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Ein Liebhaber wie Tony

Ein Liebhaber wie Tony

Titel: Ein Liebhaber wie Tony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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aus dem Laden und hinein ins Menschengewühl zu führen. Die Straße war überfüllt mit Müttern und Kindern, die nach Schulkleidung suchten.
    Sharon schob das Kinn vor, lief etwas schneller und ignorierte Tony, so gut es ging. »Wo möchtest du essen?«, fragte er schließlich. »Ist mir egal.«
    Â»Ich mag entschlossene Frauen.« Er nahm sie noch etwas fester beim Arm und schob sie in ein Restaurant, das mit viel Messing und Hängepflanzen ausgestattet war.
    Sie bekamen einen Tisch am Fenster. Sharons Selbstbeherrschung geriet langsam ins Wanken. »Wie konntest du so etwas sagen?« Sie bemühte sich, leise zu reden, und vermied es, Tony in die Augen zu schauen.
    Â»Was?«, fragte er völlig erstaunt, sodass Sharon ihm am liebsten die Speisekarte um die Ohren geschlagen hätte.
    Â»Das, was du letzte Nacht gesagt hast«, zischte sie wütend. »Dass Brian deine Tochter ist.«
    Â»Ist sie das etwa nicht?« Tony besaß die Unverschämtheit, in der Karte zu lesen, während er auf Sharons Antwort wartete.
    Sie unterdrückte das Verlangen, ihn gegen das Schienbein zu treten, schob stattdessen den Stuhl zurück, wollte aufstehen und das Lokal verlassen.
    Â»Du weißt genau, dass ich das damit nicht gemeint habe«, warf sie ihm vor.
    Tony machte ein Gesicht, als hätte er Kopfschmerzen.
    Männer, dachte Sharon, benehmen sich wie Babys, wenn es darum geht, Probleme zu lösen.
    Â»Offensichtlich können wir nicht vernünftig miteinander reden«, bemerkte er einen Augenblick später.
    Â»Weil einer von uns beiden dumm ist. Ich bin es nicht.«
    Tony seufzte. »Vielleicht war ich ein bisschen unsensibel…«
    Â»Ein bisschen? Tony, du hast die Fähigkeit, unsensibel zu sein, fast zu einer Kunst entwickelt. Du weißt ja noch nicht einmal, wieso ich wütend bin.«
    Â»Nachdem du mich ein paar Stunden lang gequält hast, wirst du es mir bestimmt sagen«, erwiderte Tony verbissen.
    Eine junge Serviererin trat an den Tisch. »Unser Extraessen heute ist gebackenes Hühnchen.«
    Â»Wir nehmen es«, sagte Tony, den wütenden Blick Sharons ignorierend.
    Â»Gut«, erwiderte die Serviererin und ging davon.
    Tony wartete nicht, bis Sharon wieder anfing zu sprechen.
    Â»Etwas schwöre ich dir« – seine Stimme war verdächtig leise – »wenn du jetzt sagst, du magst kein gebackenes Hühnchen, strangulier ich dich.«
    Â»Ich wusste noch gar nicht, dass dir Geflügel so viel bedeutet.«
    Â»Sharon«, warnte Tony sie.
    Sie lehnte sich zurück. »Brian ist nicht nur deine Tochter, egal, in welchem Chevy sie gezeugt wurde. Ich habe dieses Kind großgezogen und liebe es genauso wie Marc.«
    Er war völlig verblüfft. »Egal, in welchem …« Er verstummte. Plötzlich kam ein Ausdruck des Verstehens in sein Gesicht. »Letzte Nacht. Du bist böse darüber, dass ich gestern Nacht am Telefon gesagt habe, dass Brian meine Tochter ist.«
    Sharon schwieg. Sie brauchte auch nichts zu sagen, denn ihr Blick verriet alles.
    Â»Das war’s also. Ich entschuldige mich dafür.«
    Sie war den Tränen nahe, versuchte aber, sie zu unterdrücken. Schließlich besaß sie in dieser Fußgängerzone ein Geschäft; die Leute kannten sie. Sie konnte es sich nicht leisten, ein öffentliches Spektakel zu verursachen. »Und du meinst, damit ist alles wieder in Ordnung? Du sagst einfach, es tut dir leid, und schon ist es, als wäre nichts passiert.«
    Die Bedienung brachte das Hühnchen. Als sie weg war, erwiderte Tony: »Was soll ich denn sonst sagen, Sharon!«
    Sie schluckte und blickte angewidert auf das Essen. Keinen einzigen Bissen würde sie davon hinunterbekommen.
    Â»Brian ist auch meine Tochter, und ich liebe sie«, betonte sie nochmals eindringlich, stand auf und ging hocherhobenen Hauptes aus dem Restaurant.
    Sharon kehrte ins »Traumland« zurück und musste sich sofort auf die Arbeit stürzen. Sie war heilfroh, als endlich Feierabend war. Im Gegensatz zu allen anderen Läden in der Zone schloss das »Traumland« bereits um halb sechs.
    Â»Du solltest wirklich überlegen, ob du nicht noch jemanden einstellst, der bis abends um neun arbeitet«, regte Helen an, nachdem die beiden die Abrechnung gemacht hatten.
    Sharon zuckte nur die Schultern. Sie fühlte sich seit dem Treffen mit Tony innerlich ausgedorrt.
    Dieses Gefühl

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