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Ein letzter Brief von dir (German Edition)

Ein letzter Brief von dir (German Edition)

Titel: Ein letzter Brief von dir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Ashton
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sie sie verteidigte.
    Marek schwieg.
    «Mehr Essen?», schlug Orla vor.
    «Sie hat uns unterbrochen. Wir sprachen über …»
    «Ich muss mal für kleine Mädchen!», unterbrach Orla fröhlich.
    Seufzend nahm Marek das Glas, das Orla ihm aufdrängte. «In Ordnung. Du willst nicht über uns sprechen. Verstanden. Geh nur. Ich warte hier.»
     
    Sie schloss den Klodeckel und ließ sich schwer darauffallen. Sie nahm die Valentinskarte aus ihrem Täschchen.
    Sie hörte Stimmen, die draußen plauderten. Dann das schrille Gelächter von Frauen, die schon zig Weinschorlen intus hatten. Ein vorsichtiges Klopfen. Ein Kichern.
    «Moment!»
    «Hör zu.» Sie hielt sich die Valentinskarte vor das Gesicht. «Heute ist noch nicht Schluss. Wir können gar nicht Schluss machen, das weißt du, Sim, oder?»
    Plötzlich tauchte ein Bild von Sim vor ihrem inneren Auge auf. Sim, wie er verwest dalag und Erde in seine leeren Augenhöhlen drang. Orla schluchzte auf, kniff die Augen zu und hielt sich den Bauch, als müsste sie sich übergeben.
    «Alles in Ordnung da drinnen?» Ein Küstenakzent, der eher interessiert als besorgt klang.
    «Alles okay. Dauert nicht mehr lange.» Orla hielt sich die Valentinskarte an die Wange, fast schwindelig vor Verlangen, und wünschte sich so sehr, sie wäre warm und wirklich wie Sim. Sie warf einen Blick in den Spiegel und sah eine Frau, die auf einer Toilette mit einem Briefumschlag schmuste.
    So weit kommt man
, dachte sie,
wenn man trauert
.
    Orla nahm die Karte von ihrer Wange und schaute sie an.
    «Hör mal, wir müssen über Marek sprechen. Ich weiß, du denkst, dass ich ihn toll finde. Tja, das stimmt schon.» Orla räusperte sich. «Aber darum geht es gar nicht. Marek ist ein guter Mensch. Er ist stark. Er lässt es zu, dass die Dinge Bedeutung haben. Ich glaube, dass er das in Ehren hält, was wir beide hatten. Oh Gott, Sim, ich werde jetzt gerade schrecklich kitschig. Verstehst du, was ich sagen will?»
    In letzter Zeit war es immer schwieriger geworden, die Karte dazu zu bringen, zu antworten. Sie schwieg. Missmutig, vielleicht sogar missbilligend.
Aber es ist doch nur ein Stück Papier
, dachte Orla in einem Anfall von Klarheit. Sie steckte ihren Finger unter die dreieckige Klappe und zog ihn durch. Die Kante war jetzt aufgerissen, wie eine Wunde.
    «Entschuldigung? Hallo?» Das war eine andere Stimme, eine männliche. Die Mädchen von der Küste hatten offenbar Hilfe geholt. «Ist alles in Ordnung da drinnen?»
    Bevor sich die körperlose Stimme noch einmal melden konnte, stopfte Orla die Karte zurück in ihr Täschchen, öffnete die Tür und drängte sich durch die Menschenmenge, die sich vor der Toilette versammelt hatte. Am anderen Ende des Saales sah sie Marek, der gerade aus dem Garten hereinkam. Orla machte einen Schritt auf ihn zu, hielt dann inne und beobachtete ihn.
    Er passte perfekt hierher. Sein Smoking war so schwarz wie sein Haar und ebenso gepflegt. Der Schnitt des Anzugs betonte die männlichen Proportionen seiner Schultern und die Länge seiner Beine. Trotz allem wirkte seine Figur nicht bullig: Marek besaß eine natürliche Eleganz, die gut zu seiner Haut- und Haarfarbe passte.
Er ist ein Panther
, dachte Orla und war selbst überrascht von diesem Vergleich,
und er bewegt sich hier ebenso leichtfüßig wie in Maudes Buchladen oder in einem Café, in dem es nach Kohl riecht.
    Das Mädchen, das mit ihm sprach, kam ihr bekannt vor – immerhin war sie ein treuer Seifenoper-Fan. Ihre Haare waren von einem grellen Tuschkastenrot, und auch die Brüste waren ganz sicher nicht so, wie Gott sie geschaffen hatte. Sie lachte ein wenig zu laut, und Marek grinste zurück.
    Orla war plötzlich eifersüchtig. Das gefiel ihr nicht, und sie schob das Gefühl von sich. Es war absurd, eifersüchtig zu sein, zumal sie selbst darauf bestanden hatte, dass dies hier kein Date war.
Trotzdem
, dachte sie und straffte die Schultern,
sorge ich jetzt dafür, dass dieser Botox-Haufen von seiner Seite verschwindet.
    «Da bist du ja.» Reece legte ihr eine Hand auf den Arm, bevor sie ihren Plan in die Tat umsetzen konnte. «Die Stunde ist um. Hast du mich sitzenlassen?»
    «Nein, gar nicht.» Orla hob das Kinn. «Ich bin bereit.»
    «Wow. Ich glaube nicht, dass ich dich das jemals habe sagen hören.»
    «Da bist du nicht der Einzige.» Orla holte tief Luft. «Lass es uns hinter uns bringen, Reece, bevor ich meine Meinung ändere.» Sie ließ es zu, dass Reece ihre Hand nahm, rührte sich jedoch nicht

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