Ein leises boeses Fluestern

Titel: Ein leises boeses Fluestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodus Carroll

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hin 1 untergehen, und Arnie sagte, ich wette, er will ein Ruderboot mieten, und ich sagte, ja, das glaube ich auch. Deshalb sind wir dir nachgekommen. Arnie ist in einer Minute da. Er bringt das Essen mit.«
    »Ist Louise -«
    Sally lachte. »Das ist das Komischste, was ich je gesehen habe. Ich habe Louise gern, und ich möchte mich nicht über sie lustig machen, aber du hättest sie sehen müssen, wie sie da mit ihrer Schwester am Bingotisch sitzt. Sie wollen ihre Plätze nicht aufgeben, und dabei sind sie beide beinahe verhungert.« Sallys Lachen brach sich in einem Kiekser. »Da sagte Arnie, wenn sie nicht einmal zum Essen aufstehen wollten, würde er ihnen etwas bringen, damit sie kein Magenknurren bekämen.«
    Sie setzte sich Max gegenüber auf einen Baumstumpf.
    »Und dann kaufte Arnie für jede der beiden Damen ein Würstchen mit einem Berg Senf und rohen Zwiebeln, denn auf die Art ißt Arnie Würstchen selbst am liebsten.« Wieder lachte sie. »Und da saßen sie beide mit ihren großen Strohhüten und pickten sich die Zwiebelstückchen mit den Fingern von den Papptellern, und jede spielte dabei vier Bingokarten auf einmal, weil sie Angst hatten, sie könnten eine günstige Gelegenheit versäumen. Es war zum Schreien.«
    Max stellte sich voller Vergnügen vor, wie Louise, immer noch ihren Panama auf dem Kopf, die Zwiebeln von ihrem Würstchen entfernte. »Also ihre Schwester war bei ihr?«
    »Sie sehen beide ganz gleich aus, nur daß die Schwester einen Strauß Mohnblumen auf der Hutkrempe trägt.«
    Von der Anlegestelle aus rief Arnold »Hallo!« und winkte ihnen zu.
    Sally fragte: »Ist es dir recht, wenn wir zusammen ein Boot nehmen? Das wird sicher großen Spaß machen.«
    »Ja, tun wir das. Draußen auf dem Wasser wird es schön sein.«
    »Wir könnten flußabwärts rudern und unser Picknick irgendwo am Ufer veranstalten und dann zurückrudern.«
    Sie gingen den Uferpfad entlang auf Arnold zu, der an der Anlegestelle auf sie wartete. Louises Picknickkorb stand zu seinen Füßen. Arnold nahm den Hut ab und wischte sich den Schweiß vom Kopf und vom Hutband.
    »Ist das eine Affenhitze«, bemerkte Arnold. »Der Mann hier sagt, eins der Boote hat einen Motor. Einen Dollar mehr, und das ist viel schöner als Rudern bei der Hitze.«
    »Ich bin einverstanden«, stimmte Max zu.
    Sie bezahlten den Mann und stiegen ins Boot. Max bediente den Motor. Die Maschine sprang an, hustete, erstarb, und Max versuchte einen zweiten Start.
    Im Hochblicken sah er, daß Clarissa auf sie zu rannte. Ihr langes Haar flog hinter ihr her, und ihr Baumwollkleid flatterte. Sie rief schon von weitem, und dann lief sie über den schattengesprenkelten Boden unter den Weiden und erreichte die Anlegestelle.
    Arnold starrte sie an. »Was ist denn mit der los? Rennt bei dieser Hitze!«
    Clarissa stand weinend auf dem Steg. Das blonde Haar hing ihr feucht und schlaff ums Gesicht. Sie fuhr sich mit schmutzigen Händen über die Augen.
    »Steig ein«, sagte Max ruhig.
    Clarissa stieg ins Boot und setzte sich auf die schmale Bank zwischen Sally und Arnold.
    Max startete den Motor, und das Boot bewegte sich langsam auf den größeren Strom zu. Sie fuhren stromabwärts, in der Nähe des Ufers. Auf dem Wasser war es kühler. Sie kamen an einem Haus mit weißen Fachwerkbalken vorbei. Eine Frau arbeitete in einem Blumengarten. Sie hatte eine Schere in der Hand. Ein Weidenkorb hing ihr am Arm. Sie blickte auf, als das Boot vorbeifuhr. Man konnte ihr Gesicht unter dem Hutrand erkennen. Impulsiv winkte Max. Die Frau winkte zurück und beugt sich dann wieder über ihre Blumen.
    »Eine freundliche Frau«, bemerkte Arnold. »Mir gefällt es, wenn Leute freundlich sind.« Er zog sein verwaschenes blaues Hemd aus, faltete es zusammen und schob es sich als Kissen unter den Kopf. »Hier ist’s schön.« Er schloß die Augen. »Auf dem Wasser läßt sich die Hitze ertragen.«
    Der Motor erzeugte im Wasser ein V von schaumgekrönten kleinen Wellen.
    »Wie weit flußabwärts sollen wir fahren?« fragte Sally. Sie beschattete ihre Augen. »He, seht mal da! Man kann schon euer Haus sehen. Es glitzert in der Sonne.«
    Clarissa stand auf, und Sally griff nach ihr. »Willst du hinausfallen?« Sally zog das Kind auf die Bank zurück, aber Clarissa riß sich los und setzte sich neben Max.
    »Sie hassen dich, weil du das getan hast«, flüsterte sie, ihr Gesicht an seinem Ärmel. »Sie hassen dich, weil du fortgegangen bist und mich allein gelassen hast. Sie haben mich