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Ein Liebhaber wie Tony

Ein Liebhaber wie Tony

Titel: Ein Liebhaber wie Tony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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krank werden? Tony denkt doch wohl, dass du in einem Hotel absteigst.«
    Â»Ich habe ihm vor einigen Tagen erzählt, dass ich mich regelmäßig bei dir melden werde. Wenn also irgendwelche Vorkommnisse sind, hörst du in jedem Falle von Tony. Und dann rufst du mich im Inselhaus an.«
    Â»Das ist wirklich bescheuert, Sharon.«
    Â»Ich kann mich nicht erinnern, um deine Meinung gefragt zu haben.«
    Â»Und was ist mit Ansichtskarten?«, schoss Helen zurück. »Mit Souvenirs für die Kinder? Begreif endlich, dass es völliger Unsinn ist, was du da vorhast.«
    Sharon nagte an ihrer Unterlippe. Das Lügengespinst lag wie eine Schlinge, die sich immer fester zuzog, um ihren Hals. Aber nun war es zu spät. »In dem Importgeschäft in Seattle werde ich schon was Passendes finden.«
    Â»Du bist verrückt.«
    Â»Schön zu wissen, dass meine Freunde derartig hinter mir stehen«, zischte Sharon in den Apparat.
    Es entstand eine Pause, bevor Helen leise sagte: »Du weißt, dass ich nichts anderes will, als dich glücklich zu sehen, oder?«
    Â»Ja«, antwortete Sharon geistesabwesend. »Ich melde mich bei dir, wenn ich aus Paris zurück bin. Auf Wiedersehen, Helen.«
    Â»Auf Wiedersehen.«
    Sharon packte statt der leichten Kleider, die sie nach Europa mitgenommen hätte, warme Pullover und Flanellnachthemden ein. Dann lud sie die Reisetasche in den Kofferraum ihres Sportwagens und fuhr Richtung Seattle, wo sie den Importladen aufsuchen wollte.
    Die wichtigsten Dinge zuerst, dachte sie trübsinnig, während sie die Autobahn entlangrauschte.
    Auf halbem Wege rief sie plötzlich aus: »Was tue ich hier eigentlich?« Sie nahm die nächste Ausfahrt und steuerte wieder Port Webster an.
    Was zu viel war, war zu viel! Sich zur Insel zu flüchten war erniedrigender, als Tony die Wahrheit zu berichten.
    Zunächst fuhr sie zu seiner Wohnung, doch niemand öffnete. Dann wollte sie es im Haus seiner Eltern versuchen, aber als sie dort ankam, sah sie auf dem Grundstück viele Autos parken. Offensichtlich fand ein Treffen statt, ein ziemlich großes sogar. Sharons Mut sank.
    Schließlich stellte sie ihren Sportwagen jedoch auch ab und ging auf das gewaltige Haus zu. Gelächter schallte ihr entgegen, während sie mit einem traurigen Lächeln die Türglocke betätigte.
    Ich gehöre nicht mehr hierher, dachte Sharon. Vielleicht habe ich auch nie hierhergehört.
    Vincent öffnete die Tür, und sein warmes Lächeln wirkte auf Sharon wie ein Licht im Dunkeln.
    Â»Komm rein, komm rein«, begrüßte er sie und zog sie aus der beißenden Novemberkälte ins Haus. »Wir sind am Feiern.«
    Sharon blieb in der Eingangshalle stehen. »Eine Feier?«
    Vincent breitete die Arme aus und strahlte. »Nun heiratet mein sturer Sohn schließlich doch.«
    Sharons erste Reaktion war sehr impulsiv. Der Magen drehte sich ihr um, und sie wollte wie ein ängstliches Kaninchen einfach davonlaufen. Sie atmete einige Male tief durch, und ihr Verstand setzte wieder ein. Auch wenn Tony und sie sich nicht verstanden, auch wenn sie sich nicht wie erwachsene Menschen unterhalten konnten, so hätte Tony ihr dennoch von seiner bevorstehenden Heirat erzählt. Etwas derartig Wichtiges verschwieg man schließlich nicht.
    Â»Komm, trink ein Glas Wein mit uns«, bat Vincent. Er hatte Sharons Nervosität bemerkt, ersparte ihr aber irgendwelche Fragen.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich möchte bloß Tony für ein paar Minuten sprechen.«
    Vincent machte eine resignierende Geste und verschwand.
    Tony erschien wenig später und warf einen Blick auf Sharons Kleidung. »Hallo.«
    Sharon nahm allen Mut zusammen. »Ich muss mit dir reden.« Zu ihrer Überraschung schössen ihr Tränen in die Augen.
    Tony nahm ihre Hand, und sie setzten sich auf die Treppenstufen. Mit dem Daumen strich er sanft über Sharons Finger.
    Â»Ich höre dir zu, Baby«, sagte er weich.
    Sie versuchte, ein Schluchzen zu unterdrücken.
    Â»Ich habe gelogen«, gestand sie. »Ich kann es mir gar nicht leisten, nach Paris zu fahren. Das ‚Traumland‘ läuft zu schlecht dafür.«
    Tony seufzte und blickte auf die goldenen Sonnenstrahlen, die durchs Dachfenster auf den Teppich der Eingangshalle fielen. »Warum hattest du das Gefühl, lügen zu müssen?«
    Â»Weil ich mich geschämt habe. Ich dachte, du

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