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Ein Liebhaber wie Tony

Ein Liebhaber wie Tony

Titel: Ein Liebhaber wie Tony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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plötzlich am Ellenbogen nahm und zur Seite zog. »Wenn ich diesen aufgeblasenen Typen mit einer Nadel pike, wird ihm dann die Luft ausgehen?«
    Sharon sah ihren Exmann an.
    Â»Ich glaube, du würdest gehörig eins auf den Mund bekommen, wenn du das tust«, antwortete sie.
    Tony schien völlig unbeeindruckt zu sein. Er führte sein Glas an die Lippen und trank, während er Sharons Kleid begutachtete. »Wo hast du das denn gekauft? Verschleudert Dolly Parton neuerdings ihre alten Kleider an die Leute?«
    Nur wegen Sven und Ingrid unterdrückte Sharon das Verlangen, Tony kräftig auf den Fuß zu treten.
    Â»Gefällt es dir nicht?«, konterte sie mit süßer Stimme. »Das ist auch gut so.«
    Â»Ingrid und ich kommen aus der gleichen Stadt in Schweden!«, rief Sven heiter.
    Â»Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich mir Ihren Begleiter für einen Tanz ausborge?«, fragte Ingrid zu Sharon gewandt. Was Tony davon hielt, schien sie nicht im Geringsten zu interessieren.
    Â»Bitte bedienen Sie sich«, erwiderte Sharon großmütig.
    Â»Michael wird begeistert sein«, bemerkte Tony leise, als Sven und Ingrid zur Tanzfläche gingen.
    Sharon wollte die Unterhaltung in seichtere Bahnen lenken. Deshalb kam ihr die Bemerkung von Tony gerade recht. Suchend sah sie sich nach Michael um. »Einen Walzer mit Michael würde ich jetzt auch nicht verachten. Schließlich ist er der beste Tänzer in der Familie.«
    Tony nahm ihr das Glas aus der Hand und stellte es zusammen mit seinem auf dem Tisch ab. »Du musst dich mit mir begnügen. Mein Bruder ist nämlich gar nicht hier.« Er ergriff Sharons Hand und steuerte die Tanzfläche an.
    Um sich von dem prickelnden Gefühl abzulenken, das Tonys Nähe hervorrief, blickte Sharon auf und fragte: »Michael verpasst eine Party? Ich kann’s nicht glauben.«
    Â»Es stimmt aber. Er ist außerhalb der Stadt und legt unser Angebot für den Bau einer neuen Fußgängerzone vor.«
    Sharon hob die Augenbrauen. »Sehr beeindruckend.«
    Â»Es wird uns zur größten Baufirma des Staates machen«, sagte Tony ohne besonderen Enthusiasmus.
    Sharon dachte an ihre abgesagte Reise nach Paris und seufzte. »Der eine hat’s eben, der andere nicht.«
    Tony legte die Hand unter ihr Kinn. »Was willst du damit sagen?« Seine Stimme klang weich, und er sah Sharon erwartungsvoll an.
    Fast hätte sie ihm die Wahrheit gestanden, doch in letzter Sekunde verließ sie der Mut. Es hätte lediglich zu einem selbstzufriedenen ‚Ich hab’s dir ja gleich gesagt‘ seinerseits geführt. Oder aber – was noch viel schlimmer gewesen wäre –, er hätte ihr großzügig und nachsichtig seine Hilfe angeboten. Beides wollte Sharon nicht riskieren.
    Â»Nichts«, antwortete sie und lächelte.
    Ein enttäuschter Ausdruck huschte über Tonys Gesicht. »Ist es denn so schwer, mit mir zu reden?«
    Sharon tat, als hätte sie die Frage nicht gehört, und drehte den Kopf zur Seite, um Sven und Ingrid beim Tanzen zu beobachten.
    Â»Die beiden sehen so verdammt vergnügt aus«, flüsterte sie.
    Tony lachte, aber es hörte sich nicht echt an. Vielleicht, durchfuhr es Sharon, ist er eifersüchtig wegen Ingrids offensichtliche Sympathie für Sven.
    Entschlossen, diesen Abend mit Würde hinter sich zu bringen, lächelte Sharon zu Tony auf. »Ich bin erstaunt, dass ich Ingrid bisher noch nie getroffen habe.«
    Tony zuckte die Achseln. »Wärst du in der letzten Zeit zu einem der Familientreffen gekommen, hättest du es.« Er klang, als sei es das normalste der Welt, dass seine Exfrau mit der neuen Geliebten verkehrte.
    Tony bezog Ingrid also bereits in den Familienclan mit ein. Sharon war unendlich verletzt. Sie rief sich ins Gedächtnis, dass sie nach der Scheidung nicht erwarten konnte, noch ein Teil seines Lebens zu sein, aber das linderte ihren Schmerz nicht.
    Die volle Wahrheit war, dass Ingrid inzwischen ihren Platz eingenommen hatte. Vor diesem Moment hatte Sharon sich seit Langem gefürchtet. Ihr Lächeln erlosch.
    Â»Ich hatte in letzter Zeit viel zu tun«, sagte sie.
    Dann hörte die Musik auf zu spielen, und Sven und Ingrid traten zu ihnen. Sharon flüchtete aus Tonys Armen, direkt in Svens.
    Â»Tanz mit mir«, flüsterte sie mit Verzweiflung in der Stimme, während das Orchester einen Walzer anstimmte.
    Sven sah

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