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Ein letzter Brief von dir (German Edition)

Ein letzter Brief von dir (German Edition)

Titel: Ein letzter Brief von dir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Ashton
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Brise auf. Sie berührte ihren Hals an der Stelle, wo sie ihren Puls fühlen konnte. Mareks Blick ließ sie nicht los.
    Eine Frau auf silbernen Plateaupumps stolperte ins Gras und platzte in ihr stilles Beisammensein. Sie stieß gegen Orlas Hand und verschüttete ihren Wein.
    «Entschuldigung, oh, sieh dich an, ich bin so ein …» Antheas besorgtes Geplapper brach ab, als sie Orla erkannte. «Ach, du meine Güte», sagte sie, «die kleine Irin.»
    Die Schauspielerin trug einen türkisfarbenen Schal, den sie sich um den Kopf gebunden hatte, und Orla dachte zwei Gedanken gleichzeitig:
Ein Stirnband? Herrjemine!
Und:
Sie sieht hinreißend aus.
Dann sagte sie: «Hi, Ant.» Sie sprach den Spitznamen vorsichtig aus und fühlte sich sofort wie eine Idiotin.
    «Gut siehst du aus!», sagte Anthea. «Und wer ist dieses entzückende Geschöpf?» Sie streckte Marek ihre Hand hin, der sie kurz schüttelte und dann entschlossen fallen ließ.
    «Du fackelst ja nicht lange, du schwarzes Pferdchen», sagte Anthea, mit einer Spur Bewunderung in der Stimme, an Orla gewandt.
    Orla zuckte zusammen. «Was?»
    «Nichts, nichts, erschrick doch nicht gleich wie ein verwundetes Reh.» Anthea berührte Orlas Kinn mit ihrem Fächer. (
Ein Fächer!,
dachte Orla.
Ein verdammtes Stirnband und ein verdammter Fächer. Und sie sieht immer noch viel besser aus als ich.
) «Ich hab einfach nicht erwartet,
dich
hier zu sehen. Du bist doch viel zu gesund und irisch für Reeces alljährliche Orgie. Ich dachte, er lädt nur seine Klienten ein.»
    «Na ja, ich nehme an, wegen Sim …» Orla brach ab. Sie spürte, dass ihre Wangen brannten. Sie war Irin und gesund, aber sie war kein Bauerntrampel. Trotzdem konnte sie sich nicht wehren. Antheas Berühmtheit hatte solch eine Gewalt über sie, dass sie sich klein und hilflos in ihrer Gegenwart fühlte.
    Marek jedoch nicht. «Arbeiten Sie in Reeces Büro?», fragte er sehr, sehr höflich.
    Anthea bedachte Marek mit einem Blick, den Orla aus einer Filmbiographie über Elizabeth I. aus den Achtzigern kannte.
    «Nein?», setzte Marek nach. «Dann sind Sie vielleicht seine Mut…»
    «Bitte sag mir, dass du die berühmte Valentinskarte mitgebracht hast!», unterbrach ihn Anthea, an Orla gewandt.
    «Berühmt?» Jemand hatte die Musik aufgedreht. Sie drang aus den Lautsprechern an den Bäumen, und die Laternen flackerten. «Hat Reece dir davon erzählt?»
    «Ja, und ich bin vollkommen dagegen.» Anthea beugte sich zu ihr, plötzlich ganz ernst und traurig. Ihr Atem roch nach Gin. «Versuchst du wirklich, den armen Mistkerl am Leben zu erhalten? Lass ihn ruhen!» Sie schwankte ein wenig. «Wir haben ihn alle geliebt», fügte sie hinzu und blinzelte, «er war sehr liebenswert. Der süße, süße Sim. So leicht zu lieben.»
    So, wie Anthea es sagte, klang es fast wie eine Beleidigung. Sie schaute zu Marek auf, der so gerade und angespannt wie ein Soldat dastand. «Wusstest du, dass deine kleine Freundin mit einem Briefumschlag spricht?»
    «Orla ist nicht meine kleine Freundin.» Jedes bisschen Freundlichkeit war jetzt aus Mareks Gesicht verschwunden. «Und wenn sie möchte, kann sie auch mit einer Klobrille sprechen.»
    Anthea ignorierte ihn und wandte sich wieder an Orla. «Gib ihn mir, Schätzchen, und ich reiß ihn für dich in Stücke.»
    «Nein. Wirklich nicht.» Orla trat einen Schritt zurück, aus Angst, Anthea könnte ihr den Umschlag einfach entreißen.
    «Ist er da drin?» Anthea musterte das perlenbestickte Täschchen.
    «Sieh mal, es ist … können wir das Thema nicht einfach lassen?» Vor ihrem inneren Auge sah Orla, wie sie Anthea schlug – wie in einem Comic, bang! – und die Schauspielerin in den Koikarpfenteich fiel. Aber ihre gute Erziehung und eine merkwürdige Furcht vor dem, was als Nächstes aus Antheas Mund kommen würde, ließen sie höflich bleiben.
    «Du hast absolut recht, es geht mich gar nichts an.» Anthea schüttelte den Kopf, dass die Fransen ihres Schals tanzten. «Aber du bist dumm, kleine Irin, wenn du das Ding liest. Und Reece? Na ja, der Mann ist ein verdammter Geier, und genau das werde ich ihm auch sagen. Also. Wo war ich stehengeblieben?»
    Sie schaute sich um, grinste fröhlich und winkte plötzlich wild. «Dahinten ist der Controller von BBC 2 . Ich muss ihn unbedingt vor diesem öden Weibsstück beschützen.»
    «Was für eine Hexe», sagte Marek voller Mitgefühl, als sie außer Hörweite war.
    «Sie ist beschwipst.» Orla hätte selbst nicht sagen können, warum

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