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Ein Leben lang

Ein Leben lang

Titel: Ein Leben lang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Faye Dyer
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Rebecca übernahm sie gern und kitzelte sie unterm Kinn, wobei sie die kichernde Kleine instinktiv auf ihre linke Hüfte verlagerte. „Na, wie geht’s, Süße?“
    „Gut. Ich habe einen kleinen Hund geschenkt bekommen!“ Während das Grüppchen um das Haus herumging, unterhielt sich Rebecca mit Sarah über das jüngste Familienmitglied, einen drei Monate alten Collie.
    Cully hockte in der Nähe des Grills auf der Ecke eines Picknicktischs, trank Bier und unterhielt sich mit Quinn. Rebecca konnte den exakten Moment bestimmen, in dem Jackson Gully entdeckte, weil er sich plötzlich versteifte und langsamer ging.
    Ihr war ganz entfallen gewesen, dass es zwischen den beiden zu Unstimmigkeiten gekommen war – wegen Jacksons Rindern, die auf der falschen Seite des Zauns gegrast hatten. Als sie Victoria einen unauffälligen Blick zuwarf, sah sie, dass sich ihre Freundin bei Jackson einhängte und ihn über den Rasen zog, den Rest der Crew im Schlepptau. Als sich Rebecca zu der Gruppe gesellte, bekam sie gerade noch das Ende von Victorias Vorstellung mit.
    „… Hank. Und das ist ihr Boss Jackson Rand. Aber ich glaube, ihr beide kennt euch bereits, stimmt’s, Cully?“
    „Ja.“ Cully erdolchte Jackson fast mit seinem Blick.
    „Richtig.“ Jacksons Stimme war neutral. „Wir haben uns letzten Sommer kennen gelernt.“
    Die beiden Männer maßen sich für einen angespannten Moment mit Blicken.
    „Ich habe gehört, dass eine von Elis alten Kühen auf Sie losgegangen ist“, brach Quinn mit seiner tiefen Stimme das plötzliche Schweigen.
    Jackson löste den Blick von Cully. „Ja, sie hat mich an der Schulter erwischt. Halb so schlimm.“
    Rebecca entfuhr unversehens ein empörtes Schnauben. Als alle sie anschauten, spürte sie ihr Gesicht heiß werden. „Sie haben ihn mit dreißig Stichen genäht.“
    „Stimmt“, bestätigte Jackson milde. „Ein Kratzer eben, wie bereits gesagt.“
    „Sie werden sicher eine Narbe zurückbehalten“, bemerkte Victoria.
    „Wahrscheinlich.“ Die Männer zuckten die Schultern und wechselten einen verständnisinnigen Blick. Keiner von ihnen verstand, warum Frauen um derartige Kleinigkeiten immer einen solchen Wirbel machen mussten.
    Dieser kurze Moment männlichen Einverständnisses brach zwischen Cully und Jackson das Eis und führte wenigstens zu einem Waffenstillstand. Etwas später trafen Nikki, die ihre Tante Cora abgeholt hatte, Angelica und Becky Spracklett ein und gesellten sich zu Victoria, Rebecca und Sarah, die im Innenhof unter einem großen Sonnenschirm am Tisch saßen.

    „Ich glaube, Hank mag Tante Cora, oder was meinst du?“ flüsterte Victoria Rebecca eine ganze Weile später zu, nachdem alles Essen vertilgt und die kleine Gesellschaft ins Haus gegangen war.
    „Ich meine, dass du Recht hast“, stimmte Rebecca zu, die immer noch verblüfft war über die ausgesuchte Höflichkeit, mit der Hank Cora und Becky begegnete.
    „Vielleicht hat er ja bloß etwas gegen jüngere Frauen?“ Victoria zuckte die Schultern. „Keine Ahnung, auf jeden Fall bin ich angenehm überrascht.“
    Rebecca lachte, als sich Victoria fast triumphierend die Hände rieb, und fragte:
    „Du betätigst dich doch nicht womöglich als Kupplerin, oder?“
    „Um Himmels willen, niemals, wie kommst du denn darauf? Aber dabei fällt mir etwas ein.“ Sie beugte sich vor und öffnete eine Schublade. „Quinn hat mir eine Digitalkamera geschenkt, die ich ausprobieren will. Das heißt, ihr seid jetzt alle dazu verurteilt, euch von mir fotografieren zu lassen.“ Die Kamera war so klein, dass sie fast in ihrer Handfläche verschwand. „Lächle mal, Sarah.“ Die Kleine schaute ihre Mutter an und schnitt eine Grimasse, dann kicherte sie.
    „Scherzkeks.“ Jetzt nahm Victoria Rebecca ins Visier, die neben Angelica auf der Couch saß. „So, und nun ihr beiden – sagt mal cheese.“ Rebecca und Angelica legten sich die Arme um die Schultern und setzten sich übertrieben in Positur. Victoria drückte auf den Auslöser, dann ging sie weg, um sich ihre nächsten Opfer zu suchen. Eine Weile später kehrte sie zu Rebecca und Angelica zurück und nahm beide an der Hand.
    „So, und jetzt alle zusammen.“
    Rebecca gab protestierend nach und ließ sich mit Cully, Quinn und Angelica ablichten. Kurz bevor Victoria sie schließlich entließ, schaute Rebecca auf Hank und Gib, die mit Cora und Becky an einem Tisch saßen und Karten spielten. Als sie Beckys Blick begegnete, hätte sie schwören mögen, dass die

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