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Ein Leben lang

Ein Leben lang

Titel: Ein Leben lang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Faye Dyer
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ihm und unserer Stiefmutter aufgewachsen, nachdem unsere richtige Mutter uns im Stich gelassen hatte.
    Charlie starb vor ein paar Jahren, und nach seinem Tod erfuhren wir dann, dass er eine Detektei mit der Suche nach unserer Mutter beauftragt hatte. Kurz vor Victorias und meiner Hochzeit informierte uns der Detektiv, dass er eine Spur gefunden habe. Außerdem erfuhren wir, dass unsere Mutter bei ihrem Weggang von hier schwanger gewesen war und in Los Angeles ein Mädchen – unsere Schwester – zur Welt gebracht hatte. Cully und ich haben die Suche fortführen lassen, aber irgendwann führte jede Spur in eine Sackgasse.“ Er legte eine Kunstpause ein und schaute Rebecca fest an. „Der Name unserer Mutter lautet Kathleen Parrish, und unsere kleine Schwester heißt Rebecca.“ 

8. KAPITEL
    „Ich bin nicht die, für die ich mich gehalten habe.“ Jackson starrte Rebecca verständnislos an. Ihre Augen standen dunkel und verletzt in ihrem bleichen Gesicht. Ihm blieb das Herz stehen, kalte Angst lief ihm über den Rücken. Nachdem er sie von ihrem rabenschwarzen Scheitel bis hin zu den Zehenspitzen mit den pinkfarbenen Nägeln gemustert hatte und nirgends Blut entdecken konnte, begann sein Herz wieder zu schlagen. Aber irgendetwas stimmte trotzdem nicht mit ihr.
    „Geht’s dir gut, Honey? Du bist so weiß im Gesicht. Was ist passiert? Hast du dir den Kopf gestoßen, oder hattest du einen Autounfall?“
    „Nichts. Mit meinem Auto ist alles in Ordnung.“
    „Okay. Aber was ist es dann? Und was soll das heißen, dass du nicht die bist, für die du dich gehalten hast?“
    „Victoria sagt, dass ich Quinns und Cullys Schwester bin.“ Ihre Stimme zitterte.
    „Ich bin eine Bowdrie.“
    „Wie bitte?“ Jackson wollte seinen Ohren nicht trauen. „Wie kommt Victoria denn auf so etwas?“
    „Sie hat Fotos. Außerdem stimmt mein Geburtsdatum mit dem Geburtsdatum von Quinns und Cullys unbekannter Schwester überein. Und ihre Mutter heißt Parrish. Kathleen Parrish. Das ist auch der Name meiner Mutter, Jackson.“ Jetzt zitterte sie am ganzen Körper.
    „He, he“, versuchte er sie zu beruhigen, dann schlang er seine Arme um sie und zog sie eng an sich. Davon abgesehen, dass sie wie Espenlaub zitterte, war ihre Haut auch noch so kalt, dass er schon erwog, sie in die Notaufnahme zu bringen.
    „Beruhige dich, Honey. Ich bin mir sicher, dass es eine Erklärung gibt. Verrückte Zufälle ereignen sich jeden Tag.“
    Als Rebecca den Kopf schüttelte, streifte ihr seidenweiches Haar seinen Hals und die Unterseite seines Kinns. „Das kann kein Zufall sein, ich habe mit eigenen Augen die Fotos gesehen. Wir sehen uns so ähnlich – es muss einfach wahr sein.
    Sie behaupten, dass meine Mutter sie verlassen hat, als sie noch ganz klein waren, und sich nie wieder bei ihnen gemeldet hat – auch nicht, um ihnen zu erzählen, dass sie eine Schwester haben. Ich verstehe das nicht, wie kann das sein? Warum sollte Mom so etwas machen? Ich kann es einfach nicht glauben, dass der Mensch, der mir am allernächsten steht, so etwas tut.“ Ihre Stimme war heiser geworden, und sie beendete den Satz mit einem Aufschluchzen.
    „Rebecca, Honey…“ Weinende Frauen waren für Jackson ein Horror, und als er Rebeccas Aufschluchzen hörte, verspürte er dort, wo sein Herz war, einen schmerzhaften Stich. Er hob sich ihr Gesicht entgegen und trocknete erst mit einem Daumen, dann mit den Lippen ihre Tränen. „Wir werden das alles wieder in Ordnung bringen, Sweetheart, aber wein jetzt nicht mehr, bitte.“ Ihre Lippen zitterten, dann schossen ihr neue Tränen in die Augen und liefen ihr über die Wangen.
    Jackson fluchte leise und küsste sie sanft erst auf die Unterlippe, dann auf einen Mundwinkel. Zum Glück hatte ihr Zittern etwas nachgelassen, und auch der Tränenstrom floss nicht mehr ganz so reichlich. Die weichen Kurven ihres Körpers schmiegten sich an ihn, während sie ihm vertrauensvoll ihr Gesicht zuwandte und die Liebkosungen seiner Lippen dankbar entgegennahm.
    Der leidenschaftliche Wunsch zu beschützen war neu für Jackson und mischte sich mit dem in ihm aufsteigendem Verlangen. Er schlang seine Arme fester um sie und zog sie noch enger an sich. Mit halb gesenkten Lidern beobachtete er, wie sie die Augen schloss, als er seinen Mund auf ihren legte. Gleich darauf spürte er, dass ihr Körper nachgiebig wurde, während sie seinen Kuss erwiderte.
    Für einen atemberaubend wollüstigen Moment erwog er, sie nach oben in sein Zimmer zu

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