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Ein Leben voller Liebe

Ein Leben voller Liebe

Titel: Ein Leben voller Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Flynn
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KAPITEL
    Beim Erwachen dachte Alex zuerst, dass sie sich sofort von Chase hätte zurückziehen sollen. Dann stellte sie fest, dass sie eine Stunde verschlafen hatte. Chase hatte sie dermaßen verwirrt, dass sie vergessen hatte, den Wecker zu stellen.
    Das einzig Gute an diesem Morgen war, dass Chase später Brent zur Therapie mitnahm. Sie brauchte den Jungen also nicht zu wecken. Doch abgesehen davon ging es an diesem Tag nur bergab.
    Jeder ihrer Termine am Vormittag begann verspätet und zog sich lange hin. Die erste Operation am Nachmittag verlief gut, aber die zweite nicht. Voruntersuchungen hatten ergeben, dass der Patient problemlos operiert werden konnte. Ein verborgenes Herzproblem führte jedoch dazu, dass Alex ihn mitten im Eingriff wiederbeleben, die Wunde schließen und den Mann auf die Intensivstation der kardiologischen Abteilung legen musste.
    Erst nach sieben Uhr abends konnte Alex sich durch einen Anruf davon überzeugen, dass Brent daheim war. Er versicherte ihr, dass er sich selbst etwas zu essen machte, wenn sie spät heimkam.
    Während eine Notoperation an einem Schlüsselbein vorbereitet wurde, ging Alex rasch in die Kindertagesstätte zu Tyler, um ihm zu sagen, dass er hier essen sollte. Danach eilte sie wieder nach oben, um zu operieren.
    Sie war für die Ablenkung dankbar. So brauchte sie nicht ständig daran zu denken, welche Gefühle Chase bei ihr ausgelöst hatte. Erinnerte sie sich nämlich daran, verspürte sie auch wieder die Sehnsüchte, die sie in sich vergraben hatte.
    Bei ihm fühlte sie sich begehrt, und das letzte Mal war schon so lange her, dass sie sich nach mehr sehnte. Es war, als würde man einer vertrocknenden Pflanze Wasser geben. Diese Vorstellung gefiel ihr so wenig, dass sie lieber über Chase nachdachte.
    Er machte viel durch, befand sich in einer Stadt, die er nicht kannte, und wurde zwischen seiner Vergangenheit und seiner Zukunft aufgerieben. Ob es ihm gefiel oder nicht, er konnte mit ihr darüber sprechen.
    Und er begehrte sie.
    Dieser Gedanke weckte erneut ihre Sehnsucht. Sie musste jedoch daran denken, dass Chase gewohnt war, sich zu nehmen, was er wollte, und danach weiterzuziehen. In einer Beziehung mit ihm konnte es keine Liebe geben.
    Vermutlich kannte er dieses Gefühl nicht einmal und konnte es daher auch nicht erwidern. Daran musste sie sich erinnern und auf Abstand zu ihm achten. Dann konnte nichts passieren.
    Im Pläneschmieden war sie immer gut gewesen. Leider klappten ihre Pläne meistens nicht. Das übersah sie jedoch vorsätzlich, als sie gegen elf Uhr abends das Haus betrat.
    Abgesehen von der Verandabeleuchtung und dem Licht am Herd war alles dunkel. Leise betrat sie mit dem schlafenden Tyler auf dem Arm ihr Zimmer und brachte ihn rasch zu Bett.
    Fünf Minuten später lag sie neben ihm. Im nächsten Moment war sie eingeschlafen.
    Zwei Stunden später wurde sie vom Rufgerät geweckt.
    Die grünen Ziffern des Weckers zeigten ein Uhr zweiundzwanzig an. Die roten Ziffern des Rufgeräts kannte Alex. Es war die Nummer der Notaufnahme im Krankenhaus.
    »Chase?« Alex ließ die Turnschuhe auf den dicken Teppich im Korridor fallen und klopfte an die Tür. »Chase, ich brauche Hilfe!«
    Sie schloss den Reißverschluss des Sweatshirts, das sie zur Trainingshose angezogen hatte. Drinnen im Zimmer klickte etwas.
    »Chase?« rief sie noch einmal und zog einen Schuh an.
    Sie griff nach dem zweiten und überlegte schon, ob sie die Tür öffnen sollte, als sich der Knauf drehte.
    Die Tür schwang nach innen auf. Im schwachen Schein der Nachttischlampe stand Chase auf Krücken vor ihr. Er trug nur eine dunkelrote Boxershorts.
    Sie ließ den Blick über seinen Waschbrettbauch und die sagenhaften Brustmuskeln wandern und ignorierte das Sehnen, das tief in ihr einsetzte.
    »Ich wollte nicht stören.«
    »Mach dir keine Gedanken«, erwiderte er verschlafen.

    »Was ist denn los?«
    »Gerade wurde ein schwerer Unfall gemeldet. Ein Bus mit Jugendlichen ist auf der Autobahn verunglückt.«
    »So spät in der Nacht?«
    »Die Sanitäter meldeten an die Notaufnahme, dass der Bus aus Kanada kommt und nach Disneyland unterwegs war«, erklärte sie knapp. »Der Fahrer dürfte eingeschlafen sein.«
    Sie ging in die Hocke, um die Schnürriemen zu binden, blickte hoch und schaute genau auf seine Boxershorts.
    Dunkles Haar zog sich auf dem flachen Bauch nach unten und verschwand unter dem tief an den schmalen Hüften sitzenden Hosenbund.
    In einem Krankenhaus-Nachthemd war der Umgang

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