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Ein Leben lang

Ein Leben lang

Titel: Ein Leben lang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Faye Dyer
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Nachmittag.
    Wenigstens scheint er kein Fieber zu bekommen, dachte sie erleichtert. Die Anweisung des Arztes, zu überprüfen, ob er Fieber hatte, erlaubte es ihr, ohne Gewissensbisse sein Gesicht zu berühren. Diese günstige Gelegenheit nützte sie aus, indem sie mit den Fingerspitzen ganz sacht über seine ausgeprägten Wangenknochen strich. Als sie ihm über Kinn und Wangen fuhr, spürte sie unter ihren Fingerspitzen seine Bartstoppeln. Unfähig zu widerstehen, ließ Rebecca ihre Finger über die kräftige Säule seines Halses wandern und hielt in der kleinen Kuhle zwischen den Schlüsselbeinen inne, in der sein Puls pochte.
    Die Rundung seiner nackten Schulter schimmerte in dem gedämpften Licht, das vom Flur hereinfiel, den Raum jedoch kaum erhellte. Rebecca fuhr mit der Hand über die satinweiche Haut dort, die Knochen und harte Muskeln umspannte, dann an seinem Arm abwärts zu seiner Hand. Diese unabweisbare Anziehungskraft, die er ausstrahlte, war gänzlich neu für sie. So etwas hatte sie weder bei Steven noch bei sonst einem Mann je gefühlt.
    Ganz zart fuhr sie ihm ein letztes Mal mit den Fingerspitzen über den Handrücken, dann ließ sie widerstrebend von ihm ab und verließ sein Zimmer, wobei sie die Tür jedoch offen ließ. Erst als sie beschloss, ihre eigene Tür ebenfalls offen zu lassen, damit sie mitbekam, falls er irgendetwas brauchte, dachte sie zum ersten Mal an Hank, Mick und Gib, die auf eine Landwirtschaftsmesse gefahren waren und erst morgen zurückkommen würden.
    Als sie von diesem Plan gehört hatte, war ihr ziemlich mulmig geworden bei der Aussicht, mit Jackson eine ganze Nacht allein im Haus zu sein, aber jetzt war ohnehin alles anders. Nachdem sie den Wecker auf ein Uhr morgens gestellt hatte, kroch sie ins Bett und schlief auf der Stelle ein, obwohl sie befürchtet hatte, kein Auge zuzubekommen.
    Als um eins der Wecker klingelte, tastete sie verschlafen herum, aber den Alarm abzustellen schaffte sie erst, nachdem sie den Wecker runtergeworfen hatte.
    Anschließend ließ sie sich wieder zurück in die Kissen fallen, stöhnte leise auf und zwang sich, die Augen zu öffnen, bevor sie entschlossen das Laken zurückschlug.
    Erst als sie im Bad war, machte sie Licht und blinzelte, als es hell wurde. Sie zählte die Tabletten ab, füllte ein Glas mit kaltem Wasser und ging damit zu Jackson.
    „Jackson?“ rief sie leise, während sie Glas und Tabletten auf dem Nachttisch abstellte. Er reagierte nicht. „Jackson?“ Sie beugte sich über ihn und berührte sacht seine Schulter, „Hm?“ Er schlug die Augen auf und starrte sie einen Moment verständnislos an, bevor ihm die Erkenntnis dämmerte. „Rebecca.“ Seine Stimme klang heiser.
    „Zeit für deine Medizin.“
    Er setzte sich auf und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Gib mir nur das Antibiotikum, auf die Schmerztabletten verzichte ich.“
    „Sicher?“
    „Ganz sicher. Mein Kopf fühlt sich ja jetzt schon an wie mit Watte ausgestopft.“ Rebecca legte die beiden Schmerztabletten auf dem Nachttisch ab und reichte ihm zusammen mit dem Glas die andere Pille. Während er trank, beobachtete sie fasziniert seine Schluckbewegungen, dann gab er ihr das Glas zurück.

    „Wie fühlst du dich?“
    „Als ob mich eine Dampfwalze überrollt hätte.“ Er schlug das Laken zurück.
    „Was hast du vor?“
    „Ich muss ins Bad.“ Er stand auf, und als Rebecca sah, dass er schwankte, hielt sie ihn fest. Als ihre Hand über seine nackte Haut glitt, spannten sich seine Bauchmuskeln an. Sobald er sein Gleichgewicht wiedergefunden hatte, ließ Rebecca ihn los, aber das Kribbeln in der Handfläche, mit der sie ihn berührt hatte, wollte nicht nachlassen. Sie trat einen Schritt beiseite, um ihn vorbeizulassen, dann ging sie so dicht hinter ihm her, dass sie ihn notfalls auffangen konnte. Sie folgte ihm auf den Flur bis zum Bad, wo er sich noch einmal zu ihr umdrehte und sagte: „Falls du nicht vorhast, mir meine Jeans aufzuknöpfen, solltest du besser draußen bleiben.“
    „Oh.“ Rebecca spürte, dass ihre Wangen vor Verlegenheit ganz heiß wurden. Als sie ihre Arme über der Brust verschränkte, fiel ihr ein, dass sie nur ein dünnes Top und knappe Boxershorts anhatte. „Pass auf, dass du nicht fällst.“ Er warf ihr sogleich einen finster belustigten Blick zu. „Ja, Mommy.“
    „Ich bin nicht deine Mutter“, murmelte sie, als er die Tür schloss. Sie hätte schwören mögen, dass er „Verdammt richtig“ brummte.
    Männer. Sie

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