Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Leben voller Liebe

Ein Leben voller Liebe

Titel: Ein Leben voller Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Flynn
Vom Netzwerk:
vor.
    Brent blickte ruckartig hoch, und Alex war sichtlich verwirrt.
    »Machen Sie es sich bequem«, sagte Chase zu ihr und warf ihr einen bittenden Blick zu. »Wir zwei erledigen das schon«, sagte er zu Brent.
    »Sir?«
    »Ich bin Chase. Du heißt Brent, richtig?«
    »Ja, Sir.«
    »Ich habe gesehen, wie du heute Vormittag bei der Therapie deinen Arm mit einer Hantel trainierst hast. Wie viel hast du gehoben?«
    »Fünf…« Brents Stimme kippte. »Fünf Pfund.« Er räusperte sich. »Das ist nicht viel.«
    Fünf Pfund waren für einen Jungen, der seinen Arm kaum einsetzten konnte, eine große Leistung. Das wollte Alex Brent auch sagen, doch Chase ging über den Versuch des Jungen, sich selbst herabzusetzen, einfach hinweg.
    »Was strebst du denn an?« fragte er, während Alex langsam zur Tür ging.
    »Fünfzig.«
    »Verlangt das Dr. Larson von dir?«
    Brent warf Alex einen unbehaglichen Blick zu. »Sie will, dass ich fünfundzwanzig schaffe.«
    »Sehr gut«, sagte Chase lächelnd. »Steck dein Ziel immer höher, als man von dir erwartet. Erreichst du es, verblüffst du damit alle Leute, die es dir nicht zugetraut haben. Ich bin bei den Gewichten auch noch weit von meinem Ziel entfernt«, fuhr er fort, öffnete eine Tüte und holte eine Fritte heraus. »Ich hatte keine Ahnung, wie schwer es einem fallen kann, einige lausige Pfunde zu heben. Du?«
    Alex hörte Brents Antwort nicht mehr. Chase hatte dem Jungen geholfen, seine Schüchternheit zu überwinden, indem er ihn lobte und ihm zeigte, dass es zwischen ihnen Ähnlichkeiten gab.
    Ein Mann musste schon beträchtliches Mitgefühl aufbringen, um zu begreifen, was Brent brauchte. Oder er hatte das gleiche Verständnis einst für sich selbst gebraucht.
    Alex betrat soeben das Zimmer, das sie sich mit Tyler teilte, als Chase ihrem Sohn zurief, er sollte Gläser auf den Küchentisch stellen. Bei dem Gedanken, dass der Kleine etwas Zerbrechliches über den Marmorboden der Küche trug, schloss sie hastig wieder den Reißverschluss des Kleides. Sekunden später war sie in der Küche. Im selben Moment klingelte das Telefon.
    Chase griff nach dem Hörer.
    »Ich kümmere mich um die Gläser«, sagte sie, während er sich meldete.
    Er warf einen Blick auf den zehn Zentimeter langen Streifen Haut, über den sie den Reißverschluss nicht mehr zu ziehen geschafft hatte. »Es ist für Sie.«
    Es war ein Kollege, mit dem sie schon den ganzen Tag wegen eines Patienten sprechen wollte. Sie hielt das Telefon mit der Schulter und stellte die Gläser auf den Tisch.
    Sie hörte, wie ihr Sohn Chase erzählte, seine Mom hätte gesagt, Vipers würden schnell fahren. Sie strich Tyler über das Haar und hielt den Atem an, als Chase hinter sie trat und den Reißverschluss hochzog.
    Dr. Trevor MacAllister redete von Knochenersatz, doch sobald Chases Finger über ihren Nacken strichen, hätte der Chirurg ihr auch etwas von seinem Hund erzählen können. Sie bekam nichts mit. Doch schon im nächsten Augenblick verlangte Chase von Brent, dass er die Tüten holte, und Tyler schickte er um Servietten.
    Alex warf noch einen Blick auf Chases Rücken und zog sich in ihr Zimmer zurück. Als das Gespräch endlich fertig war, hatten die drei bereits gegessen – und Chase war in seine Hälfte des Hauses gegangen.
    Chase trat auf die Terrasse. Er konnte nicht schlafen.
    Er hatte gedacht, es würde helfen, mit Alex zusammen zu sein, doch das hatte nicht geklappt. Immer deutlicher merkte er, dass er keine Ahnung hatte, wie es war, Teil einer Familie zu sein. Dabei wollte er das. Seine Brüder halfen ihm, doch er wusste viel zu wenig über sie und ihre Vergangenheit.
    In der Nähe des Pools ließ er sich auf eine der Liegen sinken.
    Er dachte noch über seine Probleme nach, als er hörte, wie sich eine Tür öffnete. Im schwachen Schein der Sicherheitsbeleuchtung sah er Alex’ schlanke Gestalt.
    Sie hatte die Terrassenbeleuchtung nicht eingeschaltet.
    Genau wie er mochte sie wohl die Dunkelheit. Sie blieb einen Moment stehen, verschränkte die Arme über dem Trainingsanzug und trat langsam an den Rand des Pools.
    »Er ist nicht beheizt.«
    Alex wirbelte herum und fasste sich ans Herz. »Chase!
    Was machen Sie hier?«
    »Etwas, zu dem mir mein Physiotherapeut geraten hat.«
    Langsam zog sie die Hand vom Herzen zurück. »Und das wäre?«
    »Entspannen. Würde ich annehmen, dass Sie wissen, wie man das macht, würde ich Sie um Rat fragen.«
    »Ich weiß, wie man das macht«, erwiderte sie lächelnd und kam

Weitere Kostenlose Bücher