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Ein Leben lang

Ein Leben lang

Titel: Ein Leben lang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Faye Dyer
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Schmerzen hatte. Andernfalls hätte er bestimmt nicht gleich zwei der Tabletten genommen, die er verabscheute. „Bist du von den Schmerzen aufgewacht?“
    „Ja. Es hat höllisch wehgetan.“
    Sie befühlte seine Stirn. „Du bist warm, aber ich glaube nicht, dass du Fieber hast.“
    Er. brummte irgendetwas Unverständliches in sich hinein, während sie einen Blick auf die Uhr warf. Zwanzig nach zwei. Die Antibiotika waren um fünf wieder fällig. Und Schmerztabletten durfte er erst in vier Stunden nehmen. Das bedeutete, dass sie vorerst noch zweieinhalb Stunden schlafen konnten.
    Nur eine kleine Weile später wurde sie erneut von einem Geräusch aus dem Tiefschlaf gerissen. Sie schrak hoch und warf einen Blick auf ihren kleinen Reisewecker auf dem Nachttisch – erst drei Uhr morgens, aber sie musste nachsehen, was da passiert war. Schon auf der Schwelle zu Jacksons Schlafzimmer hörte sie, wie er sich stöhnend im Bett herumwarf und unverständliches Zeug in sich hineinmurmelte.
    „Jackson! Jackson!“
    Als sie ihn sanft wachrüttelte, fuhr er hoch und schaute sie einen Moment verwirrt an. „Rebecca?“
    „Ja. Ist alles in Ordnung mit dir?“

    „Ja, klar.“ Er setzte sich auf, wobei er vor Schmerz das Gesicht verzog und sich an die Schulter fasste. „Muss ich meine Medizin nehmen?“
    „Nein, noch nicht. Du hast dich so laut im Schlaf herumgeworfen, dass ich davon aufgewacht bin.“
    Er fluchte verhalten. „Tut mir Leid.“ Er musterte sie aus zusammengekniffenen Augen. „Hast du heute Nacht überhaupt schon mal irgendwann geschlafen?“
    „Ja, sicher.“
    „Wie lange?“
    „Lange genug.“
    „Wann ist die nächste Tablette fällig?“
    „In etwa zwei Stunden.“
    Er beugte sich vor und spähte auf seinen Wecker. „Um fünf?“
    „Ja.“
    „Gut.“ Mit einer Hand stellte er den Wecker auf fünf. „Dann komm jetzt ins Bett.“
    „Was?“ Sie war so müde, dass sie sich kaum auf den Beinen halten konnte.
    Bestimmt hatte sie ihn missverstanden.
    „Du schläfst ja gleich im Stehen ein. Wenn du neben mir liegst, brauchst du dir nicht dauernd Gedanken um mich zu machen, also komm schon ins Bett. Wenn es sein muss, kannst du dich ja auf die Überdecke legen, falls dir dann wohler dabei ist.“
    „Ich glaube nicht, dass ich…“
    „Herrgott noch mal“, fiel er ihr .ungehalten ins Wort. „Komm jetzt endlich in dieses verdammte Bett. Ich bin überhaupt nicht in der Lage, dir zu nahe zu treten, falls du das befürchtest.“
    Sie überlegte einen Moment, dann kam sie zu dem Schluss, dass er Recht hatte.
    Er hatte Schmerzen. Sie war sicher bei ihm. Sie schaute sehnsüchtig aufs Bett.
    Jackson rutschte unbeholfen beiseite und machte ihr Platz. Nachdem er eins der beiden Kissen auf der anderen Seite des Bettes zurechtgeklopft und die leichte Decke vom Fußende hochgezogen hatte, legte er sich wieder auf den Rücken und schloss die Augen. „Na los, komm schon, wir brauchen beide unseren Schlaf.“ Endlich gab sich Rebecca geschlagen. „Alter Dickschädel“, brummte sie, während sie um das Bett herumging.
    Jackson beschloss, es zu überhören. „Ich habe den Wecker auf fünf gestellt.“
    „Gut.“ Sie legte sich ins Bett – auf die Decke, unter der er lag. Sicher ist sicher, dachte sie.
    Als sie eine Weile später langsam aus den Tiefen des Schlafs an die Oberfläche trieb, pochte irgendetwas ganz leise unter ihrem Ohr, ein Geräusch, das etwas ungemein Warmes und Tröstliches hatte. Sie lag mit geschlossenen Augen reglos da und kostete das ungewohnte Gefühl aus. Doch als sich nur wenig später das Kissen ganz leicht bewegte, öffnete sie verblüfft die Augen. Da sah sie, dass sie gar nicht auf einem weißen Kissen lag, sondern auf Haut – sonnengebräunter, straffer Haut. Ihr Blick wanderte abwärts und blieb an ihrem gebeugten Knie hängen, das sich gegen Jacksons von dem Laken bedeckten Oberschenkel und in seine Leiste schmiegte. Sie erwachte ruckartig.
    Oh, nein.
    Sie lag auf ihm, hatte sich praktisch um ihn gewickelt wie eine Kletterpflanze. Er lag auf dem Rücken, die Augen immer noch geschlossen, und hatte sich ihr mit Ausnahme seiner Finger, die in ihrem Haar waren, nicht genähert.
    Und es fühlte sich so gut an, dass sie am liebsten liegen geblieben wäre. Aber natürlich wusste sie, dass das unmöglich war.
    Obwohl es gar nicht so einfach war, sich unbemerkt von ihm zu lösen. Es war Präzisionsarbeit. Dummerweise musste sie dabei auch noch den Kopf heben, der so dicht unterhalb

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