Ein Liebestraum auf den Bahamas
fragte sie sich stumm.
Er parkte den Wagen vor ihrem Haus. Von ihrem Platz aus konnte sie ihn sehr gut sehen. Umgekehrt würde Brandon sie erst bemerken, wenn er ausgestiegen war. Cassie betrachtete sein Gesicht durch die Windschutzscheibe und stellte fast erschrocken fest, dass er bei Tageslicht sogar noch attraktiver war. Er löste den Gurt, öffnete die Tür und kam auf das Haus zu. Auch an diesem Tag war Brandon genauso tadellos angezogen wie gestern Abend.
Die Khakihose und dazu das schokoladenbraune Polohemd standen ihm ausgezeichnet. Der Mann strahlte eine Sinnlichkeit aus, die Cassie den Atem nahm. Plötzlich hob er den Kopf, sah zum Fenster und begegnete ihrem Blick. Sekundenlang sahen sie sich nur an, dann lächelte Brandon und winkte ihr zu.
Sie spürte, wie sich eine nie gekannte Hitze in ihr ausbreitete. Zögernd erwiderte Cassie seinen Gruß. Währenddessen überlegte sie verwirrt, warum dieser Mann eine so überwältigende Wirkung auf sie hatte. Woran lag es, dass sie ihn zu sich nach Hause einlud, in ihre Zuflucht, an den einzigen Ort auf der Welt, an dem sie noch die Gegenwart ihrer Eltern zu spüren glaubte? Warum war sie bereit, all das mit einem Fremden zu teilen?
Ihr blieb keine Zeit mehr, darüber nachzudenken. Brandon ging bereits auf die Tür zu. Cassie atmete tief ein, als könnte sie so ihre Nervosität bezwingen. Das Herz schlug ihr immer noch bis zum Hals.
„Willkommen in meinem Haus.“ Er konnte den Blick nicht von ihr wenden. Brandon ermahnte sich im Stillen. Er versuchte, sich damit zu beruhigen, dass seine heftige Reaktion auf Cassie nur sexueller Natur sein konnte. Er begehrte sie mit einer Heftigkeit, die ihn irritierte. Ob er nun wollte oder nicht, er konnte der Anziehungskraft, die Cassie auf ihn ausübte, nichts entgegensetzen.
Sie trug wieder das Parfum, das ihn schon am vergangenen Abend so verzaubert hatte. Die ganze Nacht hatte er diesen Duft nicht vergessen können. Er nahm Cassies Hand, trat einen Schritt näher und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf ihr Kinngrübchen. „Vielen Dank für die Einladung.“
Nachdem er sie losgelassen hatte, zog sie sich lächelnd zurück, um ihn hereinkommen zu lassen. Ihr Haus war beeindruckend. Brandon war fasziniert. Nicht nur der Stil und die Farben, auch die Formen und das Design verbanden die traditionelle Pracht mit moderner Kühle und Einflüssen aus der Kolonialzeit. In jedem anderen Gebäude hätte diese Kombination übertrieben und unruhig gewirkt. Aber in diesem Haus vermittelte es eher den Eindruck von Wärme und Wohlstand. Die vielen verschiedenen Stilrichtungen bewiesen außerdem, dass Cassie einen erlesenen Geschmack hatte und sich sehr gut mit Inneneinrichtungen auskannte.
„Du hast ein sehr schönes Zuhause“, sagte er und ging sofort zum Du über. Nach dem Kuss kam es ihm albern vor, Cassie weiterhin zu siezen.
Er sah ihr an, dass sie sich über sein Lob freute. „Danke. Ich zeige dir den Rest. Obwohl es jetzt mein Haus ist, habe ich seit Moms Tod nichts verändert, weil wir den gleichen Geschmack hatten.“
Sie ging ihm voraus. „Kümmerst du dich allein um alles?“, fragte er interessiert, auch wenn er es sich nicht vorstellen konnte.
Wie erwartet schüttelte sie den Kopf. „Nein, ich beschäftige das Personal, das auch für meine Eltern gearbeitet hat. Meine Angestellten waren schon lange bei uns und gehören fast zur Familie.“ Sie lächelte. „Allerdings können sie auch ein wenig zu fürsorglich sein, wenn es um mich geht. Schließlich kennen sie mich seit meinem zwölften Lebensjahr.“
In einem großen Raum blieben sie stehen. Brandon sah sich anerkennend um. Eine Wand des Wohnzimmers bestand vollständig aus deckenhohen Balkontüren. Die Aussicht auf das Meer war atemberaubend. Auch die persischen Teppiche gefielen Brandon sehr gut.
Vom Wohnzimmer schlenderten sie in ein Esszimmer und danach in die Küche, von der aus man ebenfalls das Meer bewundern konnte. Kaum dass sie den Raum betreten hatten, fiel Brandon auf, dass Cassie bereits mit den Vorbereitungen fürs Dinner begonnen hatte. Köstliche Düfte erfüllten die Küche und ließen ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen. Prompt knurrte sein Magen, zu Brandons Erleichterung war es kaum hörbar.
Sowohl vom Wohn- als auch vom Esszimmer gelangte man in einen schönen Hof. Dort war ein großzügiger Swimmingpool gebaut worden. Blumenbeete, die in leuchtenden Farben erblühten, umsäumten den Hof. Zusätzlich thronte in der Mitte der
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