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Ein Liebhaber wie Tony

Ein Liebhaber wie Tony

Titel: Ein Liebhaber wie Tony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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sollst?«
    Â»Wahrscheinlich kannst du es wirklich nicht. Niemand kann es. Gute Nacht, Tony, und richte Michael und Ingrid meine herzlichsten Glückwünsche aus.«
    Â»Ja, mach ich«, versprach er, dann legte er auf.
    Es dämmerte bereits, und Sharon kochte sich Kaffee, schob ein Fertiggericht in den Ofen und machte Feuer im Kamin. Aber auch das konnte die Kälte in ihrem Körper nicht vertreiben.
    Sharon saß gerade beim Essen, als das Telefon erneut klingelte.
    Â»Mom?«, piepste eine Stimme am anderen Ende. »Hier ist Marc.«
    Zum ersten Mal huschte heute ein Lächeln über ihr Gesicht. »Ich weiß. Wie geht es dir, Sweetheart?«
    Â»Gut.« Trotzdem klang er besorgt. »Brian und ich sind bei Grandma. Wie kommt es, dass du nicht nach Paris gefahren bist?«
    Sharon fuhr sich über die Nase. »Das erkläre ich euch, wenn ich wieder zu Hause bin, Honey. Wieso seid ihr denn nicht bei Daddy?«
    Brian mischte sich vom zweiten Telefon aus ein. »Irgend etwas geht vor. Du und Daddy, ihr benehmt euch so seltsam.«
    Das konnte Sharon nicht widerlegen. »Ich denke, du hast recht«, gab sie zu. »Aber ich verspreche euch, es wird alles wieder gut.«
    Sie fühlte förmlich Brianas Verwirrung.
    Â»Wirklich?«, fragte das Mädchen mit dünner Stimme. Wie gern hätte Sharon die beiden Kinder in den Arm genommen und sie fest an sich gedrückt!
    Â»Bestimmt«, versicherte sie sanft.
    Nun kam Maria an den Apparat. »Sharon? Wie geht es dir, Liebes?«
    Sharon schluckte. »Einigermaßen. Maria, warum sind die Kinder noch bei euch? Ich dachte, Tony wollte sie mit in seine Wohnung nehmen.«
    Maria zögerte mit der Antwort.
    Â»Tony war völlig durcheinander, als er von hier wegging«, erklärte sie schließlich. »Vincent machte sich Sorgen und wollte ihm folgen. Seitdem habe ich keinen von beiden mehr gesehen.«
    Sharon erschrak. Vincent Morelli mischte sich normalerweise nicht in das Leben seiner Kinder. Wenn er Tony gefolgt war, bestand wirklich Grund zur Besorgnis.
    Â»Hat Tony vorher etwas gesagt?«
    Maria seufzte. »Nein. Sonst würde ich mich besser fühlen. Er war so verletzt…«
    Â»Ich verstehe«, entgegnete Sharon.
    Â»Tony kann sehr unfreundlich werden, wenn er Kummer hat«, bemerkte Maria nach einem kurzem Schweigen. »Aber er liebt dich, Sharon. Er liebt dich sehr.«
    Sharon nickte. »Ich liebe ihn auch, doch manchmal reichen große Gefühle allein nicht aus.«
    Â»Liebe ist die größte Macht der Welt«, belehrte Maria sie. »Ihr beide wisst bloß nicht, wie sie funktioniert. Das ist alles.«
    Sie dachte darüber nach, während Maria das Thema wechselte.
    Â»Zum Erntedankfest bist du wieder da, oder?«
    Â»Ja«, erwiderte Sharon zögernd. An den Feiertag hatte sie überhaupt nicht mehr gedacht.
    Â»Wir haben dich vermisst. Du bist immer noch eine von uns, egal, was zwischen dir und meinem dickköpfigen Sohn passiert ist. Vincent und ich würden uns sehr freuen, wenn du Donnerstag zum Essen kämst.«
    Eine Essenseinladung zum Erntedankfest bei der Familie Morelli mochte vielleicht keine große Sache sein, aber Sharon war tief bewegt. Schließlich hätte Maria diesen besonderen Tag auch ohne die Exfrau eines ihrer Söhne verbringen können.
    Â»Danke. Ich komme gern.«
    Â»Natürlich ist deine Mutter ebenfalls herzlich willkommen.«
    Bea machte sich nichts aus Feiertagen, aber Sharon würde die Einladung weiterreichen. »Ist dir klar, dass Tony meine Anwesenheit unangenehm sein könnte?«
    Â»Mach dir keine Sorgen wegen Tony. Er wird sich anständig benehmen.«
    Trotz ihres schrecklichen Gemütszustandes musste Sharon bei Marias mütterlichen Worten lachen.
    Â»Ruh dich aus«, schloss die alte Dame. »Und mach dir auch keine Gedanken um die Kinder. Ich kümmere mich um sie.«
    Â»Danke.« Die beiden wechselten noch einige Sätze, dann legte Sharon auf.
    Sie ging nach oben und nahm ein heißes Bad. Danach kroch sie frierend unter die Bettdecke. Bevor Sharon einschlief, machte sie Pläne für den nächsten Morgen.
    Sie musste endlich aufhören, sich kindisch zu benehmen, und ein neues Leben beginnen. Tony und sie waren zwar geschieden, aber sie hatten zwei Kinder. Also mussten sie anfangen, wie zivilisierte Menschen miteinander zu reden.
    Diese Aufgabe erschien Sharon sehr verlockend.

12.

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