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Ein Liebhaber wie Tony

Ein Liebhaber wie Tony

Titel: Ein Liebhaber wie Tony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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besser und stärker. Sie hatte verhältnismäßig gut geschlafen.
    Bea bereitete in der Küche das Frühstück zu. Beim Speckbraten erzählte sie Sharon von dem neuen Auto, das sie heute beim Bingospielen gewinnen wollte. Das Läuten des Telefons unterbrach sie.
    Sharon goss den Kaffee ein und hatte ein Auge auf den Speck, während sich Bea mit einem freundlichen »Hallo!« meldete.
    Â»Ja, sie ist hier«, sagte sie nach einer kurzen Pause. »Einen Moment bitte.«
    Sharon wandte sich ihrer Mutter zu und sah sie fragend an.
    Â»Es ist Vincent Morelli«, flüsterte Bea, nachdem sie den Hörer vor die Brust gepresst hatte.
    Eine Vorahnung veranlasste Sharon, sich erst zu setzen, bevor sie mit ihrem Schwiegervater sprach.
    Â»Vincent?« Ihre Stimme klang brüchig.
    Â»Ich habe schlechte Nachrichten für dich, Sweetheart«, begann er, und Sharon griff automatisch nach Beas Hand. »Heute Morgen hatte Tony einen Unfall und wurde verletzt. Die Arzte wissen noch nicht, wie schlimm es ist.«
    Die Küche verschwamm vor Sharons Augen, und sie brauchte einige Zeit, um sich zu beruhigen.
    Â»Wie ist es passiert?«, fragte sie schließlich.
    Vincent seufzte. »Tony kletterte auf ein Baugerüst und stürzte hinunter. Er trug keinen Sicherheitsgurt.« In seinen Worten lagen Besorgnis und Angst.
    Sharon schluckte und stellte sich den Unfall bildlich vor. »Sind Marc und Brian okay?«
    Â»Sie sind in der Schule, wir haben ihnen nichts gesagt. Der Rest der Familie ist hier im Krankenhaus.«
    Â»Ich bin so schnell wie möglich da. Vielen Dank, dass du mich angerufen hast, Vincent.«
    Â»Dank dem Himmel, dass dein Hauswart wusste, wo du warst. Fahr vorsichtig, meine Kleine, ein Unfall genügt.«
    Sharon versprach es und legte auf. Dann fing sie wie eine Wilde an, ihre Tasche zu suchen. Sie war verwirrt und völlig aufgeregt. Tränen rannen ihr über die Wangen.
    Bea hielt sie an beiden Händen fest und zwang sie, stillzustehen. »Was ist los? Ist eines der Kinder verletzt? Nun sag endlich, was geschehen ist. Hatte Maria einen Unfall?«
    Sharon schüttelte den Kopf. »Nein, Tony. Er ist gestürzt, die Ärzte wissen nicht…« Sie machte eine Hand frei und fasste sich an die Stirn. »Es wird Stunden dauern, bis ich dort bin. Meine Handtasche, wo ist meine Handtasche?«
    Bea nahm die Tasche, die auf dem Geschirrspüler lag, und holte, ohne zu zögern, Sharons Autoschlüssel heraus. »Ich werde fahren. Du bist viel zu aufgeregt.«
    Wenig später saß Bea hinter dem Lenkrad des gelben Sportwagens und raste in Richtung Port Webster. Sharon hockte wie betäubt auf dem Beifahrersitz.
    Sharon wäre an der Eingangstür des Krankenhauses fast mit Michael zusammengeprallt, hätte er es nicht noch rechtzeitig verhindert.
    Â»Tony …?«, stammelte Sharon. Mehr brachte sie nicht heraus. Sie wusste, dass sie verheulte Augen hatte und leichenblass aussah.
    Michael blickte sie liebevoll an.
    Â»Er kommt wieder auf die Beine«, beruhigte er sie schnell.
    Vor Erleichterung wurden ihre Knie weich. »Gott sei Dank.« Vor Freude schlang sie die Arme um Michaels Nacken.
    Michael hielt sie fest, bis sie sich von ihm löste und fragte: »Wo ist Tony? Ich will ihn sehen.«
    Er blickte skeptisch. »Ich glaube, das ist keine gute Idee, Prinzessin. Jedenfalls im Moment nicht.«
    Â»Wo ist er?«, wiederholte Sharon heftig. Ihre ganze Körperhaltung strahlte Entschlossenheit aus.
    Michael seufzte. »Zimmer zweihundertneunundzwanzig. Aber, Sharon…«
    Sie war bereits auf dem Weg zum Fahrstuhl. Bea, die immer noch einen Parkplatz suchte, musste sich in diesem Irrgarten von Krankenhaus eben selber zurechtfinden.
    Zimmer 229 befand sich in einer Ecke, und sämtliche Mitglieder der Morelli-Familie bevölkerten den Flur. Sharon war froh, dass sie dank Michael schon Bescheid wusste, sonst hätte sie jetzt das Allerschlimmste vermutet.
    Ihre Ankunft sprach sich schnell herum, und alle traten zur Seite, um sie ins Zimmer zu lassen.
    Tony saß mit einem Verband um den Kopf im Bett. Blaue Flecken und Schrammen bedeckten sein Gesicht, und ein Arm lag in Gips. Aber nicht das, sondern sein Blick ließ Sharon in der Mitte des Zimmers erstarren.
    Seine Augen waren kalt und hasserfüllt.
    Vincent und Maria, die neben dem Bett standen, zogen sich schweigend zurück.
    Das Herz klopfte Sharon bis zum Hals,

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