesen, für sich selbst und auch für das Familienunternehmen verantwortlich zu sein.
    Daher war Blake schon immer vorsichtig gewesen, nie impulsiv. Doch vielleicht änderte sich das jetzt – durch June? Er hatte den Wunsch, an diesem Nachmittag all das zu geben, wassie sich wünschte. Wäre es eine Reise nach Paris gewesen, ein Abendessen im Maxim’s – er hätte es möglich gemacht. Doch eigentlich hätte er wissen sollen, dass ein Film und Popcorn mehr nach ihrem Herzen waren.
    Es war diese Mischung aus Eleganz und Einfachheit, die ihn von Anfang an zu ihr hingezogen hatte. Ganz ohne Zweifel wusste er, dass nie wieder eine Frau ihn so anrühren könnte, wie sie es tat.
    June dachte, dass sie sich lange nicht mehr so entspannt gefühlt hatte. Eigentlich hatte sie sich nach diesem Unfall nur zusammen mit Blake so entspannt fühlen können. Er hatte sie unterstützt, aber, was noch viel wichtiger war, er hatte ihr Raum gelassen. In der letzten Woche hatten sie einander nicht sehr oft gesehen. June wusste, dass die Verhandlungen zur Übernahme der Hamilton-Kette in die Schlussphase getreten waren. Sie hatten beide viel zu tun gehabt, waren unter Druck gewesen, doch wenn sie allein waren, weg vom Cocharan-Hotel, sprachen sie nicht über geschäftliche Dinge. Sie wusste, wie hart er gearbeitet hatte, um dieses Geschäft abschließen zu können, doch all das schob er beiseite – für sie.
    Sie lehnte sich zu ihm. „Süß.“
    „Hmmm?“
    „Du“, flüsterte sie ihm zu. „Du bist süß.“
    „Weil ich einen so schrecklichen Film gefunden habe?“ Lachend griff sie nach dem Popcorn. „Er ist wirklich schrecklich, nicht wahr?“
    „Entsetzlich. Deshalb ist das Kino wohl auch halb leer. Aber mir gefällt das. Es macht es so viel einfacher“, er lehnte sich zu ihr und nahm ihr Ohrläppchen sanft zwischen die Zähne, „so etwas hier zu genießen.“
    „Oh!“ June fühlte, wie ihr Körper von den Zehenspitzen aufwärts zu prickeln begann.
    „Und so etwas.“ Er knabberte an ihrem Hals. „Du schmeckst viel besser als das Popcorn.“
    „Und es ist ganz ausgezeichnetes Popcorn.“ Sie wandte den Kopf, damit ihre Lippen einander finden konnten.
    Es war wundervoll, June hätte beinahe glauben können, dass ihre Lippen füreinander geschaffen waren. Wenn sie an so etwas geglaubt hätte, hätte sie sagen können, dass es vorbestimmt gewesen war, dass sie einander gerade zu diesem Zeitpunkt hatten finden sollen. Wenn er ihr so nahe war, wenn seine Lippen auf ihren lagen, konnte sie es beinahe glauben. Ach, sie wollte es so gern glau ben!
    Blake fuhr mit der Hand über ihr Haar. Es war so seidenweich und duftete so frisch. Es genügte, dass er ihr Haar berührte, und das Verlangen nach ihr brannte in ihm. Nie hatte er sich stärker gefühlt, als wenn er mit ihr zusammen war. Und nie hatte er sich verletzlicher gefühlt. Er hörte nicht länger, was auf der Leinwand vor sich ging, und auch June sah nicht länger, was geschah. Auf den engen kleinen Sitzen versuchten sie, einander so nahe wie möglich zu kommen.
    „Entschuldigung.“ Der junge Platzanweiser, der diesen Job nur in den Ferien machte, räusperte sich. „Entschuldigung.“
    Als Blake aufsah, stellte er fest, dass das Licht brannte und die Leinwand dunkel war. June drängte ihr Gesicht an seine Schulter und

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